Beiträge von void im Thema „Netzwerk Ex-Diamantweg“

    Die Idee dass ein Bodhisattva immer wieder zur Erleuchtung kommt, erscheint mir seltsam und unsinnig . Hast du die Information gewissenhaft geprüft und kannst dafür Quellen nennen?

    Das Tulku System entstand aus einer Vermischung von Politischen und Spirituellen.


    Die Mongolen hatten ja 1240 Tibet erobert.

    Weil die Mongolenreich ein Gebilde aus vielen Ethnien waren, spielte die Treue der Vasallen eine große Rolle. Als erster erhielt der Führer der Sakya Schule die Lebensherrschaft über große Teile Tibets. Weil die Oberhäupter der Sakya ohnehin aus einer Familie stammten, war da nicht so viel Unterschied zu anderen Vasallen, wo man als Lehensherr eine tiefe Verbindung zu einer Dynastie geknüpft hatte.


    Aber wenn man ein Kloster als Vasallen hätte, dessen Abt mal dieser und mal jener ist, wäre dies nicht so vertrauenswürdig und gerade wenn religiöse und weltliche Autorität vermischt sind, wäre jeder Übergang mit einem Risiko behaftet.


    Gerade der zweite Karmapa Karma Pakshi machte ja auf die Mongolen durch seine Persönlichkeit, seine Qualität als Lehrer und die ihm zugeschrieben magischen Fähigkeiten großen Eindruck und von daher war es wichtig, aufzuzeigen, dass das kein ein einmaliger Glücksgriff war, sondern all das an seinen Nachfolger weitergegeben wird. Sie also in gewisser Weise unterschiedliche Erscheinungsfirmen des Gleichen sind.


    Dies traf sich mit der Idee im Varjayana, dass essentielle Teile der Praxis nicht über Worte vermittelt sondern vom Lehrer an den Schüler übertragen werden. Der Lehrer wird so zur greifbaren Manifestation all der heilsamen Buddhaqualitäten und gibt diese weiter.


    Ich denke, dass es eher die erstere - die politische und organisatorische Logik ist, die erzwingt, das auf eine Person zu konzentrieren.

    Der Diamantweg sagt, dass er weltweit 635 Zentren hat und dass zu den buddhistischen Sommerkursen 2022 ganze 10 000 Teilnehmer aus 50 Ländern gekommen sind. Er spricht davon in Deutschland 5500 Mitglieder zu haben. Dies spricht für eine sehr große Fähigkeit der Organisation und Motivation. Kann man angesichts dieser Zahlen nicht ganz objektiv von einem "Missionserfolg" reden?


    Und beschränkt sich die Kritik an ON nicht vor allem auf seine rechten politischen Ansichten? Oder hört man von den anderen einfach nicht so viel?

    Auf der DBU Seite heißt es, dass die Gruppe im November 2023 gegründet wurde:

    Im Oktober hat eine Gruppe früherer Schüler*innen von Lama Ole Nydahl die Gründung von Ex-Diamantweg bekannt gegeben. Diese Plattform möchte ehemaligen Praktizierenden des Diamantwegs Raum bieten, um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen und Unterstützung zu finden. In einer wohlwollenden und aufnahmefähigen Atmosphäre sollen hier alle ihre Gedanken und Fragen frei äußern können und mit ihrem Anliegen gehört werden.

    Gründer des Diamantweg-Buddhismus in der Karma-Kagyü-Linie des tibetischen Buddhismus ist der bekannte buddhistische Lehrer Lama Ole Nydahl. Über die Jahre hinweg haben zahlreiche Menschen von seinen Lehren profitiert und den Diamantweg als ihren spirituellen Weg gewählt. Es gibt aber auch ehemalige Schüler*innen, die sich von der Organisation distanziert haben und neue Wege gehen. Für diese ist das Netzwerk gedacht.

    Ex-Diamantweg ist dabei kein Abspaltungsversuch, sondern ein loser Verbund von unabhängigen Individuen, die sich auf der Basis von Freundschaft gegenseitig unterstützen, gemeinsam lernen und ihre individuellen spirituellen Pfade erkunden möchten. Das Netzwerk ist offen für den Austausch mit anderen buddhistischen Gemeinschaften. Es erkennt den Wert und die Vielfalt verschiedener buddhistischer Traditionen an und lädt diese ein, an einem Dialog teilzunehmen. Seinen Mitgliedern eröffnet das eine breitere Perspektive auf spirituelle Lehren und Praktiken, zeigt ihnen mögliche neue Wege auf.

    „Kritiker*innen des Diamantweg laden wir ein, in Form von Gastbeiträgen an unseren Online-Treffen teilzunehmen und in einen heilsamen Austausch mit uns Ehemaligen zu gehen“, steht auf der Website des Netzwerks.

    Die Gründung von Ex-Diamantweg ist ein wichtiger Schritt für die ehemaligen Schüler*innen Lama Oles, die ihre spirituelle Reise fortsetzen und sich mit Gleichgesinnten verbinden möchten. Sie organisieren in regelmäßigen Abständen Online-Treffen und eigene On-Site-Veranstaltungen. Das nächste Treffen findet Ende Januar statt.

    Aber ist das Thema noch no akut?


    Es ist ja seit August 2023 offiziell, dass Ole Nydahl an Demenz erkrankt ist, und keine offiziellen Auftritte mehr absolviert. Was ja für Betroffene und Freunde sicher ein schwerer Verlust ist. Aber weil Nydahl ja durch seine schillernde Person und seine rechten politischen Ansichten, ja für Kontroversen und Spannungen gesorgt hat, würdige ich denken, dass es ohne ihn vielleicht die Mögluchkeit gibt, in eine konservative Karma-Kagyü Richtung einzuschwenken.