Beiträge von Lirum Larum im Thema „Diagnostizierte depressive Episode u. Zen-Praxis“

    Ah, sorry, oder Du machst eine Mantrameditation - vielleicht ist das echt ganz gut:


    Quelle: http://home.arcor.de/maciek_mu…Leben%20und%20Sterben.pdf


    (Anmerkung LL: Ich finde "Om Mani Peme Hung" einfach und universal anwendbar. Es ist das Mantra des Buddhas des Mitgefühls - Chenrezig.)


    "S. 112: "Rezitation eines Mantra"":

    III. Rezitation eines Mantra
    Eine dritte Technik, die im tibetischen Buddhismus sehr häufig angewendet wird (wie auch im Sufismus, orthodoxen Christentum und Hinduismus), ist das Zusammenbringen des Geistes mit dem Klang eines Mantra. Die Definition von Mantra lautet «Das, was den Geist schützt». Das, was den Geist vor Negativität schützt, oder was Sie vor Ihrem eigenen Geist schützt, wird Mantra genannt.
    Wenn Sie nervös, desorientiert oder emotional unstabil sind, kann das inspirierende Singen oder Rezitieren eines Mantra Ihren Zustand völlig verändern, indem es Energie und Atmosphäre des Geistes verwandelt. Wie ist das möglich? Ein Mantra ist die Essenz von Klang und die Verkörperung der Wahrheit in der Form von Klang. Jede Silbe ist durchdrungen von spiritueller Kraft, verdichtet eine tiefe spirituelle Wahrheit. Ein Mantra bringt den Segen der Sprache aller Buddhas zum Schwingen. Man sagt auch, daß der Geist auf der feinstofflichen Energie des Atems (Präna) «reitet», die durch die feinstofflichen Kanäle des Körpers zirkuliert. Wenn Sie also ein Mantra singen, laden Sie den Atem und damit auch diese Energie mit der Kraft des Mantra auf und arbeiten auf diese Weise direkt mit dem Geist und dem feinstofflichen Körper.
    Das Mantra, das ich meinen Schülern empfehle, lautet OM AH HUM VAJRA GURU PADMA SIDDHI HUM (die Tibeter sprechen esOmAh Hung Benza Guru Pema Siddhi Hung). Das ist das Mantra von Padmasambhava, das Mantra aller Buddhas, Meister und verwirklichten Wesen, und es ist außerordentlich kraftvoll und wirksam für Frieden, Heilung, Transformation und als Schutz in diesem von Gewalt geschüttelten, chaotischen Zeitalter.7 Rezitieren Sie das Mantra ganz leicht, mit tiefer Aufmerksamkeit, und lassen Sie Atem, Mantra und Gewahrsein langsam eins werden. Oder singen Sie es in einer inspirierenden Melodie und ruhen Sie dann in der ganz besonderen Stille, die manchmal darauf folgt.
    Selbst nach einem ganzen Leben an Erfahrung mit dieser Praxis, versetzt mich die Kraft des Mantra manchmal immer noch in Erstaunen. Vor einigen Jahren leitete ich in Lyon einen Kurs mit dreihundert Menschen, hauptsächlich Hausfrauen und Therapeuten. Ich hatte schon den ganzen Tag gelehrt, aber sie schienen ihre Zeit mit mir wirklich ausnutzen zu wollen und stellten mir pausenlos eine Frage nach der anderen. Gegen Ende des Nachmittags war ich völlig ausgelaugt, und eine schwere, dumpfe Atmosphäre hatte sich über den Raum gelegt. Da sang ich ein Mantra, genau das Mantra, das ich oben vorgestellt habe. Die Wirkung war erstaunlich: In ein paar Augenblicken war meine ganze Energie wiederhergestellt, die Atmosphäre um uns hatte sich gewandelt und das gesamte Publikum schien wieder freudig und inspiriert. Ähnliche Erfahrungen habe ich immer und immer wieder gemacht, und daher weiß ich, daß es nicht nur ein zufälliges «Wunder» war!

    "

    woodpecker:

    Zum Thema Depression und Meditation fand ich diesen Artikel ... kennt sich jemand mit TM aus ?


    http://www.wissenschaft-aktuel…ssionen1771015586773.html


    Gruß Woodi


    Hallo Woodi,


    nur so weit, dass mir ein Praktizierender erzählt hat, worum es dabei geht.


    Ich würde daraus schließen, dass es nicht explizit TM sein muss, um diesen Nutzen einer Meditation zu bekommen. Bei TM hat man, soweit ich richtig unterrichtet bin, nur Mantra, Mantra, Mantra, bis es sich transzendiert... und man sagt dir nichtmal die Bedeutung des Mantras, das sei nämlich egal. Also schließe ich: das kannst du auch billiger haben. (Denn eine Einweihung kostet Geld.)


