Beiträge von dernichterleuchtete im Thema „Fleischeslust“

    Dass meine "Probleme" Folgen von der "Unterdrückung" (was ich meiner Meinung nach nicht tue) des Sexualtriebes sind, streite ich ab.


    @Helmut9
    Es ist sehr nett, dass du dir so viel Mühe machst um mir zu helfen, aber ich muss leider sagen, dass ich dich nicht ganz verstehe. Vor allem diesen Teil hier:


    Helmut9:

    Wenn ich meine Vorstellungen von einem Tun ansah konnte ich das Unrecht in diesen sehen. Bei Dir das Unrecht einfach deinen Trieben zu folgen,Vorstellung, einen anderen Menschen sexuell zu missbrauchen auch wenn dieser das will (Sexualität mit Dir) wird Dir es vorkommen wie Vergewaltigung.


    Ich lese da etwas von Vergewaltigung, was ich mir aber weder vorstelle noch vorhabe.

    Mondfinger:


    Sag mir doch nochmal, wo genau bei dieser ganzen Sex-Geschichte für dich persönlich die zentrale Wurzel des Leidens liegt.
    Der Mensch hat Bedürfnisse. Er muss wahrlich nicht alle befriedigen - aber etliche schon, allein um zu überleben, und bei anderen schadet es auch nicht. Befriedigung von Bedürfnissen und unheilsames Anhaften ist nicht zwangsläufig das gleiche.


    Die zentrale Wurzel des Leidens bei dieser Sex-Geschichte ist für mich diese starke, mir durch Ausleben unstillbar oder nur zeitweise stillbar vorkommende, Verlangen nach Sinnesreizen, die ich beim Anblick jedes hübschen Mädchens habe, und das bei mir sehr stark ausgeprägt zu sein scheint. So wie ich das jetzt bwerten kann, geht es mir dabei gar nicht direkt um Sex; was genau ich da begehre kann ich momentan selbst nicht sagen.


    Aber für mich ist sexuelle Gier prinzipiell auch Leiden, denn bis sie gestillt ist empfinde ich Leiden, aber diese Gier spielt für mich nicht so eine grosse Rolle , denn diese habe ich meist unter Kontrolle und kann sie auflösen im Gegensatz zu der oben genannten Gier. Verstehst du was ich meine?

    Mondfinger:

    Immer auf dem Teppich bleiben, liebe Freunde verwesender Körper.
    Wie alt war der Buddha, als er seinen spirituellen Weg begann? Ja genau, 29.
    Und vorher hat er all das gemacht, was junge Männer eben so machen, vögeln inklusive.
    Ich kann auch nur eindringlich davor warnen, einem jungen Menschen die Sexualität auszureden. Leb dich erst einmal aus, Nichterleuchteter, dann weißt du wenigstens, wovon du dich verabschiedest (wenn du dich eines Tages davon verabschieden willst).
    Wie gesagt, der Buddha hat all diese Erfahrungen auch gemacht, und das hat ihn später nicht daran gehindert, zum Buddha zu werden.


    "Immer auf dem Teppich bleiben, liebe Freunde verwesender Körper." :lol: Der war echt gut !


    Es wäre sicherlich nicht falsch, wenn man sich eine Zeitlang auslebt, aber nichtsdestotrotz beschäftige ich mich lieber mit dem Entfernen der Gier als mit dem Nachkommen von dieser. Vielleicht ist das Leiden nicht ganz so gross, wenn man sich auslebt, aber letztendlich bleibt es m. E. doch Leiden. Aber jeder wie er denkt.

    Dudjom:

    Es ist eine kleine Befreiung, wenn die Sinne nicht mehr von trügerischen "Hinkuckern" angezogen werden wie Fliegen die von Sch ... Verzeihung ... Kot angezogen werden.


