Beiträge von void im Thema „Beurteilen / Bewerten“

    Ich denke das mit dem "nicht bewerten" ist in erster Linie eine Meditationsanweisung:

    In der Meditation macht es Sinn, nicht vorschnell zu urteilen sondern die Dingen so sein zu lassen wie sie sind. So gewinnt man eine innere Freheit die man im Alltag nutzen kann.


    Während so ne generelle Aussage, dass man nicht bewerten soll, unsinnig wäre. Im Alltag muß man häufig urteilen. Wenn die Ampel grün ist macht es Sinn zu gehen, wenn sie rot ist sollte man stehenbleiben Es gibt ganz viele Situationen, wo man Urteilsvermögen braucht.


    Dieses wird wiederum wird ja sogar besser, wenn man sich nicht von seinen Emotionen überrumpeln lässt, vorschnell und kopflos zu urteilen.


    Ich würde bei sowas keine KI fragen.

    Der Hintergrund ist folgender: Seit Anbeginn ist die Gattung Mensch mit einem inneren Überlebensprogramm ausgestattet, das ihr Überleben in einer feindlichen Umwelt sichern sollte. Dieses Programm funktioniert auch heute noch auf die gleiche Weise.

    Im Kern geht es darum, das eigene Leben zu schützen. Dazu wird alles, was unsere Sinne wahrnehmen, im Limbischen System unseres Gehirns zunächst auf Freund oder Feind überprüft. Unterhalb der Bewusstseinsschwelle erfolgt in Bruchteilen von Sekunden eine Bewertung, die in einer von drei Kategorien mündet: angenehm, unangenehm oder weder-angenehm-noch-unangenehm.


    Letzteres winkt unser System quasi durch; es schenkt ihm keine weitere Beachtung. Angenehm oder unangenehm jedoch versetzen uns augenblicklich (und gewöhnlich unbemerkt) in den Zustand von Verlangen oder Widerstand

    Diese Zustände haben bestimmten Gedanken, Emotionen und Impulse im Gepäck, die uns zu bestimmten Handlungen veranlassen, denen gewöhnlich jegliche Objektivität fehlt. In der Regel geschieht all das vollautomatisch und deshalb ist es weit entfernt von der Idee eines selbstbestimmten Lebens.

    Die Gefahr besteht also darin, dass die Bewertungen Teil eines Automatismus sind uns es von daher wichtig ist eben nicht automatisch zu handeln sondern, dass da zwischen Empfinden und Handeln möglichst viel Freheit ist.


    Dies bedeutet aber nicht dass "beurteilen" grundsätzlich vermieden werden soll.


    Buddha unterscheidet pausenlos zwischen heilsam und unheilsam und hält auch andere dazu an. Und es ist auch nicht möglich. Wir können keinen Schritt tun ohne zu schauen wohin wir gehen