Mit dem Tod ist natürlich nicht alles vorbei. Aber die Ego illusion findet ein abruptes Ende. Natürlich geht das Leben weiter und es gibt Geburten.
Der Vorwurf des nihilismus greift zu kurz, imho. Also warum sollte ich, weil ich nicht an eine persönliche Wiedergeburt oder ein jenseitiges Leben glaube nun suizidal werden?
Es gibt weiterhin Werte, es gibt de Pfad, die Lehre des bedingten Entstehens macht sich ohne persönliche Wiedergeburt Sinn, die Lehre der zwei Wahrheiten braucht ebenfalls keine widergeburt. All das ist nicht von einer Reinkarnation abhängig.
Und mal ehrlich, eine Kette persönlicher Reinkarnation mag vielleicht als Drohung für den ein oder anderen funktionieren. Einen besonderen Sinn (im Gegensatz zum nihilismus) vermittelt dass aber nun auch nicht. Man ging halt in Indien davon aus dass Wiedergeburt ein valides metaphysisches Konstrukt ist. So wie man sich vorgestellt hat in Bäumen hausten devas. Beides ist aus meiner Sicht eher Kulisse fürs Dharma als Kerninhalt, zumindest wenn man eine moderne Lesart verfolgt statt reenactment. Für mich sticht anatta das Konzept einer persönlichen Wiedergeburt
Edit: damit ich nicht falsch verstanden werde, wer an Wiedergeburt glaubt darf das tun. Wer sie aber als eine Art buddhistischen Knecht Ruprecht anführt bekommt halt Widerspruch