Beiträge von Samadhi1876 im Thema „Abwehrhaltungen gegen Lehrerkritik“

    Man mag von der DBU halten was man möchte. Jedoch gibt es auch dort „öffentliche Auseinandersetzungen“ (wenn auch nicht wie hier in öffentlicher Diskussion) mit bestimmten Themen wie Missbrauch und unterschiedliche Kulturen treffen aufeinander oder warum küsste der Dalai Lama Jungen.


    ZB „Drei Buddhisten gehen in eine Bar“ zu finden unter Diskurs:


    Deutsche Buddhistische Union e.V. – Buddhistische Religionsgemeinschaft


    Die Ursachen von Leiden und Missverständnissen besser zu verstehen ist denke ich genauso wichtig wie lernen mit Leiden besser umzugehen. Denn sonst weiß man auch nie so genau wo man ansetzen soll. Oder wo Leiden beginnt oder bereits begonnen hat.


    Natürlich ist jede Organisation, wie auch die Kirche, auf Erhalt ihrer Institution bedacht. Und oft erscheint der einfachste Ausweg, Lehrer „woanders hinzu versetzen“, oder „versuchen zu schweigen“ und erst mal zu warten ob das funktioniert.


    Es geschehen überall „Missgeschicke“ in der Welt. Und bevor Menschen sich selbst stellen, entschuldigen, versuchen sie oft aus Angst und Scham zuerst andere Wege. Das ist auch bei Firmen so (s. ZB Abgasskandal). Manchmal werden auch andere als Opfer gesucht und müssen für obere den Kopf hinhalten.


    Ich glaube das wissen die meisten hier aus eigenen Erfahrungen des Lebens.


    Und hat auch mit der Evolution zu tun (denn die Probleme gibt es ja schon seit Menschengedenken).


    Man möchte einer Gruppe dazugehören und nicht ausgestoßen werden. Man möchte „geliebt werden“. „Nicht allein sein“. „Verstanden werden“. Man möchte Macht über andere haben um die Geschehnisse und eigenen Bedürfnisse vermeintlich „besser kontrollieren zu können“.

    Gestern bin ich zufällig auf Dürkheim gestoßen, der ja auch ein Verehrer Hitlers war, wie ich im Wikipedia las. Zu Propagandenzwecken während des Krieges unterwegs war. Er selbst war „1/4“ Jude und „kein richtiger Arier“. Darum blieb ihm manche Stelle in der Nazizeit verwehrt. Es hielt ihn auch nicht davon ab in Sachen Antisemitismus unterwegs zu sein. Zuvor hatte er angeblich so etwas wie Erwachen, als er das Tao Te King las.


    Später beschäftigte er sich auch anscheinend tiefergehend mit Zen und Meditation. War in Japan eingesetzt. Und schien davon fasziniert, das das was man durch Zen erfährt, nämlich Konzentration auf das Hier und Jetzt, in etwa vergleichbar mit der „Kampfkunst“, auch im Krieg einzusetzen. Moral und Ethik?


    Desweiteren las ich, das die Buddhisten in Deutschland während des Krieges, zumindest einige, darüber nachdachten, den Buddha mit Hitler gleichzusetzen, oder wie man den Soldaten an der Front mit dem Buddhismus helfen könnten. Moral und Ethik?


    Meine eigene Erfahrung mit Zen Lehrern ist die, das über Moral und Ethik eigentlich nie gesprochen wurde. Das kann natürlich zu Missverständnissen führen: wie zB, ich bin dahingehend völlig unabhängig und frei und ungebunden und auch unverantwortlich anderen gegenüber.


    Aber wir leben in einer Gemeinschaft. Und die geistige und körperliche Unversehrtheit des Anderen sollte doch eigentlich allgemein bekannt sein:


    Das ist es aber eben nicht. Denn egal ob unter Zen Lehrern/Schülern oder wer auch immer, es gibt immer einen Anteil in der Bevölkerung denen Moral und Ethik, Liebe und Mitgefühl mehr oder wenig fremd zu sein scheinen, oder die das nur für ihre eigenen Zwecke verdrehen.


    Sollte man die Zen Lehre also besser bewusst erweitern?

    Bewusster auf Moral und Ethik auch hinweisen?


    Meine Erfahrung dazu ist, das man im Idealfall durch die Zen Lehre von selbst erkennt, das man gar nicht mehr so viel zum Leben braucht wie zuvor, das man auch bereit ist anderen mehr zu schenken als zuvor. Mehr Dankbarkeit und Demut für das Leben an sich entwickelt. Das ein besonderer Hinweis deshalb eigentlich nicht nötig ist, sondern sich selbstverständlich daraus im Idealfall ergibt.


    Aber anscheinend ist das nicht bei Allen so. Und hat wahrscheinlich auch mit der jeweiligen „Vorgeschichte“, persönlichen Erfahrungen eines jeden Einzelnen im Leben zu tun. Denn nicht alle Menschen sind „gleich“.


    Die Gefahr das etwas missverstanden wird, missbraucht wird, ist immer Da. Und deshalb besser mal darüber reden als nicht darüber reden.


    Von daher finde ich den oben erwähnten Artikel auch wichtig und richtig. Andererseits kann ich auch verstehen, wenn andere sich dadurch persönlich angegriffen fühlen, oder das was sie sich aufgebaut haben (wie zB Zen Schule) in Gefahr sehen.


    Aber durch einen offenen Dialog kann man auch etwaige Missverständnisse ausräumen, sofern jeder dazu auch bereit und offen und ehrlich genug ist:


    So ist es im Übrigen ja auch in privaten Beziehungen.


    Und auch hier im Forum wurden bereits oft darüber diskutiert. Mit auch unterschiedlichen Ergebnissen und Meinungen:


    Manche finden es weiterhin nicht seltsam oder moralisch verwerflich wenn Zen Lehrer Sex mit Schülern oder Liebesdamen haben.


    Manche schon.