Öko oder Ökologie - ist aus der altgriechischen Sprache - oikos - Haus, Haushalt, der Ort an dem man lebt ...
"Ego eimi" (ἐγὼ εἰμί) ist ein griechischer Ausdruck, der "Ich bin". Es ist die erste Person Singular des Präsens des Verbs "sein" (είμι) in der alten griechischen Sprache.
Bekannt sind diese "Ich bin"-Worte aus dem Johannesevanglium, in dem Jesus sich selbst bezeichnet.
Im Lateinischen ist das dann als "ego" bezeichnet.
Ich hab' mich da eines Wortspiels bedient - um auf den Gedanken von Oikos und Ego eimi - aufmerksam zu machen. Der Mensch hat sich in seinem Haus eingerichtet - und dieser Bezug entspricht nicht der buddhistischen "Hauslosigkeit".
Diese Bezeichnung "Öko-sattva" findet sich ja bei David Loy. In der Besprechung seines Buches "EcoDharma" wird da der Anspruch deutlich, der mit dem buddhistischen Mitgefühl nicht kompatibel ist.
Loy spricht vom „Ökosattva“, dessen großes Mitgefühl der Welt und allen Wesen gilt. Nur wenn wir verstehen, dass wir Teil eines Ganzen sind, das größer ist als wir selbst, sei Rettung möglich. Die Menschheit bilde das Selbstbewusstsein des Universums, und wenn sie diese Rolle wirklich begreife, könne der Buddhismus zu einer gewaltigen Kraft sozialer Transformation werden.
Nun kennt Loy als Zen-Lehrer der Sanbozen-Gemeinschaft das Diamantsutra und da heißt es:
"Wenn die nicht zu zählende, unermeßliche, unendlich große Anzahl der Wesen befreit ist, denken wir nicht, daß auch nur ein einziges Wesen befreit ist."
Wenn ALLE Wesen befreit sind, ist KEIN Wesen befreit?! Warum?
"Wenn ein Bodhisattva an der Vorstellung festhält, daß es ein Selbst, eine Person, ein Lebewesen oder eine Lebensspanne existiere, dann ist er kein echter Bodhisattva."
Ein einzelnes Wesen ist nach dem Alltagsverständnis durch Grenzen gekennzeichnet, durch die es klar von Anderen unterschieden ist. Befreiung ist dann klar von der Unfreiheit unterschieden. "In Wirklichkeit gibt es kein unabhängig existierendes Objekt des Geistes, das höchster, vollkommen erwachter Geist genannt wird".
Was Loy macht und was viele andere machen, ist den Dharma verzwecken. Für eine soziale Transformation - das ist typisches Sendungsdenken und ist im Geist des Kapitalismus zu finden.
Leider werden die Bodhisattva-Gelübde mißbraucht, um dem Buddhadharma einen Sinn zu geben, der außerhalb von ihm liegt.