    Ich habe früher jahrelang Ananda-Marga-Meditation gemacht - strikt zweimal täglich. Das war auch Mantra, verbunden mit dem Atem und so weiter... Man kann dabei schon gut etwas lernen - dieses Konzentrieren und Gelangen an einen meditativen Punkt.
    Was mir jetzt an den buddhistischen Meditationen besser gefällt ist ihre Vielfältigkeit und ihr Bezug zum realen alltäglichen Leben. Das bedeutet, man kann sich wirklich was aussuchen, was gut zu einem passt, man muss nicht ein Leben lang das Gehirn mit ein und der selben Seife waschen, sondern kann daran arbeiten, in dem Tempo wie man will, was gerade anliegt. Und man behält die Erdung. Das sind für mich die Vorteile an der buddhistischen Meditation.


    Natürlich ist es besser, wenn man das Richtige gefunden hat, erstmal dabei zu bleiben, sich nicht in dieser Vielfalt zu verzetteln, sondern mit einer Sache erstmal Erfolge zu erzielen.


    Als purer Anfänger würd ich mit Atembetrachtung beginnen und zu Belehrungen gehen. Einfach mal Kontakt zu jemandem suchen, der sich mit dem ganzen Kram auskennt.


    PS.: Optimal wäre ja auch jemand, der eine buddhistische und eine therapeutische Ausbildung gleichzeitig hat - solche Leute gibt es auch. Einer z.B. in Celle, hab ich gehört - aber Namen, Adresse, das müsste ich fragen.

    Als Kurzformel ein Rat - vielleicht nicht für jeden, aber für viele:


    Wenig lesen - schon gar nicht zwei Bücher gleichzeitig oder sowas - sondern lieber praktizieren.


    Das aber ganz locker, ohne Zwang, Druck und Krampf. Anschauen, sich selbst annehmen und nichts verlangen von sich selbst. So funktioniert das bei mir ganz gut.
    Und: irgendwo ist immer ein Stückchen des kosmischen Humors vergraben. Wirklich - im Grunde ist alles ein riesiger kosmischer Witz.

    Ich kenne mich mit Zazen überhaupt nicht aus, sondern praktiziere tibetischen Buddhismus.
    Trotzdem würd ich an dieser Stelle gern kurz erzählen, was mir letztens passiert ist. Vielleicht einfach nur als Erfahrungsaustausch.


    Eine echte Depression hatte ich noch nie, wohl aber kenne ich depressive Phasen, die auch schonmal über ein paar Jahre gehen konnten.
    Seit ich nun meine Visualisationen und Praktiken übe, ging es mir bisher sehr gut. Ich hatte immer das Gefühl, einem Pfad zu folgen, wo die Füße fest auf dem Boden bleiben, während das Herz auch mal in luftige, glückliche Höhen schwebt.


    Nun war letztens wohl die Zeit reif, dass ich auch mal ins Eingemachte hineingucken konnte/musste. Es fing damit an, dass mir so still zumute wurde. Dann brach sich allmählich alle je empfundene Traurigkeit und aller Schmerz Bahn in mein Bewusstsein. Es kam alles wie in einer Suppe zusammen hoch - mein Mut und meine Zuversicht... nur noch ein riesiges, klaffendes, schwarzes Loch. :?
    Das tat ganz schön weh.
    Als ich darüber nachdachte, fielen mir zwei Dinge auf: erstmal war alles, was ich in dem Moment dachte, irrationaler Quatsch. Nichtsdestotrotz empfand ich so zutiefst - aber es hatte keine Begründung, sondern war einfach wie eine Woge von Müll, der jetzt mal raus musste.
    Und zweitens war alles, was da so hochkam, mit verschiedensten alten Geschichten verbunden, die ich im Laufe der Zeit wohl mal hatte einstecken müssen aber mit denen ich nicht abgeschlossen hatte. Nun konnte ich durch Meditation mit diesen Dingen eine Art Frieden schließen und auch zu einer Art Abschluss kommen. Nicht intellektuell mit jedem Detail jeder Geschichte, aber en gros gefühlsmäßig. Naja, das ist schwer in Worte zu fassen.


    Jedenfalls, was raus musste, musste raus - ich fand's aber hart, dass das so als Tsunami alles auf einmal hochkam. Andererseits bin ich z.Z. so stabil und im Lot, dass es nun ein guter Moment dafür war, diese alten Stresse ruhig und distanziert abzuwettern.


    Ich will damit sagen: bei psychischen Schwierigkeiten sollte man versuchen erstmal stabil zu werden. Alles, was einem dabei hilft und die innere Ruhe und Stärke fördert, kann man annehmen. Was einen verwirrt, sollte man erstmal lassen.