Ich meine damit, dass es keine absolute Wahrheit gibt, denn dies würde der bedingten Entstehung widersprechen.
Nehmen wir mal an, dass Wirklichkeit durch das Konzept der Bedingten Entstehung korrekt beschrieben ist - dann gibt es die sogenannten zwei "Wahrheiten" - die höchste und die konventionelle. Leere ist Form und Form ist Leere - wo siehst du da einen Widerspruch?
Die Unterscheidung von Subjekt und Objekt ist die konventionelle Wahrheit. Kant hat ja nur gesagt, dass ich Leerheit - also Wirklichkeit an sich - nicht erkennen kann - also nicht wahrnehmen kann - aber ich kann von den Formen, der Wahrnehmung, der Erfahrung von Täuschung, die konventionelle Wahrheit als bedingte Erscheinung erkennen.
Und dann kann ich fragen, ob es in der Welt der subjektiven Unterscheidungen eine objektive Gemeinsamkeit gibt - was haben alle Wesen gemeinsam? Dann kann man zu den drei Daseinsmerkmalen des Buddhismus kommen - und daa wird es möglich einen Weg zu finden, der das Absolute im Relativen erkennt und so weiter -
ZitatAlles anzeigenEin Mönch fragte: »Welche Wahrheit liegt in der Form?«
Ts'ao-shan sagte: »Form ist grundsätzlich Wahrheit.«
Der Mönch fragte: »Wie kannst du das aufweisen?«
Ts'ao-shan hob seine Teeschale.
Der Mönch fragte: »Wie kann denn Illusion Wahrheit sein?«
Ts'ao-shan sagte: »Illusion ist grundsätzlich Wahrheit.«
Der Mönch fragte: »Wenn man der Illusion begegnet, was wird dann enthüllt?«
Ts'ao-shan sagte: »Illusion wird enthüllt.«
Der Mönch meinte: »Wenn das so ist, dann kann man vom Anfang bis zum Ende der Illusion nicht entgehen.«
Ts'ao-shan sagte: »Aber wenn du illusionären Formen nachgehst, kannst du sie nicht erlangen.«
Die Benennung ist eben auch nur eine weitere illusionäre Form.