Beiträge von Helgo im Thema „Flow Erlebnisse aus Sicht des Buddhismus“

    Zurück zum flow ist er hilfreich oder nicht

    Mir fällt noch etwas ein, was vielleicht in deinem Sinne ein "Flow" war: das legendäre "Köln-Konzert" von Keith Jarret. Ich habe es nicht gesehen, aber es hört sich (auf der Platte) an als wenn da jemand in einen "Flow" gegangen ist.


    Und in manchen ekstatischen Momenten, wenn sie sich zu einem ganzen Zeitraum ausweiten, möchte ich die Einheit von Motorik, Rythmik, Atem, melodische Figur,... (die man selbst erleben (z.B. am Piano) oder hören/vermuten kann) vielleicht sogar als "Flow" bezeichnen. Vielleicht paßt das zu deiner Anfangsfrage/-Idee?

    Dann hast du dich vielleicht überfordert. Der flow kann auch als positive sucht vorkommen. Es ist wichtig die Anforderung im rechten verhältnis zu halten. Umd ich glaube es ist wichtig an diesem zustand nicht anhaften.

    Ich kenne diesen Zustand aus meinen jungen Erwachsenenjahren, als ich intensiv programmiert habe. Der längste "Flow" war wohl als ich in 3 Tagen & Nächten (kaum geschlafen) ein dialogfähiges Statistiksystem für unsere Forschungsabteilung fertigbekommen habe (das war noch BS2000 und fernsehartige Bildschirme bei denen man -ganz modern damals- eine Maske mit Ein-/Ausgabefeldern erzeugen konnte) :erleichtert: Aber dieses Prinzip von "Flow" kannte ich schon mit 20 im Informatikstudium, in dem der Aspekt des "produzierens"/"Aktivität"/"steuern" enthalten war. Im musizieren konnte ich auch diesen "Flow" erleben, aber da gab es nicht den ebengenannten Aspekt - das war vielleicht eher das Kinderspiel aus dem Artikel.


    Für den schriftlichen Teil meiner SozArb/-Päd Prüfung im 2. Studium nahm ich das Thema "Computersucht" - "Sucht" im Zusammenhang mit "Computer" und vor allem mit "Programmieren" war damals (1985) noch ziemlich neu und wenig untersucht; aber es gab erste Hype-Artikel über sog. "Superprogrammierer" einerseits, bei denen eher eine auftretende Trance beschrieben wurde (fast wie so eine Art "Erleuchtung"), aber sogar ein populäres Buch gab es schon, das auch die problematische soziale Auswirkung thematisiert hatte.

    Ich hatte das mehr unter dem Aspekt einer "Sucht" und daher des sozialen Leidens betrachtet (aus eigener Erfahrung und aus Beobachtung im Bekanntenkreis und in der "Szene" und dann aus ein paar Interviews speziell für diese Arbeit). (Habe die Arbeit digitalisiert, kann man/frau gerne bekommen).


    Umd ich glaube es ist wichtig an diesem zustand nicht anhaften.

    Zum Glück hatte ich immer andere starke Anker - früher die Liebe, dann das buddhistische Feld, den Seminar-Betrieb, und wiederum die Liebe, und dann auch "Pappaschaft" :) , sodaß nicht ein naheliegendes Bedürfnis, sich damit (oder daraus) zu identifizieren, entstanden wäre und/oder zu einer Anhaftung geführt hätte.

    Heute ist die "CPU" ein bißchen eingerostet und es ist (glaube ich) nicht mehr möglich, diesen "Denkraum" /"Geistesraum" mit der gleichzeitigen Awareness für sehr viele Aspekte eines bestimmten Problems so aufzubauen wie das noch vor ein paar Jahren ging. [Mal probieren, was da noch geht ... bei Gelegenheit... :kaffee: ]

    Hmm, was sagt das alles jetzt zu deinem Thema? - Das Schlüsselwort "Sucht" war der Trigger. Und: bei mir ist diese Flow-Erfahrung nicht aus dem buddhistischen Training entstanden.