Quote from Pano:
"Daran anschließend stellt sich mir die Frage in wieweit der „mittlere Weg“ schon den Monismus im Buddhismus begründet (also im Gegensatz zum dualismus)."
Die Antwort ist wohl Nein. Sie ist das Lebenswerk des indischen Philosophen Candrakirti und im Madhyamakavatara (The Entry into the Middle Way) ausgeführt. Die kurze Argumentation lautet: Mit einer Dichotomie wie Monismus-Dualismus machst du selber zwei Extreme auf, von denen weder das eine noch das andere korrekt sein kann, weil beide in Widersprüche führen. (Anmerkung von mir: diese Widersprüche Schritt für Schritt im Werk nachzuvollziehen, ist sehr mühselig, zumal sie aus heutiger Sicht nicht wasserdicht sind, aber bei gutem Willen wohl wasserdicht gemacht werden könnten.) Man kann sich damit Jahre beschäftigen. C.W. Huntington hat das bravourös gemacht in "The Emptiness of Emptiness: An Introduction to Early Indian Madhyamika".
Er sieht Candrakirtis Anwendung des Mittleren Weges auf einer Stufe mit dem Dekonstruktivismus von Derrida, was etwas heißen will.