Beiträge von Bebop im Thema „Homosexualität und Buddhismus“

    Ich möchte nochmal auf folgende Widersprüche der (Schrift-)Lehre hinweisen, weshalb man dort auch nicht sein Heil suchen sollte:


    1) Die Menschengeburt wird als eine eher seltene Chance bezeichnet, zu erwachen. Manchmal heißt es sogar in Zen-Schriften, wenn es einem nicht gelänge, käme die Chance nicht so schnell wieder. Dies ist natürlich eingebettet in ein Denken der Wiederkehr, an den Glauben an mehrere Existenzen, wie er sich in verschiedenen Schulen zeigt.


    2) Wer keinen sexuellen Trieb verspürt, wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht vermehren. Das zölibatäre Modell führt dann zum Ende der Menschheit.


    3) Es kann also dann niemand mehr die Gnade der Menschengeburt genießen und den Buddhismus praktizieren, was geradezu alle Schulen konterkariert.


    4) Demzufolge funktioniert Zölibat nur in den Schulen, wo man sich zuvorderst um sein eigenes Heil kümmert wie im Theravada. Im Zen z.B. macht es auch für den Mönch keinen Sinn, denn um die Bodhisattva-Gelübde zu erfüllen, muss menschliches Leben da sein.


    5) Da eine punktuell nur auf Zeugung ausgerichtete Lust nicht funktioniert, gibt es auch die ganze Lust, die zu keinem Nachwuchs führt. Das ist nichts anderes wie Übung, die zu nichts führt, Rezitationen, die niemanden retten, Sitzen, das nicht zur Erleuchtung führt - also der Normalzustand.

    Zitat

    dass sexuelles Verlangen nicht Liebe ist und dass sexuelles Handeln, durch Begierde motiviert, immer sowohl mir als auch anderen schadet, bin ich entschlossen, keine sexuelle Beziehung einzugehen ohne gegenseitiges Einverständnis, wahre Liebe und die Bereitschaft zu einer tiefen, langfristigen und verantwortungsvollen Bindung.

    Dieser Unsinn ist nur ein weiterer Hinweis auf TNHs Dualismus und Beleg dafür, dass er in keinster Weise als "Zen-Meister" gelten darf.


    Wer noch nie erlebt hat, dass Liebe UND sexuelles Verlangen zusammengehen können, tut mir leid. Natürlich gibt es das eine auch ohne das andere. Welchen Vorteil es aber haben soll, eine Frau, die man liebt, nicht auch sexuell zu begehren, erschließt sich wohl nur einem Mönch, der aus der Not eine Tugend macht. Die Evolution ist offenbar an TNH vorbeigegangen.


    Ferner ist falsch, dass Begierde "immer" mir und anderen schadet. Das kann man z.B. ganz einfach beim Orgasmus spüren, der ist eine Wahrheit für sich. Es gibt hier zwei Möglichkeiten: 1) Die eine Fraktion wird glauben, TNH habe keinerlei eben beschriebene Erfahrung gemacht. 2) Die andere Fraktion glaubt, er habe aus eigener (zumindest früherer) Erfahrung das Obige geschlossen.


    Wenn er keine Erfahrung machte, kann er nicht überzeugend drüber reden.


    Wenn er eine machte und das geglaubt wird, würde ich den Rat geben, bei Nicht-Anhängern in vietnamesischen Gemeinden nachzufragen, was über ihn aus seiner Zeit in Vietnam in dieser Hinsicht bekannt ist.

    Ist Heterosexualität mit Buddhismus vereinbar?

    Welche Sexualität also nicht und warum nicht?


    Als Argument wurde "heilsam" gebracht. Leider weiß man das nicht immer vorher, ob es im Nachhinein noch als "heilsam" betrachtet wird, z. B. wenn man im Streit auseinandergeht, wenn der Typ seine schwangere Freundin sitzen lässt usw.


    Der Fragesteller hat vlt. gehört, dass Eunuchen im Orden keinen Platz haben laut Ordensregeln (obwohl der Buddha selbst einen Mikropenis hatte, also irgendwie auch nicht mehr so richtig ausgestattet war) und dass der Dalai Lama mal zwiespältige Kommentare zur Homosexualität machte. Dem gegenüber stehen die Skandale, die nahelegen, dass Klöster im Allgemeinen Brutstätten für Homosexualität sein könnten, ja dass sie Homosexuelle anlocken könnten usw.


    Wenn man es also als Ordinierter richtig macht, dann ist "Sexualität", wie Anna richtig anmerkte, gar nicht mit der Praxis vereinbar. Wahrscheinlich wird man dann aber merken, dass das nicht geht. Ich verweise auf Bücher mit Geständnissen katholischer Priester.


    Als Laie geht es laut der Regel im Wesentlichen um die Vermeidung von Ehebruch (in die Verlegenheit, mit Nonnen oder Gefangenen Sex zu haben dürfte man kaum kommen). Da nun auch homosexuelle Ehen in vielen Ländern möglich sind, wäre eine wörtliche Auslegung dann dahingehend zu verstehen: Sie genießen den gleichen Schutz.


    Ansonsten wird man sich mit dem Problem als Laie rumschlagen müssen, wie man begehren kann, ohne anzuhaften. In der homosexuellen Szene soll das allgemein beneidenswert einfacher sein als unter Heterosexuellen, wie mich ein so gesinnter Freund schon vor Dekaden aufklärte.