Der Vorwurf, wie schlecht die Menschen sind, wird ja häufig formuliert und wenn das deutsche Buddhisten tun, hat es den Anschein, sie wären frei davon, das glaube ich nicht, das ist eine Ambivalenz. Mitgefühl wird in der Gesellschaft aberzogen, weil man damit keine gewinnbringenden Geschäfte machen kann, kein Geld verdienen. Es gibt ja viele Nischen, in denen das Mitgefühl praktiziert wird, auch in der westlichen Welt. Letztlich ist jede Persönlichkeit für sich verantwortlich, abgeholt wird man nur, nach vorheriger Absprache. Mitgefühl aufbringen kann ja nur jemand, der sich seiner eigenen Gefühle bewusst ist, aber wer die Gefühle ignoriert, des Gewinnes wegen, hat da keine Chance. So ist man gut beraten, wenn man das Mitgefühl weniger von anderen erwartet, sondern sich selbst gegenüber aufbringen kann, dann fällt diese Abhängigkeit schon mal weg. Ist man dann aufgefüllt vom Mitgefühl, kann man hinausgehen und all die gestressten Menschen daran teilhaben lassen.
Posts from ewald in thread „Massaker und andere menschliche Leiden akzeptieren können“
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Kommt dieses menschliche Ideal nicht daher, möglichst gottgleich zu sein, ein Wesen aus reiner verherrlichenden Fantasie entstanden? Die Sehnsucht nach solche Idealvorstellungen ist wohl groß, gerade weil der Mensch ein so schwaches und oft hilfloses Wesen ist, von der Umwelt und den gesellschaftlichen Bedingungen hin und her geworfen. Real gesehen hat der Mensch mehr negative als positive Gefühle und die drücken sich aus, meist entstehen so Konflikte. Wie schnell entsteht aus einem Konflikt Aggression und schon ist der Krieg da. Das sind die Tatsachen des Alltags unter Menschen und je grausamer das ist, umso größer ist der Traum vom Ideal des ewigen Friedens. Das Menschenbild drückt aus humaner Sicht schon etwas Wertvolles aus, aber wertvoll ist gut und böse gleichermaßen, man kann es auch Leben und Tod nennen.