Beiträge von Mar tin im Thema „Musik (im Buddhismus)“

    Ich habe einige Jahre jegliche Musik gemieden.


    Eines Tages konnte ich aus verschiedenen Gründen nicht mehr nach Thailand zurückkehren und hier im Westen hatte ich nur wenig kontakt zu buddhistischen Gruppen und zu einer Sangha.


    Zu der Zeit manifestierten sich massive gesundheitliche Einschränkungen (Lähmungserscheinungen im Bein und im Rücken)

    Ziemlich spontan fuhr ich nach Frankreich zu einem bekannten buddhistischen Lehrer.


    Als ich dort ankam konnte ich nicht mehr auf einer Matte (einem Kissen )meditieren, weil ich danach nicht aufstehen konnte. In Thailand wurde die Sache anders gesehen und gehandhabt.


    Die Nonnen und Mönche dort in Frankreich hatten einen freien Tag, spielten Fussball und musizierten.

    Alles war so anders und für einen Moment fühlte ich mich ein wenig wie ein Verräter .

    Ich dachte dass das kein echter Buddhismus wäre…


    Als ich einmal nach einer Meditation nicht mehr aufstehen konnte, kam eine junge vietnamesische Nonne und half mir beim aufstehen. Auch das war ein Schock für mich, weil eine Nonne doch nicht einfach einen Mann berühren sollte.


    Die Leute dort lebten Vegan und ich lebte damals vegetarisch. Als ich mal heimlich meine eingeschmuggelte Milch in meinen Kaffee leerte kam eine Nonne und ein Novize auf mich zu. Ich erwartete jetzt eine Standpauke . Sie lächelte und zeigte mir einen Kühlschrank (es war Winter und ich hatte die Milch im garten versteckt 🙈).


    In wenigen Tagen habe ich dort mehr Mitgefühl und Verständnis erfahren als in allen Jahren zuvor. Man hat meine Fehler und gesundheitlichen Schwierigkeiten nicht nur akzeptiert, sondern auch mit absolutem Mitgefühl behandelt.


    Um auf das Thema Musik zurück zu kommen :


    Eines Tages saß ich in der Meditationshalle und beschloss einen Neuanfang. Jetzt war ich eben hier und das andere war nicht mehr wichtig.

    Und als ich dann so da saß, sangen die Nonnen und Mönche ein Lied, dass mich zu tiefst berührt hatte. Ich konnte mir vergeben und loslassen. Seit dieser Zeit darf ich mich trotz meiner Schwächen und Unzulänglichkeiten trotzdem von ganzem Herzen lieben.


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    Mögen wir alle Liebe und Frieden finden!

    Wenn dich die Musik noch stört, dann ist das Buchwissen noch nicht zur Herzenswahrheit geworden. Es ist nichts weiter als ein weiterer Glaube .

    Ich bitte um Nachsicht, aber ich möchte meinen Gedanken ergänzen. Wie Thanissaro Bhikkhu in seinem Buch Buddhistische Romantik sehr treffend und ausführlich dargelegt hat:


    https://www.dhamma-dana.de/fil…uddhistische_Romantik.pdf

    Ich habe den Ehrwürdigen Thanissaro schon kennengelernt. Ein kleiner Auszug aus Wikipedia:

    Im Jahr 1993 wurde er Abt dieses isoliert gelegenen und als streng konservativ geltenden[3] Klosters. (quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Thanissaro)


    Vor vielen Jahren hatte ich noch fast die gleichen Gedanken wie du und er , aber dank der anderen buddhistischen Traditionen ..kann ich inzwischen nichts mehr anfangen mit deren Weltbild. Aber durch meine Zeit in dieser Tradition, durfte ich später den Reichtum der anderen buddhistischen Traditionen kennenlernen. Es gibt nicht den einen Buddhismus. Im Mahayana durfte ich viel neues entdecken und um auf das Thema Musik zurück zu kommen: Musik kann eine Bereicherung für die Praxis / das Leben sein.


    Auf meinem kleinen Handy kann ich dein Buch nicht lesen, aber ich bedanke mich für den Buch Tipp!


    Musik ist nicht das Problem, sondern wir machen ein Problem daraus.


    Ich kann und möchte dich gar nicht von deiner Meinung abbringen , aber weil ich eben früher die ähnliche Sichtweise hatte, möchte ich hier eben auch eine andere Sichtweise aufzeigen .


    Alles Gute für dich!


    Lg Martin

    Echte Meditation und schädliche Musik?


    Zum ersten Mal ist mir “echte Meditation “ begegnet, als ich aufhörte zu meditieren. Als ich mich nicht mehr in dem ruhigen und ”perfekten” Kloster abschotten musste, weil ich ”da draußen ” nicht zu recht kam.

    Ständig werden irgendwelche Bücher und Lehrer empfohlen, aber wann studiert und versteht man das wichtigste Buch / den wichtigsten Lehrer ? Nämlich den Buddha im eigenen ♥️ . Wie viele Bücher braucht es noch?


    Dieses festhalten an der alten und ”echten” Lehre führt doch die meisten Laien doch nur ins verderben. Wer von den Usern hier lebt als Mönch oder Nonne im Kloster?


