Ich halte das für unerheblich, eher von akademischem Interesse. Buddha ist hier nur eine Metapher. Es wäre mir völlig schnuppe, wenn Zen/Chan, das mir viel gegeben hat, auf Laozi, Jesus, Mohammed oder XY zurückzuführen wäre. Wenn man sich den Leuten anschließt, die aus dem Palikanon die "echtesten" Lehrreden extrahieren wollen, finde ich da trotzdem noch mehr Unsinn als im Chan. Aber im Tantrismus dann noch mehr. Es wird also auch nicht alles besser, nur weil es neuer ist. Letztlich wird einen irgendwas in diesen Schulen ansprechen. Weil es nicht eine Wahrheit gibt und nicht mal einen Erwachten, dessen "Nicht-Ich" dem Nicht-Ich eines anderen gleich wäre, hört das Auftauchen neuer Zweige und Schulen nicht auf.
Beiträge von Bebop im Thema „Wiedergeburt im Buddhismus“
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Die Sache ist unlösbar. Man kann nur für sich selbst einen Weg finden. Der von mir zu verlegende Tangen Harada hatte in einem Teisho die ganz wesentliche Einsicht, dass die Dôgen-Schulen irren, wenn sie meinen, man müsse nicht erwachen - indem er einfach Dôgens Eihei Kôsô Hotsuganmon heranzog und zitierte. Leider schreibt er gleich darauf: "Das Leben setzt sich fort; es wird eine Wiedergeburt geben."
Buddhadasa Bhikkhu hatte nicht umsonst eine Affinität zum Zen, er übersetzte sogar Huang-po. Und der meinte bekanntlich, es gäbe nicht mal einen "Weg" zu studieren und da wir alle ursprünglich "bodhi" besäßen, bräuchten wir es nicht zu suchen.
Wenn Harada das auch noch erkannt hätte, wäre für ihn die Wiedergeburt so unerforderlich gewesen wie für Buddhadasa. Das zu erstrebende Erwachen hätte dann lediglich in der Einsicht in die ursprüngliche Erwachtheit (bodhi) bestanden - und nicht im Sitzen wie bei Dôgen, der im obigen Text ebenfalls an die Wiedergeburt glaubt. Sein einzig bedeutsamer Satz darin: "Auch die Buddhas waren vor ihrem Erwachen Menschen wie wir" heißt ja nichts anderes als: Sie waren genau in diesem EINEN Leben Menschen wie wir. Shakyamuni war genau in seinem überlieferten Buddha-Leben zunächst ein irrender Mensch wie wir. Was davor war, ist völlig unerheblich. Ein Leben reicht aus.