Beiträge von Leonie im Thema „Übernatürliche Vorkommnisse“

    Ich meine damit, dass es keine absolute Wahrheit gibt, denn dies würde der bedingten Entstehung widersprechen.

    Nehmen wir mal an, dass Wirklichkeit durch das Konzept der Bedingten Entstehung korrekt beschrieben ist - dann gibt es die sogenannten zwei "Wahrheiten" - die höchste und die konventionelle. Leere ist Form und Form ist Leere - wo siehst du da einen Widerspruch?


    Die Unterscheidung von Subjekt und Objekt ist die konventionelle Wahrheit. Kant hat ja nur gesagt, dass ich Leerheit - also Wirklichkeit an sich - nicht erkennen kann - also nicht wahrnehmen kann - aber ich kann von den Formen, der Wahrnehmung, der Erfahrung von Täuschung, die konventionelle Wahrheit als bedingte Erscheinung erkennen.

    Und dann kann ich fragen, ob es in der Welt der subjektiven Unterscheidungen eine objektive Gemeinsamkeit gibt - was haben alle Wesen gemeinsam? Dann kann man zu den drei Daseinsmerkmalen des Buddhismus kommen - und daa wird es möglich einen Weg zu finden, der das Absolute im Relativen erkennt und so weiter -


    Die Benennung ist eben auch nur eine weitere illusionäre Form.

    Was ist dann überhaupt real? Das wird durch Übereinkunft bestimmt, also durch Konsens.

    Das führt dann nur in einen kollektiven Wahn - wie z.B. zur Religion und der Übereinkunft von der Existenz eines Gottes.


    Da gilt es schon zu unterscheiden zwischen dem aus Erfahrung, aus Vorstellungen und aus Einsicht wirklichen. Und Kant hatte die Einsicht, dass wir die Wirklichkeit nicht an sich erkennen können, sondern nur durch unsere subjektiven Deutungen. Über letzteres kann man Konsens-Gruppen finden, aber man kann es auch lassen. Es wäre ja nur eine Übereinkunft der Interpretationen. Das reicht aber nicht aus. Erst wenn diese allgemein begründet sind und durch jeden nachvollziehbar, kann sich aus subjektiven Ansichten ein objektiver Wissensbereich herausbilden. Das geschieht aber nicht durch Konsens, sondern durch Kritik, also der Infragestellung der Übereinkunft auf der Wissensebene. Das macht dann die methodische Übereinkunft im Rahmen einer Gemeinschaft möglich.


    Wenn wir mit subjektiven Deutungen die Wirklichkeit untersuchen, unterstellen wir, dass es eine objektive Wirklichkeit gibt. Erst durch die Einsicht von der Leerheit aller Phänomene hebt sich diese Unterscheidung von Subjekt und Objekt auf, denn in der Leerheit gibt es keine Unterscheidungen.

    Dann ist es kein Mangel, als Wissenschaftler sich gefangen in seinen Voraussetzungen zu sehen, im Gegenteil - dann kann man ja mal die Voraussetzungen genauer untersuchen.

    Allerdings haben Gläubige es da schwerer - sie halten ihr Gefängnis für einen Ort der Freiheit.

    Wenn der "Ich-Wahn" aufgehoben wurde, befindet man sich sozusagen am "anderen Ufer".

    Auch im Theravada und im Zen ist die Erkenntnis/Einsicht von der Bedingtheit aller Ansichten, Wahrnehmung, Vorstellung, Gefühl und der Ich-Ansicht selbst, nicht unbedingt und immer nur im gegenwärtigen Augenblick wirklich. Auf der anderen Seite kann man nicht verweilen, denn man muss immer wieder zu seinem alltäglichen Kram zurück. Die Praxis kann und soll sich jedoch auf das Verweilen im Alltag ausweiten und die Unterscheidung von Hier und Dort hebt sich dann auf.


    Um auf das nette Beispiel mit der inneren und äußeren Wahrnehmung noch einzugehen - die Webcam sieht nichts. Die zeichnet auf, was vor ihrer Linse erscheint. Der sich dann diese Aufzeichnung ansieht, der sieht was - aber bevor man da was sieht, muss man eine Vorstellung davon haben, was man denn sehen soll.

