was haben die Lehrer von Buddha Shakyamuni falsch gemacht ? Oder wussten diese ja überhaupt nichts von der Möglichkeit des Erlöschens können ?
Interessante Frage...(aber ist sie wirklich für deinen Weg relevant?)
Buddha Shakyamuni war jedenfalls offensichtlich "nicht zufrieden" mit dem Erreichten bei diesen Lehrern, suchte alleine weiter, wurde schließlich in der Einsamkeit erleuchtet/befreit und lehrte den Edlen Achtfachen Pfad (bei dem die Meditation nur einen von 3 Teilen ausmacht!) als Weg zum Erwachen.
Das heißt aber m.E. nicht, dass seine Lehrer etwas "falsch" machten, denn offenbar waren sie ihrerseits ja mit ihrer Praxis der Jhanas zufrieden und führten dementsprechend ein erfülltes Leben...
(Nicht ganz passendes Beispiel:
Ich hatte in meiner Schulzeit einen (promovierten!) Chemielehrer im Chemie-Leistungskurs, der von einem (hochbegabten) Mitschüler öfter mal mit schwierigsten Fragen in Verlegenheit gebracht wurde, weil er diese nicht (oder nur unzureichend) beantworten konnte.
Irgendwann erklärte der Schüler dem Lehrer dann die Lösung(en) und verließ wenig später - mit vorzeitigem (Einser-) Abi - die Schule...
Der Lehrer blieb natürlich und unterrichtete - ganz entspannt und in seinem Rahmen erfolgreich - weiter ...)
ZitatSo setzte Uddaka Rāmaputta, mein Gefährte im heiligen Leben, mich auf den Rang eines Lehrers und erwies mir höchste Ehre. Aber es wurde mir klar: 'Dieses Dhamma führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zum Nibbāna, sondern nur zum Wiedererscheinen im Gebiet von Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung.' Weil ich mit jenem Dhamma nicht zufrieden war, ließ ich es zurück und ging fort."
(MN 36)
Klar wird hier: reine Meditationspraxis, selbst das Erreichen aller 8 Jhanas allein, reicht eben nicht aus, um - vollständige - Befreiung zu erlangen.
Bemerkenswert, dass der Buddha danach auf gute äußere Bedingungen achtete, um spirituell weiterzukommen:
Zitat16. "Aggivessana, immer noch auf der Suche nach dem Heilsamen, auf der Suche nach dem höchsten Zustand erhabenen Friedens, wanderte ich etappenweise durch das Land Magadha, bis ich schließlich bei Senānigama nahe Uruvelā ankam. Dort sah ich ein liebenswürdiges Stück Land, einen lieblichen Hain mit einem klar dahinströmenden Fluß mit angenehmen, sanft ansteigenden Ufern, und in der Nähe ein Dorf für den Almosengang. Ich erwog: 'Dies ist ein liebenswürdiges Stück Land, dies ist ein lieblicher Hain mit einem klar dahinströmenden Fluß mit angenehmen, sanft ansteigenden Ufern, und in der Nähe ein Dorf für den Almosengang. Dies wird den Bemühungen eines Mannes aus guter Familie, der auf Bemühungen aus ist, dienlich sein.' Und ich setzte mich nieder und dachte: 'Dies wird meinen Bemühungen dienlich sein.'"
(MN 36)
Ausgerechnet an dem "lieblichen" Ort unterzog sich Buddha Shakyamuni dann den - teils lebensgefährlichen - asketischen Praktiken, um zuletzt zu erkennen, dass diese nicht zielführend waren.
