Beiträge von accinca im Thema „Einhaltung des Mittleren Weges.“

    Laienanhaenger:
    accinca:


    ... So kann man agrumentieren dass es Leiden gar nicht gibt, dass sie Illusion sind. :|
    Die Missachtung des "Ich"(= 5 Khandhas) sei gut und heilsam. Ich hab lange diese Irrtum mit mir rumgetragen.


    Ja, man kann es nach allen Seiten übertreiben so oder so.
    Natürlich ist das Leiden und die Leidensmöglichkeiten die
    real erlebt werden können und erlebt werden, erst der Grund
    für die Lehre und damit des Leidens Überwindung.
    Leiden das es gar nicht gibt, könnte und müßte ja auch
    gar nicht überwunden werden. Relevant ist daher das Leiden
    welches eintritt, eintreten könnte oder eintreten wird.
    Wenn es tatsächlich Illusion wäre und es gar kein Leiden
    gäbe, braucht auch keins überwunden oder gefürchtet werden.
    In diesem Sinn ist das Leiden leider keine Illusion.


    Andererseits ist das Leiden durch Nichtwissen bzw. Verblendung
    und Begehren bedingt. D.h. durch geistige/emotionale Ursachen.
    Letztendlich sind aber Begierden durch Nichtwissen und Verblendung
    auch Illusionen. In sofern ist das Leiden durch Illusion bedingt und
    die Lehre hat den Zweck diese Illusionen aufzulösen und so das
    Leiden zu überwinden. Insofern ist das Leiden Illusionslosbedingt.

    Hanzze:

    Da wo sich wollen und brauchen treffen ist der Mittelweg. Ich habe keine Sorge, das es in der modernen Welt viele geben wird, die sich einer falschen Askese (unterhalb des Brauchens) aussetzen oder das auch nur annähert kennen. Da gibt ja schon ohne Fernseher leben als schwer Asketisch *schmunzel*
    Einfach immer wieder ein Scheibchen loslassen, dann schafft man es in die Nähe des Mittelweges *schmunzel*


    Das ist wahr.

    Laienanhaenger:
    accinca:


    Askese ist keine Kasteiung. Askese ist nicht anderes
    als die Ablösung vom Anhaften die Entwöhnung von den Süchten.
    Daher war der Buddha auch ein Asket.


    Dann sieht es so aus als ob die Begriffe falsch gewählt habe. Unter "Askese" meinte ich Hunger, Schmerzen und Entbehrungen die z.B. Buddha vor seiner Erleuctung betrieben hat. Es ist aber so dass in vielen Übersetzungen der Pali-Texte das Wort "Askese" irgendwie schwammig rüber kommt. Buddhas "Schmerzaskese" wird oft einfach "Askese" genannt, die er dann aufgegeben hat. Ich werde mich bemühen die korrekte Terminologie einzuhalten.


    Da hast du sicher Recht aber soweit ich mich erinnere wird bei
    Askese im negativen Sinne auch immer von Schmerzensaskese gesprochen.


    Laienanhaenger:


    Das was ich sagen wollte lautet also - das verwerfen des ICH
    und seine Unterdrückung ist die Kasteiung des eigenen "Selbst",
    und ist offenbar nicht der Weg den die Sutten lehren.


    Die Bedeutung wird mir aber irgendwie nicht klarer. Was heißt
    das denn? z.B. "das verwerfen des ICH"? was soll das sein?


    Laienanhaenger:


    Und was meinen die verehrten User zum Thema "Grenze zwischen Askese und Kasteiung"? Ich schätze es wird wohl etliche Praktizierende geben (mich inklusive) die Schwierigkeiten hatten zwischen diesen beiden gebieten zu unterscheiden. In der Geschichte jeglicher Religion gab es, gibt es und wirds wohl immer Leute geben die in der Kasteiung ihren Heil suchen.


    Es scheint (von den Extremen abgesehen) auch individuell
    verschieden zu sein. So gab es auch damals unter dem Buddha
    einige Übungen, die schon recht heftig waren, die der Buddha
    aber für einige genehmigt hatte. Z.B. gab es welche die sich
    niemals zum Schlafen hinlegten usw.

    Laienanhaenger:


    Hoffe einfach dass es den verehrten Usern hilft, falls jemand ein ähnliches Problem hat. Mir wurde in diesem Forum erheblich geholfen :)


    Was noch zu bezweifeln sein dürfte.
    Askese ist keine Kasteiung. Askese ist nicht anderes
    als die Ablösung vom Anhaften die Entwöhnung von den Süchten.
    Daher war der Buddha auch ein Asket.

    Dukkha:

    Ich besitze dieses Buch ebenfalls, und auch sein "Realität nach der Lehre des Buddha". Beides finde ich lesenswert. Was ich allerdings kritisch sehe ist der "Illusionismus" (ein anderer Ausdruck fällt mir im Moment nicht ein), der in diesen Büchern zum Ausdruck kommt und den man schon bei Paul Debes findet, nämlich dass Erleben nur der "Rückfluss" des früheren Wirkens ist. Damit wird ja letztlich nichts anderes gesagt als dass unser Erleben seinem Wesen nach trügerisch ist, weil jedes Erlebnis eben nicht für sich selbst steht, sondern für etwas ganz anderes, nämlich ein bestimmtes (früheres) Wirken, das jetzt in Form dieses Erlebens "zurückkehrt". Ich finde das deshalb bemerkenswert, weil ja Fritz Schäfer (und auch Paul Debes, Hellmuth Hecker usw.) offensichtlich die Ansicht ablehnt, dass es "hinter" der Wahrnehmung etwas "Zweites" gebe, das von der Wahrnehmung "gespiegelt" werde (siehe z. B. "Realität", S. 35). Hier ist er in meinen Augen aber nicht konsequent, weil er der "Psyche" bzw. dem "Rückfluss des früheren Wirkens" genau den Platz einräumt, den er der "Welt" nicht zugestehen will, nämlich eine "hinter" oder "unter" der Wahrnehmung bestehende Realität zu sein und von ihr "gespiegelt" zu werden. Aber das nur nebenbei (off-topic).


    Ich glaube nicht, das die oben von dir benannten so denken wenn man sie fragen würde.
    Wobei ich sie nicht in Schutz nehmen möchte. Aber die Konsequenz die du aus ihren
    Aussagen ziehst würden diese warscheinlich nicht teilen. Selbstverständlich, würden sie
    vermutlich sagen, glauben wir nicht, das Wahrnehmung ohne Ursache entsteht. Der von
    dir benannte "Rückfluss bzw. Einfluss" (asavas) steht natürlich dahinter. Aber auch dieser
    "Rückfluss hat natürlich auch wieder seine Ursachen usw. "Hinter" oder "unter" der Wahrnehmung
    besteht eine Realität. Allerdings sieht diese anders aus als vermutet und empfunden. Wie
    dem auch immer, das ist für uns noch nicht fassbar. Wir brauchen uns darüber noch keine
    Gedanken machen denn wir müssen in der Praxis zunächst mit den Dingen umgehen als eine
    Realität, ob es uns passt oder nicht. Und jeder der sie nicht ernst nimmt wird sich die
    Finger verbrennen wenn er mit dem Feuer fahrlässig umgeht. Die Realität der Realität
    ergibt sich für uns aus der Heftigkeit des Leidens. Je Leidvoller ein Ding wird, um so realer
    wird es empfunden werden. Damit sagen die Dinge: "Hier, mich gibt es und wehe du glaubst
    das nicht dann werde ich dich scheuchen".