Beiträge von Benkei im Thema „Wer gehört wann zur Sangha“

    Namaste!

    Aiko:

    Laien ohne Gelübde gehören nicht der Sangha an [...]


    Das mag eine Sichtweise sein.
    Es gibt andere Sichtweisen.


    Aiko:

    [...]wenn jemand Zuflucht genommen hat, dann hat er bereits eine ernsthafte Beziehung zu den drei Kostbarkeiten - Buddha, Dharma, Sangha - aufgenommen und das kann man nicht in seinem stillen Kämmerlein, so ohne sichtbare Wirkung, sondern darin liegt bereits auch ein "Vorsatz" die Silas z.B., die den achtfachen Pfad ja beinhalten, zu praktizieren. Ohne diesen Vorsatz, den Pfad auch zu praktizieren, ist diese ganze Zufluchtnahme ja nur ein fake. Das gibt es allerdings auch.


    Wieso sollte eine eigenpersönliche Zufluchtnahme (im stillen Kämmerlei) keine ernsthafte Beziehung zu den Drei Kostbarkeiten beihalten und nicht von Ernsthaftigkeit und dem Vorsatz, den Weg zu üben beprägt sein?


    Wo ist überhaupt die "sichtbare Wirkung" bei der Zufluchtnahme?
    Die unmittelbare Wirkung erfährt der Übende allein, und seine Umwelt/Mitmenschen erst, wenn der Übende mehr und mehr vom Weg durchdrungen wird.


    Was "den Fake" anbelangt, wieso sollte man sich da die Mühe machen, eigenpersönlich Zuflucht zu nehmen (es bekommt ohnehin niemand anderes mit)?
    Ohne Ernsthaftigkeit hat man ja überhaupt nichts von der Zufluchtnahme - sei sie nun öffentlich oder eigenpersönlich; es ist wie mit der Robe ohne Gelübde - eine Verkleidung, in diesem Fall dann eine "Buddhisten-Verkleidung".


    < gasshô >


    Benkei

    Namaste!


    Hallo brigitte,

    brigitte:

    Dazu habe ich auch eine Frage:
    Ein Gelübde muss ich ablegen um Nonne zu werden,
    dann erhalte ich mein Gewand -
    genauso lese ich, ist es bei den Ordinierten des Buddhismus.


    Praktiziere ich als Laie ohne Gelübde,
    was bin ich dann ?


    Wenn du als Laie ohne Gelübde praktizierst, dann bist du "Laie ohne Gelübde".
    (Ich unterstelle einfach mal, dass wir dasselbe mit "Laie" meinen - nämlich: "jemand der Zuflucht zu den Drei Kostbarkeiten genommen hat". Das muss nicht vor einem Lama/Roshi/Meister/Mönch/Lehrer vollzogen worden sein, sondern kann auch eigenpersönlich im "stillen Kämmerlein" vor einem Bildnis oder einer Statue Buddhas, einem Sutra oder ähnlichem geschehen sein).


    In den Schulen des japanischen Zen (und in anderen buddhistischen Traditionen teilweie auch) darf der Laie nachdem er die Fünf Silas bzw. die Zehn Silas (je nach Schule oder Übertragungslinie) genommen hat, ein kleines "Gewand Buddhas" (O'Kesa), das Rakusu tragen, welches er (manchmal nach eigener Herstellung) von seinem Lehrer übergeben bekommt.


    Im japanischen Zen kennen wir folglich Laien (Laien ohne Gelübde), Laien mit Gelübde (meist als ordinierte Laien bezeichnet) und Priester (bzw. Mönche; mit Gelübden, hier aber ohne Zölibat).


    < gasshô >


    Benkei