Beiträge von accinca im Thema „Wie mit Alter, Krankheit und Tod umgehen?“

    Kat:

    Hallo Padma,
    Ich gehe davon aus, dass das s.g. Selbst das Ergebnis der Funktionsweise unseres physischen Körpers ist.


    Genau, nur das es nicht wirklich ein Selbst ist, sondern nur Anhaften an dieser Funktionsweise ist.


    Kat:


    Wenn ich sage: "Ich glaube nicht" dann meine ich damit:
    "Ich gehe davon aus, dass es mit an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit kein
    Leben (wovon auch immer) nach dem Tode des Körpers gibt". Selbstverständlich gebe
    ich zu, dass es ganz anders sein kann.
    Kat


    Ist es also, wieso sagst du dann, "ich glaube nicht?" wo du eigentlich sagen
    müßtest: "ich glaube" weil ich davon ausgehe ich würde ziemlich Sicher sein das
    es nicht weiter geht und auch schon vorher nichts gewesen ist es aber auch anders
    sein kann?

    ungläubiger peter:

    Gier und Genuss schließen sich aus!


    Gier und Genuss bedingen sich. Es gibt nichts zu genießen ohne
    Begehren. Wieso sollte jemand auch etwas genießen was er gar
    nicht haben will?



    "Fünf Begehrungen, ihr Mönche, gibt es: welche fünf?
    Die durch das Auge ins Bewußtsein tretenden Formen, die ersehnten, geliebten, entzückenden, angenehmen, dem Begehren entsprechenden, reizenden;
    die durch das Gehör ins Bewußtsein tretenden Töne, die ersehnten, geliebten, entzückenden, angenehmen, dem Begehren entsprechenden, reizenden;
    die durch den Geruch ins Bewußtsein tretenden Düfte, die ersehnten, geliebten, entzückenden, angenehmen, dem Begehren entsprechenden, reizenden;
    die durch den Geschmack ins Bewußtsein tretenden Säfte, die ersehnten, geliebten, entzückenden, angenehmen, dem Begehren entsprechenden, reizenden;
    die durch das Getast ins Bewußtsein tretenden Tastungen, die ersehnten, geliebten, entzückenden, angenehmen, dem Begehren entsprechenden, reizenden.


    Das sind, ihr Mönche, die fünf Begehrungen.


    Was da, ihr Mönche, Wohl und Erwünschtes diesen fünf Begehrungen gemäß geht, das nennt man Begierdenwohl, kotiges Wohl, gemeines Menschenwohl, unheiliges Wohl. Nicht zu pflegen, nicht zu hegen, nicht zu mehren ist es: zu hüten hat man sich vor solchem Wohle, sag' ich. - (M139)

    ungläubiger peter:


    Wenn Du gelernt hast, das Schöne und Angenehme zu genießen, ohne festzuhalten,
    erst dann weißt Du wirklich wie schön dieses eine und endliche Leben in jedem seiner
    Augenblicke sein kann! Ich habe leider erst kanpp sechzig werden müssen, um diese
    so einfache Wahrheit zu kapieren! Aber seitdem geht es mir so richtig gut!


    In der Tat hast du zu so einer Einsicht recht lange gebraucht.
    Normalerweise haben das die Wesen schon von Anfang an drauf.
    Allerdings mit dem "ohne festzuhalten" haben sie so ihre Probleme.
    Wenn du damit keine Probleme hast und alles Anhaften schon völlig
    überwunden hast, dann gratuliere ich dir und du gehörst zu den großen
    und seltenen Ausnahmen unter den Wesen. Allerdings ist mir noch nicht
    so recht klar, warum die Wesen "Schönes und Angenehmes" (was immer
    sie jeweils dafür halten) dann noch genießen sollten, denn der Wunsch
    nach genießen ist das Festhalten - und wehe ihnen kommt etwas dabei
    in die Quere wie z. B. eine Krankheit oder ein schwerer Unfall oder ein
    Anderer der genau das auch genießen will was du genießen willst... usw.

    Kusala:
    Kat:

    ich persönlich bin davon überzeugt, dass mit dem körperlichen Tode jedliche Art von Existenz vorbei ist. Trotz dieser "nihilitischer Auffassung" kann ich mit dem Buddhisums sehr wohl was anfangen. :grinsen:
    Es gibt schliesslich auch ein Leben VOR dem Tode....


    Woher kommt diese Überzeugung? Ist dies nicht auch wiederum nur "glauben"-


    Nicht nur das. Nach der Lehre sogar falscher nihilistischer Glaube.

    Kat:


    ich persönlich bin davon überzeugt, dass mit dem
    körperlichen Tode jedliche Art von Existenz vorbei ist.


    Die Vorstellungskraft scheint da limitiert zu sein.
    Jedenfalls lehrte der Buddha, daß es weiter geht.
    Diese Ansicht wird heilsame rechte Ansicht genannt.
    Die nihilistische Ansicht der Vernichtung mit dem Tode
    wird falsche Ansicht genannt. (M 117)

    Stella:

    Hallo Padma,
    also eine nihilistische Auffassung vertrete ich sicherlich nicht.
    [b] Der Begriff Nihilismus (lat.: „nihil“; „nichts“) bezeichnet eine Weltanschauung,
    die eine vorfindbare Sinnhaftigkeit der Welt bestreitet.


    Wenn das alles wäre was "nihilismus" besagt, dann kann der Buddha ja
    kein Nihilist gewesen sein. Denn der Buddha hat die Welt ja nicht einfach
    nur als sinnlos betrachtet, sondern ist weit darüber hinaus gegangen und
    hat sie als Elend und Leiden bezeichnet.