Beiträge von void im Thema „Warum gibt es so wenig Literatur zum Graeco-Buddhismus?“

    Während Milinida der graeco-indische König Menadros I von Bakterien ist, der sich zur Lehre Buddha bekannte.

    Hihi! Du meinst Baktrien, nicht wahr? :party:

    Oh Gott! Die Autokorrektur!

    Hm, vielleicht waren es verschiedene Einflüsse, weshalb der Buddhismus damals nicht dauerhaft Fuß fassen konnte.

    Ashoka sandt seine Gesandschaft 200 v.Christi. jetzt wurde ja wie ich in dem Thread schrieb, in Ägypten eine Buddhastatue aus dem Jahr 250 n Chr gefunden. 450 Jahre sind eine bemerkenswert lange Zeit.

    Die große Bedeutung Gandhara lag wahrscheinlich darin, dass da die buddhistischen Texte verschriftlicht wurden - was wohl einen Innovationschub in Gang setzte.


    Und es gibt noch einen Grund für die immense Bedeutung der frühbuddhistischen Handschriften aus Gandhāra: Die Verschriftlichung der Texte des Buddhismus setzte einen literarischen und religiösen Innovationsschub in Gang – und trug wesentlich zur Ausbreitung des Buddhismus über Indien hinaus bei, durch die er erst zu einer Weltreligion wurde. „Unter den Handschriften finden sich sowohl bekannte Texte in neuer Fassung als auch Texte, die gänzlich neu sind. Das weckt auch heute ein großes Interesse von Buddhistinnen und Buddhisten, etwa aus Ländern wie Thailand oder China“, so Baums. „Viele sehen darin heilige alte Texte, die die Worte des Buddha verkünden und die verehrungswürdig sind – auch für moderne Gläubige.“

    Ist dieser Innovationsschub mit dem Übergang zum Mahayana verbunden? In der Publikationsliste findet man einige frühe Mahayana Texte z.B auch aus der Prajanaparamita Literatur.


    Oder ist das nur ein "Conservation Bias"? Also dass es so anders genauso interessante Entwicklungen gab, aber die entsprechenden Schriften im feuchtwarmen Klima vergammelt sind?

    Nur weil es da eine neue Formsprache gab bedeutet es eben nicht, dass es eine unterschiedliche Auslegung des Buddhismus war.


    Ein wichtiges Werk ist das Milindapanha -


    Die Milindapanha (Pali, m. pl., Milindapañhā, Die Fragen des Milinda) ist ein der buddhistischen Schule des Theravada zugeordneter Pali-Text aus dem 4.–5. Jahrhundert n. Chr. Das weitgehend in Dialogform gehaltene Werk handelt von einer Reihe philosophischer Gespräche zwischen dem indo-griechischen König Menander und einem buddhistischen Mönch namens Nagasena.

    Nāgasena gehörte wohl der Saravastida Schule des Buddhismus an. Und da weiß man ja recht genau, was deren Lehrinhalte waren.


    Während Milinida der graeco-indische König Menadros I von Baktrien ist, der sich zur Lehre Buddha bekannte. Auch wenn da griechische Traditionen fortlebten ( so hatte Manadros eine Abbildung von Pallas Athena auf seine Münzen) denke ich nicht, dass sich das vermischte - und auf einmal griechische Götter in den Buddhismus eingeflossen wären


    Auf der formellen Ebene ist das etwas anderes. Wenn Bildhauer die gewohnt sind griechische Götter zu bauen auf einmal Buddhas machen sollen, dann bleibt eine Beinflussung nicht aus.


    Es gibt deswegen wenig Literatur, weil die Quellenlage schlecht ist:


    Die Chronologie und Bewertung des Königreiches ist aufgrund der sehr dürftigen Quellenlage (oft stehen nur Münzfunde zur Verfügung) in mehreren Punkten relativ unsicher bzw. umstritten.