Beiträge von U123N im Thema „Schnellster Weg zur Erleuchtung?“

    Ich war vor einigen Jahren mal zu einer Art Tag der Offenen Tür bei der Moschee, hier bei mir um die Ecke. Als Werbung bekamen die Besucher ein paar Flyer in einem Leinenbeutel, auf den war der Satz gedruckt: "Liebe für alle, Hass für keinen".

    Das hat mich unheimlich beschäftigt, und tut es heute noch. Zeitweise habe ich diesen Satz sogar regelrecht in mir geknetet. Trotzdem komme ich bis heute nicht damit klar. Es ist nicht nur irreal, sondern polarisiert auch.

    Es kultiviert das Schwarzweißdenken, indem es unterstellt, es gäbe äußerlich (ich meine, von außen her) soundso zu bewertende Sachverhalte bzw. Tatsachen auf einer starren Werteskala.

    Ich denke das lässt sich dadurch erklären, dass die Ahmadiyya Gemeinde, deren Leitspruch das hier ist, in den meisten islamischen Ländern als häretisch verfolgt wird.

    Wünscht man allen fühlenden Wesen die Erleuchtung bzw. die Befreiung bekommt man sie selbst.

    Die Befreiung beim rezitieren des buddhistischen Mantras liegt darin, dass man in diesem Moment, wo man im vollen Herzen allen Wesen Befreiung vom Leid wünscht, nicht an sich selbst und sein kleines Ich denkt, sondern davon loslässt. Man erkennt an, dass alle Wesen wie man selbst unter den drei Geistesgiften leiden, auch Dein rücksichtsloser Nachbar, Dein ungerechter Chef, der Autofahrer der Dir grade die Vorfahrt genommen hat. Dieser Moment der Selbstlosigkeit beinhaltet die Befreiung für Dich.

    Gibt es echt positives zurück wenn man altruistisch betet?

    Wenn Du das Mantra aufsagst weil Du im Gegenzug dafür eine Belohnung für Dich selbst erwartest, ist es eher nutzlos. Denke ich.

    Liebe Grüsse! Nanu