- Wie kultiviert man Mitfreude, wenn man selbst (begründete) Mangelgefühle empfindet?
Ich glaube Mitfreude ensteht aus Metta, Mitgefühl. Es ist ein natürlicher Aspekt, der sich eingestellt, wenn man von sich selbst absieht und sich in die Lage des anderen versetzt.
Im Gegensatz zur Mitfreude, die die Stimmung hebt, ist Neid ein nagendes Gefühl, mit dem man sich selbst meistens schadet. Wenn ich mir selbst etwas Gutes tun will, freue ich mich für alle, die einen eigenen Grund zur Freude haben.
Wenn ich auf jemanden neidisch bin, setze ich voraus, dass es ihm besser als mir geht, weil er etwas hat, was ich selbst gerne hätte. Das ist natürlich eine sehr enge und verblendete Sicht. Wer weiss denn, ob derjenige der einem den Parkplatz wegschnappt nicht grade zur Wurzelbehandlung beim Zahnarzt muss oder einen Termin beim Haftrichter hat, während man selbst nur zum Shoppen will? Oder die schöne Frau, die ihr teures Auto vor der Familienvilla parkt? Wer weiss wie es ihr wirklich geht?
- Wie geht man mit Neidgefühlen Anderer um (eingestandenen und uneingestandenen, die man bemerkt)?
Man erinnert sich an seine eigenen Neidgefühle und begegnet diesem Menschen im besten Sinne mit Metta.
- Gibt es Situationen, in denen man Mitfreude vortäuschen/heucheln sollte, um z.B. ein Kippen der Stimmung zu verhindern oder/und die Freude Anderer nicht zu verderben?
Ist mir auch schon passiert, als meine beste Freundin mit freudestrahlend erzählte, dass sie jetzt 500 KM weiter wegzieht. Ich wollte ihr die Freude nicht verderben, konnte aber meine Enttäuschung kaum verbergen.
- Wie geht man mit der Scham um, die man möglicherweise empfindet, wenn man Neidgefühle bei sich bemerkt?
Ich finde es gut, wenn man es bei sich selbst wahrnimmt, dann hat man wieder einen Grund, sich selbst mit Mitgefühl zu begegnen. 
Liebe Grüsse! Nanu