Interessant das du Physiker bist ! Im Tempel wo ich öfter bin ist der Abt Physiker und die leitende Nonne Chemikerin !
Beide sehen auch keinen Gegensatz darin .
Ob es ein Gegensatz ist oder nicht hängt eben sehr von der Lesart ab.
Interessant das du Physiker bist ! Im Tempel wo ich öfter bin ist der Abt Physiker und die leitende Nonne Chemikerin !
Beide sehen auch keinen Gegensatz darin .
Ob es ein Gegensatz ist oder nicht hängt eben sehr von der Lesart ab.
Was nützlicher Glaube ist, ist natürlich subjektiv. Ich glaube prinzipiell an das gute im Menschen und in sozialen Gruppen, das ist schon etwas verrückt wenn man bedenkt wie ich hier immer wieder ausformuliere dass es Strukturen braucht in Sanghas um missbrauch zu verhindern (nach Wolfgang Schäuble ist das definitionskriterium von Konservatismus dass man den Menschen nicht traut, ich hab’s also amtlich nicht konservativ zu sein und bin’s dann irgendwie doch).
Ich denke wenn glaube keine Berechtigung hätte , wäre eine absolute Physik möglich die alles erklärt. Das denke ich jedoch nicht.
Vielleicht sollte man seinen glauben nicht zu sehr spezifizieren. Ihm Luft lassen. Letztendlich glaube ich zumindest, dass die ganze Sache hier größer ist als das wir sie uns vorstellen können.
Selbst wenn man an Gott glaubt . Steht doch in der Bibel man soll sich kein Abbild von Gott machen . Wie seht Ihr das ?
Naja, ich bin ja physiker. Die physik ist für einiges gut. Für andere Dinge nichts. Der menschliche Geist ergibt sich sicherlich (meine Sicht) aus den Gesetzen der Physik. Trotzdem ist die Physik kein geeignetes Handbuch was mir erklärt wie ich Dukkha vermeiden kann.
Ein System aus zwei Körpern kann ich noch durchrechnen. Drei Körper gehen schon nicht mehr.
Glaube setzt dann ein wenn man mit nicht falsifizierbaren Hypothesen umgeht. Manche solcher glaubensinhalte sind nützlich (und wir wissen nicht ob sie wahr sind), andere sind eher unnütz. Und dann gibt’s noch den Glauben an mehr oder weniger falsifizierte Thesen (die erde ist eine Scheibe).
Ich vergeude nicht meine Zeit gegen nützlichen Glauben anzureden, aber sehr wohl unnützen oder schädlichen Glauben zu kritisieren. Aus meiner warte darf man sehr gerne an die Wiedergeburt glauben, aber wenn man einer krebskranken Person erzählt dass würde am in vorhergehenden Leben gesammelten Karma liegen, dann tendiere ich schon dazu zu wiedersprechen.
Auch als Naturwissenschaftler habe ich natürlich Glaubenssätze. Man kann nicht sein komplettes Weltbild empirisch belegen.
Aber ich versuche an Glaubenssätzen nicht anzuhaften.
Ich könnte mir vorstellen, dass man im Palikanon viele Archetypen und Anspielungen aus der indischen Kultur und Geschichte findet, die uns aber wenig sagen.
Da ist sicher was wares dran, gegeben dem Zeithorizont ist da sicher auch jede Menge drin was auch aus heutiger, indischer Sicht nicht verständlich ist, und - man bedenke die Nähe der indoeuropäischen Sprachen zueinander - manches mag ähnlicher sein als man manchmal denkt.
Wie nah sind uns die Merseburger Zaubersprüche? Wie nah sind uns Illias und Odyssee? Wie nah die biblischen Erzählungen? Unsere Kultur wurzelt in diesen Erzählungen, hat sie immer wieder rezipiert, und doch sind sie uns auch sehr fremd.
Wie auch bei alten sagenstoffen usw. viel Tiefe enthalten aber man muss auch aktiv Streu vom Weizen (Signal vom Rauschen) trennen.
Aber ist nicht das Signal selber eine reichlich dubiose Sache? Die "tiefen Ebenen" des Menschen sind auch der Ort seiner tiefen Täuschungen, oder? Märchen, Sagen und Fantasy-Filme sind ja voll von solchen Archetypen: Der "strahlende muskelverpackte Held" - die "wunderschöne Frau"- "der weiße Alte" - "die böse Hexe". Und immer und immer wieder all die Monster und Untermenschen - betrügerische Zwerge - dumpfe Riesen - böse Vampire, Untote und andere Un- und Untermenschen.
Während viele Epen ( sahen wir das Mahabharata ) ja stolz im archetypischen Geschehen schwelgen - Schlachten, Helden, Drama, ist Buddha ja für seine Zeit spröde, nüchtern und sachlich. Er hält wenig von Schauspiel, Musik und Unterhaltung weil viel davon für ihn einfach Sinneskitzel ist. Von daher denke ich steht er dem "Märchen" mit seinen Archetypen fern.
Je nach Betrachtung bleibt vielleicht auch nicht viel Signal übrig, das hängt immer vom Rezipienten ab. Oft projizieren wir auch in die alten Geschichten viel herein, ich denke das selbe passiert wenn wir eine antike Kosmologie betrachten. Ich will aber auch nicht negieren, dass da wertvolles zu finden ist.
Natürlich ist der Pali Kanon erstmal spröde und entspricht nicht dem klassischen Archetyp des Helden-Epos, aber in einzelnen dort erzählten Geschichten findet man doch viele Tropes wieder. Vermutlich kann man garkeine Lehre überliefern ohne nicht bewusst oder unfreiwillig sich bestimmter Erzählmuster zu bedienen.
Kosmologien und Mythen behandeln ja oft, wie auch schon erwähnt wurde, zentrale Fragen des Mensch-Seins und der Variationsbreite der möglichen menschlichen Erfahrungen. Insofern können sie vielleicht hilfreich sein bei der Erkundung der inneren und äußeren Welt so wie eine Karte bei einer Wanderung hilfreich sein kann.
Wie auch bei alten sagenstoffen usw. viel Tiefe enthalten aber man muss auch aktiv Streu vom Weizen (Signal vom Rauschen) trennen.