Alles anzeigenHallo,
ist Lust ein Maßstab für Buddhisten. Nun kann man generell natürlich nicht im Leben nur das machen worauf man Lust hat. Auf der anderen Seite denke hängt das ganze Menschentreiben an der Lebenslust und Lebensmut. Versiegt die Lust komplett kommt es zu Hypochondrie Lebensangst und letztlich wenn Sie ganz verschwindet zum Suizid.
Wie sollte man es als Buddhist mit der Lust halten.
Viele Grüße
Kaiman
Lust ist ein komplexer Begriff. Im Pali Canon gibt’s neben den Tanha ja auch die chanda. Nicht jedes Streben ist negativ zu sehen.
Sexuelle Lust z.b. in einer konsensuellen sexuellen Beziehung gehört für mich durchaus zum Menschsein dazu und für Personen die keine Keuschheitsgelübde abgelegt haben und in der Lage sind verantwortungsvoll mit Lust umzugehen, warum nicht? Klar sollte sein dass Sex dann nicht als ersatzbefriedigung verwendet werden sollte. Regen einen die unverschämten Kollegen auf und man kommt mit masturbation runter, so hat man ja nur eine Lücke gestopft, statt zu adressieren dass man sich vielleicht nicht so schnell aufregt, Gleichmut und Verständnis übt, etc.
So gehts bei vielem was man unter Lust oder Gelüsten einordnen kann. Alkohol, Essen, Sport, und auch Entspannungsübungen, etc.
Wenn man sich jetzt halt in Enthaltsamkeit übt weil man einer moralischen Regel folgt, dann hat man im Prinzip weder adressiert dass man Dukkha am besten an der Wurzel packt, noch macht es irgend etwas leichter sich das schlechte Gewissen aufzuerlegen doch zu „sündigen“. Es hilft alles nichts, man muss von vorne bis hinten über die Zusammenhänge nachdenken, und dabei vor lauter Grübelei nicht die Praxis der heilsamen Handlungen vergessen.
Keuschheit, Abstinenz von X kann dabei hilfreich sein. Aber nicht als generelle Empfehlung sondern als Schlussfolgerung mit Zweck.