Beiträge von void im Thema „Magisch anmutende Praktiken und Skepsis“

    Ein magisches Denken geht ja auf eine sehr grundsätzliche Denkweise zurück. In dieser wird in der Welt zu erstmal das unterschieden, was zum Wohle gereicht ( zu Glück, Gesundheit, Freude) und das was zum Schaden ( Pech, Krankheit, Unglück ) gereicht. Und dann wird versucht das Segenbringende zu vermehren und den Schaden abzuwehren.


    Ein Verständnis des Buddhismus setzt das Heilsame mit dem Segensreichen gleich. Heilsames Handeln erzeugt gutes Karma und gutes Karma wirkt sich nicht nur in einem künftigen sondern auch in diesem Leben günstig aus. Von daher haben Herrscher wie Ashoka buddhistische Ordinierten für das Glück im Land rezitieren lassen. Und auch andere Länder wie Japan sahen in den Ordinierten eine Quelle des Segens. Hat man ethisch einwandfreie Mönche so sorgen diese für Wohlstand, Friede und Sicherheit und helfen gegen Seuchen, Aufruhr und Erdbeben.

    Ich beobachte hier stets einen krassen Widerspruch.

    Einerseits sagen die Lehrer, nichts, aber auch gar nichts kann einen Anderen beeinflussen. Da kann man noch so viele Fisimatenten machen: jeder ist für sich selbst verantwortlich, und jeder schreibt seine eigenen karmischen Muster. Auch kann niemand etwas von einem Anderen auf sich nehmen.

    Doch andererseits gibt es beispielsweise Medizinbuddha-Pujas für Kranke, und Amitabha-Pujas für Verstorbene (für diese auch noch nach Jahren). Ich nenne hier wirklich nur bescheidene Beispiele, denn tatsächlich ist die gesamte vajrayanische Ritualpraxis so gestrickt.

    Verdienstübertraung (Parttidana) ist etwas, was es in den meisten buddhistischen Traditionen gibt - auch in Thervada - wobei es sein kann, dass diese Tradition erst spät entstand. Verdienstübertragung an Tote funktioniert nach dieser Idee nicht, wenn derjenige als Mensch, Tier, Asura oder Deva wiedergeboren wurde sondern nur bei Preta (Hungergeistern) .


    Hier (Übertragung von Verdiensten (Pattidana) – Wie funktioniert das?) wird versucht das zu erklären. Die Grundidee scheint zu sein, dass nicht gutes Karma selber übertragen gibt, sondern Bedingungen für gutes Kamma Vipaka weitergegeben werden.