    Die Wahrnehmung von Gefühl ist kein Sehen, sondern ein Fühlen. Wenn also jemand fühlt, dass er schwebt, dann ist das im Zen ein Makyo - eine Täuschung, Halluzination. Dafür gibt es keine Möglichkeit der Aufzeichnung.

    Aber auch hier gilt, dass das Gefühl mit Vorstellungen verbunden ist und man sich vorstellt, dass man schwebt und mittels der Vorstellung auch das passende Gefühl erzeugt.


    Nun neigt man gern dazu aus einem subjektiven Gefühl des Schwebens eine objektive Tatsache zu machen - nur darin liegt der Fehler, der durch eine unparteiische Aufzeichnung belegt werden kann.

    Es ist keine Frage von Richtig oder Falsch, sondern von der Neigung dem Subjektiven einen Objektiven Wert beizulegen - und das ist nun eben falsch.

    Anna Panna-Sati


    Deshalb sollte man auch den Begriff Naturvolk nicht verwenden - denn auch diese Gemeinschaften kultivieren ihre Welt.

    Die Aborigines sind wohl eines der ältesten Kulturen auf der Erde - und sie lehren uns, dass die Ausbeutung der Natur nicht notwendig zum Leben gehört.

    Wir zerstören die Natur - das ist seit der Industrialisierung keine Kulturleistung, sondern blanke Gier.

    Es gab da mal eine tolle Dokumentation auf arte über den amerikanischen Bison und wie er in wenigen Jahren fast ausgerottet wurde. Es war erschütternd und ein Spiegel unserer Lebensweise - grauenvoll.

    Denn verwendet wird "übersinnlich" ja, für Phänomene (Dharmas) die sich einer rationalen Erklärung entziehen. Damit ist irgendwie implizit die Annahme enthalten, dass die Sinneswahrnehmungen die Vernunft (Ratio) begründen, und somit ist ja in den Begriff "übersinnlich" ein empirisches Weltbild eingebacken.

    Das sehe ich nicht so.

    Unser Weltbild wird durch die Sinneserfahrungen und durch die Vorstellungen bestimmt. Und darüberhinaus auch durch das, was andere sich vorstellen bzw. was ihre Sinneserfahrungen sind.

    Die Vernunft kommt dann ins Spiel, wenn wir uns kritisch fragen, ob das denn "wahr" ist, weil die Erfahrung von Täuschung und Irrtümer hinsichtlich der Vorstellungen und Wahrnehmungen hinzu kommt.

    Das "Übersinnliche" kommt nun vor allem aus den Vorstellungen über die Dinge und nicht aus den Erfahrungen mit den Dingen.


    Im Buddhismus finden sich ja viele empirische Ansätze und Prinzipien, die Selbstbeobachtung, das ausprobieren während des Übens, etc. Gleichwohl wird auch immer wieder eine Skepsis bzgl. der Sinneswahrnehmungen vermittelt.


    Man kann durchaus skeptisch gegenüber den Wahrnehmungen sein.

    Skepsis ist eine der 10 Fesseln, die ans Dasein binden und sie ist durch gründliche Prüfung zu überwinden, d.h. zu einem Ergebnis zu kommen oder, wenn das nicht möglich ist, es auch einfach sein zu lassen. In MN 2 gibt es da einen Haufen Beispiele für den skeptischen Zweifel oder das unweise Erwägen.


    Es geht also auch nicht um Skepsis gegenüber Wahrnehmungen, sondern darum zu erkennen, wodurch Wahrnehmung bedingt ist. Und auch Gefühl, Vorstellung, Körperliches, Geistiges .... um dann zum Schluss zu kommen, dass das alles, weil bedingt entstanden und bedingt vergeht, leer ist, wesenlos.

    Wenn man da angekommen ist, kann man daran nichts besonderes finden, hat auch keine Angst und kann solche Vorstellungen von Übersinnlichem einfach sein lassen.

    Pauli selbst hat diesen Effekt ernst genommen und mit seiner Hilfe ein Konzept erläutert, das auch von C.G. Jung stammt und "Synchronizität" heisst: Es gibt Erscheinungen, die zwar nicht kausal miteinander verbunden sind, die aber räumlich und zeitlich zusammenfallen und zusammenhängen, und zwar so, dass dabei ein sinnvoller Kontext entsteht, ein Sinnzusammenhang, ein tieferer Wirklichkeitszusammenhang, der in der offiziellen Naturwissenschaft nicht mathematisch modellierbar ist.

