Die Wahrheit erweist sich für manche Menschen aus verschiedenen Gründen unter Umständen als schwer- bis unerträglich, dann schützt sich die Psyche ggf. davor und kreiert "barmherzige Lügen" als Überlebensstrategie.
("Kognitive Verzerrungen" gibt es sicherlich nicht nur in Bezug auf Wahrnehmungen in der Umwelt - sie sind auch bei der Bewertung einer "Innenschau" und spiritueller Erlebnisse denkbar.)
Das ist definitiv so. Wir mögen widerspruchsfreie mentale Modelle, weil nur die vertrauenswürdige Vorhersagen erlauben. Kognitive Verzerrungen entstehen, weil neue Beobachtungen oder Gedanken hinzugefügt werden, die, obwohl oder weil bereits vereinfacht, unverändert Widersprüche ergeben würden. In kleinem Ausmaß kein Problem und sogar hilfreich, aber wenn das Feedback des Modells auf die Integration von Neuem so stark wird, dass das Modell konvergiert, ist das eine ernste Störung.
Es ist kein Schutzmechanismus, sondern einfach die Art, wie wir lernen. Man kann nur versuchen, darauf zu achten und sich damit zu arrangieren. Vermeiden kann man es nicht.