    Wer hat der buddhistischen Lehre die höchste Priorität eingeräumt ?

    Wir leben als Ehemänner und Frauen, als Single oder Witwer , als Pensionist oder als berufstätige hier im Westen.


    Wir haben Rechnungen zu bezahlen und ein Leben zu leben.


    Es geht nicht darum keine Musik mehr zu hören, kein Essen oder keinen Sex mehr zu genießen.

    Man muss das Leben nicht 💩 finden und auf ein späteres Nibbana oder Paradies hoffen.


    Es geht um das loslassen und nicht mehr ergreifen. Um das vergeben, um die Liebe und um die Herzensheilung .


    Auf der einen Seite schafft man es nicht zu ordinieren und auf der anderen Seite klammert man sich an die Buchstaben und Worte dieser Lehrer.


    Wenn dich die Musik noch stört, dann ist das Buchwissen noch nicht zur Herzenswahrheit geworden. Es ist nichts weiter als ein weiterer Glaube .


    Als ich die Musik genießen konnte, aber Sie weder vermisste noch als störend empfunden hatte , wusste ich dass der Buddha hier im Herzen ist und lächelt.


    Musik in all seinen Formen, kann das gestillte Herz weder stören noch vereinnahmen. Das todlose stille Meer des Friedens ist die Musik der Arahats . Kein ergreifen,fürchten oder ablehnen mehr. Musik und die anderen Dinge sind dann wie Regentropfen die in das Meer des friedens fallen .

    Sie richten dort keinen Schaden an sondern ergänzen dort die tod- und zeitlose Symphonie der Buddhas .


    Würde “echte” Meditation nur in der absoluten Stille des Geistes möglich sein, dann gäbe es keine Hoffnung für uns .

    Das Herz mit all seinen Wunden und Narben, seinen Schmerzen und fehlern ist nichts unechtes und unnatürliches . Es geht nicht darum, dass wir niemals mehr hinfallen und ein perfektes Leben führen, sondern um das erkennen, vergeben und um die Liebe und das Mitgefühl.


    Musik oder was auch immer in dieser Welt, stört uns nicht. Wir stören diese Dinge, in dem wir unser verletztes Herz ständig in die Welt raus schicken.


    Wir schwimmen schon im Meer und versuchen ständig den Regentropfen auszuweichen.



    Ein Ajahn Mun oder Ajahn Chah hat alles aufgegeben und sogar das Leben riskiert.

    Und wir leben hier mit unserem Gehalt/Pension/Bürgergeld und Krankenversicherung, mit unserer Familie und unseren Hobbys und wollen deren Weg imitieren?


    So funktioniert das nicht und wenn wir es hier nicht schaffen, dann schaffen wir auch nicht jenes, was wir in diesen Büchern finden.


    Theravada, Mahayana und so weiter, sind Hilfsmittel und Wegweiser. Keiner dieser Wege ist besser oder schlechter, wahr oder falsch. Musik ist nicht gut oder schlecht.


    Dieses Herz ist der Schlüssel zur Freiheit. Dieses Herz ist der Verursacher unserer Probleme. Wenn da kein erkennen, transformieren, lieben und vergeben ist, dann sind diese “wahren“ Lehren für die Katz.


    Vielleicht sollten die Anhänger der verschiedenen Traditionen nicht über die Sachen sprechen die sie gelesen und gelernt haben, sondern über die Dinge, die sie nicht verstehen. Dieses angelernte Wissen löst unsere Probleme nicht.


    Musik ist einfach nur Musik , das Herz kreiert tagtäglich den Himmel und die Hölle.


    Bedingt durch Unwissenheit und deren Folgen, ist dieses Herz zusammengequetscht und verletzt worden. Wenn da die Musik oder die anderen Erscheinungen der Welt dann ankommen, dann kann es schmerzhaft werden.


    Heilen wir dieses Herz durch Mitgefühl, Liebe und Weisheit, dann heilen die Wunden ab, und das stille Meer des Friedens vergrößert dieses Herz . Dann können 1000 Billarden Galaxien mit all ihren Eigenschaften darin platz finden und keinen Schaden anrichten.




    Hier in den sozialen Medien präsentieren wir unsere Tradition und unsere Ansichten und wir treffen auf andere Traditionen und Ansichten. Andere von unserem “wahren“ Weg zu überzeugen, dient eigentlich nur dazu, dass wir weniger zweifeln und um uns dadurch besser zu fühlen. Aber 10 Millionen Bücher und Zitate sind nichts im Vergleich zu einem Moment der Einsicht .


    Und wenn wir erkennen, was hier in unseren Herzen los ist, dann verschwinden die Zweifel .


    Für den einen kann Musik noch ein Hindernis sein, weil er die Stille im Herzen noch nicht gefunden und freigelegt hat, und für den anderen kann Musik eine wunderbare Ergänzung zu dem inneren Herzenslied der Freiheit werden.


    Es gibt keine “wahre/echte/unverfälschte Lehre, deren Geboten wir uns blind unterwerfen zu haben, sondern unzählige Wege die immer nur im Herzen beginnen und dort auch wieder enden.


    Erkennen, vergeben, transformieren, loslassen und nicht mehr ergreifen.