    Um das mal ganz klar und deutlich zu sagen - der Sinnzusammenhang wird durch das Subjekt und seinen Glauben hergestellt - daher hängt ja alles mit allem zusammen bzw. korreliert alles und kann dann zum Würfeln, Orakeln oder Wahrsagen benutzt werden.

    Auch wenn man dem dann einen Begriff anhängt, wie Synchronizität und versucht, dem dann den Anschein von Rationalität mitzugeben - es produziert und reproduziert immer nur wieder Glaube und bringt kein bißchen "Wissen" oder Licht ins Dunkel.

    Kausale Zusammenhänge hingegen sind objektive Tatsachen, die immer öffentlich und offiziell sind, weil sie durch andere überprüft werden sollen.

    Wir können nur durch unsere Sinne und durch die davon hergeleiteten Meßinstrumente Wirkungszusammenhänge, also Wirklichkeit, erfahren und erkennen - darüberhinaus lässt sich dann nur noch glauben.


    Das Problem ist nun das Gehirn, das Sinneseindrücke verarbeitet und ziemlich viel halluziniert - was die Erinnerungen anbetrifft und ganz besonders was die Erwartungen anbetrifft. Deshalb ist es auch so leichtgläubig, abergläubisch und denkfaul. Die Wissenschaft ist da eine kleine Insel in einem Meer von Unsinn.

    Genau das meine ich. Und aus diesem Grunde ging der Hedgefonds 'Long-Term Capital Management' pleite. Weil er auf Grundlage eines Statistischen Glockenkurvenmodells beruhte. Das Hedgefondmodell beruhte auf Grundlagen, fuer die zwei Wirtschaftswissenschaftler vorher einen Nobelpreis bekamen.

    Scholes und Merton haben für ein finanztheoretische Modell den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhalten. Genauer, für eine neue Methode zur Bestimmung der Werte von Derivaten.

    In der Praxis läuft das dann meistens anders, weil die Annahmen des Modells nicht den wirklichen Prozessen entsprechen.


    The Sveriges Riksbank Prize in Economic Sciences in Memory of Alfred Nobel 1997
    The Sveriges Riksbank Prize in Economic Sciences in Memory of Alfred Nobel 1997 was awarded jointly to Robert C. Merton and Myron S. Scholes "for a new method…
    www.nobelprize.org


    Black-Scholes-Modell – Wikipedia


    Allerdings ist das mit dem Nobelpreis vor allem ein Werbeargument - gerade in der Ökonomie geht es besonders um politische Signale und der Preis für Wirtschaft wird erst seit 1968 von der Schwedischen Reichsbank ausgelobt.

    Willst du nicht lieber erneut das Thema wechseln? Parodie ist auch nicht so dein Ding.

    Um noch mal auf den Zufallsgenerator zurueckzukommen:

    Ich möchte da nicht persönlich werden - aber, wenn da ein Zufallsgenerator, der mit p=0,5 zwei Zahlen ausspuckt, 0 oder 1, dann ist IMMER, bei jedem Zug p=0,5 und die Chancen stehen da für beide Werte 0,5.

    Das Beispiel nennt sich Münzwurf.

    Auch der beste Magier kann da nichts vorsehen - als Börsianer schon eh nicht.


    Was ich aber mit Sicherheit sagen kann: du hast Null Ahnung von Statistik, Naturwissenschaft und ähnlichem.

    Die Angst meiner Frau beruhte einfach auf dem Schrecken dass das Licht von alleine anging . Das ganze ist gestern Nacht insgesamt 3 mal passiert.


    Ich habe einfach jedes Mal das Licht ausgeschaltet. Es war übrigens kein Licht auf oder am Altar sondern die normale Decken Lampe im Wohnzimmer. Beim 3. mal wollte ich die Glühbirne raus drehen wenn es nochmal passiert . Es blieb aber dann dabei.

    Einfach mal sachlich das Problem angehen - es gibt nichts Übersinnliches.

    Es kann an der Elektroinstallation liegen - am Schalter, an der LED - wenn du da nicht mit klar kommst, lieber einen Fachmann das klären lassen.


    Und ansonsten liegt es am Gehirn - das mit Erwartungen die Wirklichkeit moduliert. Wenn du also was Übersinnliches erwartest, dann kannst du dir das (ein)bilden.