Ich kann auf der anderen Seite aber auch verstehen,wenn man unter gewissen Umständen mit seiner Familie bricht.wie kann man dann trotzdem ein positives Weltbild/Verhältnis zu seiner Umwelt bekommen.
Indem man versteht, wie und warum die familieninternen Probleme entstanden und den Kontakt nicht im Zorn und unversöhnlich abbricht.
Die Ursachen durchschauen, kranke (Verhaltens-)Muster erkennen und schlussendlich allen vergeben, ist eine gute Grundlage dafür, anderen Menschen und der Welt möglichst unvoreingenommen (und nicht zu misstrauisch) zu begegnen.
Als ich, im "zarten Alter" von Mitte 50, in einer Verhaltenstherapie saß und immer noch nicht mit meinen alten Eltern (die ich immer als übermächtig erlebte) zurechtkam, beschied mir die Therapeutin:
"Ihre Eltern sind Narzissten - die werden Sie immer wieder verletzen. Am besten beschränken Sie den Kontakt auf das Notwendigste oder brechen ihn ganz ab."
Noch heute wundere ich mich.... Ihr Negativbild von "Narzissten" war derart stark ausgeprägt, dass sie es anscheinend gar nicht in Betracht zog, mir zu helfen, nicht mehr "verletzt" zu sein...
Wenn ich verletzt bin, habe doch "ich" das Problem, nicht meine Eltern, die einfach nur so reden und handeln, wie seit jeher...?!
Durch die Praxis der - kurz darauf - "entdeckten" Buddha-Lehre, gelang es mir dann irgendwann, Frieden zu schließen, und in einem zwar regelmäßigen, aber nicht zu engen Kontakt mit meiner Herkunftsfamilie zu bleiben.
Ich muss allerdings zugeben, dass es gelegentlich, wenn ich z.B. etwas "übersensibel" gestimmt bin und - besonders meine Mutter - "alte Wunden" aufreißt (meist unabsichtlich, ihr fehlt es oft schlicht an Empathie), schon noch zu einem, meist kurzen, Kränkungsgefühl/Verletztheitsgefühl kommt - dann ziehe ich mich zurück (ohne, wie früher, gereizt zu reagieren und "verbale Vergeltung" zu üben... )
Liebe Grüße, Anna