Zuvor jedoch fielen ihm noch 3 Gleichnisse ein, deren Fazit lautete:
Zitat"Ebenso, Aggivessana, was jene Mönche und Brahmanen anbelangt, die körperlich von Sinnesvergnügen zurückgezogen leben, und deren Sinnesgier, Zuneigung, Vernarrtheit, Durst und Fieber in Bezug auf Sinnesvergnügen innerlich völlig überwunden und beruhigt worden ist - selbst wenn jene guten Mönche und Brahmanen aufgrund ihrer Bemühungen schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle empfinden, so sind sie zum Wissen, zur Schauung und zur höchsten Erleuchtung fähig; und selbst wenn jene guten Mönche und Brahmanen aufgrund ihrer Bemühungen nicht schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle empfinden, so sind sie zum Wissen, zur Schauung und zur höchsten Erleuchtung fähig. Dies war das dritte Gleichnis, das mir spontan einfiel, von dem man vorher nie gehört hatte. Dies sind die drei Gleichnisse, die mir spontan einfielen, von denen man vorher nie gehört hatte."
Also scheint es erforderlich zu sein, "von Sinnesvergnügungen zurückgezogen" zu leben und "Sinnesgier überwunden und beruhigt" zu haben, um auf dem Weg weiterzukommen....
Nach der selbstquälerischen Askese resümierte der Buddha, dass diese Praxis ihn nicht weiterbrachte und erinnerte sich daraufhin an seine Kindheit...
Zitat30. "Ich dachte: 'Welche Mönche oder Brahmanen in der Vergangenheit auch immer schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle aufgrund ihres Strebens gefühlt haben, dies hier ist das äußerste, nichts übertrifft dies. Und welche Mönche oder Brahmanen in der Zukunft auch immer schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle aufgrund ihres Strebens fühlen werden, dies hier ist das äußerste, nichts übertrifft dies. Und welche Mönche oder Brahmanen in der Gegenwart auch immer schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle aufgrund ihres Strebens fühlen, dies hier ist das äußerste, nichts übertrifft dies. Aber durch diese quälende Praxis der Askese habe ich keinerlei übermenschliche Geisteszustände erlangt, keinerlei Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist. Könnte es einen anderen Pfad zur Erleuchtung geben?'"
31. "Ich überlegte: 'Ich erinnere mich an eine Begebenheit, als mein Vater, der Sakyer beschäftigt war, während ich im kühlen Schatten eines Rosenapfelbaums saß; ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, trat ich in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilte darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Könnte das der Pfad zur Erleuchtung sein?' Dann, auf diese Erinnerung folgend, kam das Bewußtsein: 'Das ist der Pfad zur Erleuchtung.'"
Wohl eher der Anfang des Pfades zur Erleuchtung....
In den 3 Nachtwachen durchschaute der Buddha anschließend nacheinander seine früheren Leben, das Wesen der Wiedergeburt(en) und - last, but not least - die Vernichtung der Triebe und die 4 Edlen Wahrheiten.
Das Resultat:
ZitatIch erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies sind die Triebe.' Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist der Ursprung der Triebe.' Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist das Aufhören der Triebe.' Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist der Weg, der zum Aufhören der Triebe führt.'"
43. "Als ich so wußte und sah, war mein Geist vom Sinnestrieb befreit, vom Werdenstrieb und vom Unwissenheitstrieb. Als er so befreit war, kam das Wissen: 'Er ist befreit.' Ich erkannte unmittelbar: 'Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.'"
Also alles ganz easy....
"Buddha" ist nach dem Palikanon der Titel für einen Menschen der ohne Lehre, also aus eigener Erkenntnis erwacht ist und das ist sehr selten.
Danke für die Erinnerung, mukti .
Uns steht die Lehre ja zur Verfügung....
In manchen buddhist. Schulen wird gelehrt, dass es für jeden und "ganz einfach und direkt" möglich sei, Nibbana zu erlangen.
Das ist in unserer heutigen, schnelllebigen Zeit definitiv verlockender, als beispielsweise der u.U. lange, beschwerliche "Theravada-Weg"...
Vermutlich hat sich mittlerweile mancherorts eine Art "Erleuchtung light" etabliert, die den Kriterien des "vollständigen Erwachens" nicht genügt, aber ausreichend scheint, um ein besseres, leidärmeres Leben zu führen (und Andere darin zu unterweisen).
Der heutige "mittlere Weg"??
Sorry, liebe Hingabe ,meine Antwort ist ein bisschen ausgeufert....
Alles Gute für dich und deinen Weg!
Liebe Grüße, Anna