Hallo Anna Panna-Sati,
zu deinem Text fallen mir mehrere Sachen ein.
Einerseits sind die westlichen Kulturen welche, in denen negative Gefühle wenig Raum haben. Aber Gefühle brauchen das Durchleben um zu verschwinden (achtsam wahrnehmen und aushalten reicht, alle Impulse ausleben ist damit nicht gemeint). Deshalb kann ein darüber sprechen etwas sehr Hilfreiches sein. Verbalisieren, wie es einem geht. Validieren vom gegenüber, dass es okay ist, sich so zu fühlen. Dann kann das Gefühl durchfließen und vergeht.
Anders sieht es aus, wenn das Jammern genutzt wird, nicht zu fühlen. In den Kopf zu flüchten ist eine Vermeidungsstrategie. Davon verschwinden Gefühle nicht, sondern stauen sich an.
Ein anderes Problem ist, wenn das Jammern dazu führt, dass man an negativen Gefühlen festhält. Die Pflänzchen, die gegossen werden, wachsen. Auch das "ich habe allen Grund dazu traurig/wütend/ängstlich zu sein - Pflänzchen".
Eine weitere positive Sache am über das Leiden reden ist, dass man sich da treffen kann. Jede Person leidet an irgendwas. Es kann Nähe und Gemeinsamkeit aufbauen. Und es kann einen sehr viel weicher machen, das eigene Leiden anzunehmen und das der anderen zu sehen. Das ist die Grundlage von Güte.
Lieben Gruß und einen guten Start in die neue Woche
Hut