Beiträge von void im Thema „Geist“

    Es gibt Begriffe , die eher grobe Überbegriffe über komplexe Zusammenhänge sind. Der Begriff "Leben" gehört dazu - intuitiv ist einem klar was damit gemeint ist, aber wenn man das Phänomen in seinen Details und Grenzfällen ansieht merkt man, dass es nur ein allgemeiner Überbegriff war und man für eine genaue Betrachtung feinere Werkzeuge braucht. Leugnet man das, landet man bei "Vitalismus" und verfällt dem Glauben an eine Lebenskraft. So ähnlich kommt mir das bei Begriffen wie "Mano" und "citta" vor. Sie beschreiben "Geist" wie wir ihn im Alltag erleben. Als "Mittelpunkt der persönlichen

    Erfahrung, als das Subjekt von Gedanken, Willenskraft und Emotion.“ Schaut man aber genauer hin, dann gibt es ja da keine einheitliche Instanz und es löst sich in ein Zusammenspiel von Komponenten auf. Eben deswegen die Überschneiidung mit Bewußtsein ( viññāṇa ) und Wille ( cetanā ). Leugnet man dies und und nimmt in sich irgendwo eine einheitliche geistige Instanz "citta" an, hat man ja so etwas wie einen Atman - der Mittelpunkt wird zum Wesenskern von dem Gedanken, Willen und Emotion ausgeht. Man ist nahe am Seelen-glauben und Subjekt-glauben. Der Begriff citta - kann also gerade durch seine Unschärfe dazu führen, die anatta Lehre zu untergraben.


    Darin liegt seine Gefährlichkeit. Von daher versuche ich ihn entweder zu vermeiden oder in ihm etwas ganz allgemeines, generisches zu sehen - z B "Bodhicitta" als Buddha-Geist und eben nicht als etwas was sich zu den skadhas hinzugestellt.


    Oje, jetzt sind wir von dem Thema des Threads abgekommen.

    Ein Wort führt leicht zu Mißverständnissen, wenn es je nach Kontext unterschiedliche Bedeutungen hat und es von daher schwer ist herauszufinden, was es in den jeweiligen Kontext genau bedeutet.


    Zitat

    .Das Wort wird für Geistiges im Gegensatz zu Materiellem oder für Geistiges im Gegensatz zu Körperlichem („Herziges“, „Herzliches“?) verwendet. Citta ist manchmal synonym zu mano (z. B. Vinaya Pr. 3), aber meistens nicht; gelegentlich ist es äquivalent zu viññāṇa in gewissen Zusammenhängen; mit cetanā verwandt, aber allgemeiner. Die genaue Bedeutung muss in jedem Zusammenhang neu erschlossen werden.


    Ein Wort, dessen "genaue Bedeutung muss in jedem Zusammenhang neu erschlossen werden muß", ist mißverständlich.

    Es ist eine Anweisung: Man soll verhindern, dass körperluche Zustände z.B Schmerzen bestimmte geistige Zustände nach such ziehen z B Wut auf den Schmerz, Widerstand gegen den Schmerz. Dies ist aber natürlich nicht dualistisch gemeint im Sinne eines Unterschieds zwischen "dem Körper" und "dem Geist" - denn auch Wut und Widerstand sind ja natürlich geistige Phänomene. Fur Buddhismus ist es ja typisch, dass er nicht an "den Geist" als eine einheitliche Instanz glaubt, sondern es vielerlei geistige Phänomene gibt - heilvolle und unheilvolle - anhaftende und nicht anhaftende usw. Von daher ist ein Reden von "dem Geist" etwas, das leicht zu Mißverständnissen führt.