    LG


    Das kann ich mir nur allzu gut vorstellen... Befreiung *träum*



    Norbert:
    Zitat

    Dazu hätte ich eine Frage. Zur Vergegenwärtigung der Widerwärtigkeit soll man ja die 31 Körperbestandteile visualisieren (?). Aber sie erregen in mir kaum Ekel, weil ich sie mir vermutlich nicht bildhaft genug vortellen kann; womöglich weil ich sie noch nie gesehen habe oder weil meine Vorstellungskraft nicht ausreichend ist (Mir wurde gesagt, dass ich ein Kinästhet sei, also jemand der vorrangig über das Fühlen wahrrnimmt und auch "fühlend" denkt) . Wie bewerkstellige ich, dass ich ekel empfinden kann, so dass die "Widerwärtigkeitsmeidtation" möglichst effektiv ist oder ist dazu gar keine Ekel von Nöten?


    ... das sind Übungen für weit fortgeschrittene Mönche, respekt, da musst du ja schon ziemlich sattelfest in den Grundlehren sein ...


    Naja geht so ... ich habe die Meditation über die 31 Körperbestandteile nicht wirklich praktiziert, nur mal "versucht". :)


    unkraut:

    Ich weiß jetzt nicht wie alt du bist, aber da du von Schule sprichst, geh ich mal davon aus dass du in der Pubertät bist.


    Und ich glaube, da spielen eh diverse Hormone verrückt, das Hirn baut sich um, das ist eine heftige Lebensphase.


    Sagen wir es mal so: Volljährig bin ich nach dem deutschen Gesetz schon. Also ich denke, dass ich die "harcore" Pubertätzeit hinter mir habe.

    Aggivessano:

    Warum wirst du aber nicht einfach, wenn deine Aspirationen jetzt schon so hoch sind, Mönch?


    Der Gedanke lockt mich zwar, doch ich will nichts überstürzen. :)


    R2D2:

    Und warum willst du deinen Sexualtrieb so unterdrücken?


    Ich will ihn nicht unterdrücken (und tue dies meiner Meinung nach auch nicht), sondern mit Liebe und Einsicht loslassen, weil ich einfach so viel Leid in besonders diesem aber prinzipiell in allen Trieben sehe. Das Schöne, das die Triebe vielleicht auch beinhalten steht für mich in keinem Verhältnis zu dem Leiden, das sie hervorrufen.


    *Nachtrag: Unterdrücken ist für mich wenn man die Erregung durch Ablenkung verdrängt, sie aber innerlich noch da ist, so dass die Erregung bei entsprechenden Sinnesreizen gleich wieder sprürbar wird.
    Durch Loslassen allerdings entweicht die sexuelle Gier dem Geist, ist nicht mehr da, wurde eliminiert oder wie immer man es ausdrücken mag.*



    R2D2:

    Sich einen inneren Polizisten anzuschaffen der einem einredet, man sei schmutzig oder es sei falsch, an Sexualität zu denken, halte ich für sehr falsch. Gerade in deinem Alter ist Sexualität doch wichtig. Guck doch mal, vielleicht findest du ja eine nette Freundin (oder einen Freund?) :) Dann kannst du mal ein wenig Dampf ablassen.


    Ich denke nicht, dass es schmutzig ist an Sexualität zu denken, sondern dass es einfach nur Leiden ist. Eine Freundin zu haben oder das "Problemchen""selbst in die Hand zu nehmen" ist nach meiner Überzeugung auch keine Lösung, weil der Sexualtrieb bzw. alle Triebe unersättlich sind.


    *Nachtrag: Ich muss mich verbessern: Der Gedanke an Sexualität - wobei es eigentlich nicht der Gedanke selbst ist sondern die Erregung, die durch den Gedanken entsteht oder die den Gedanken hervorruft - erscheint mir nun doch unrein bzw. "schmutzig", aber nicht weil es mir ein innerer Polizist einredet, sondern weil ich aus Überzeugung denke, dass die durch die Erregung (und damit meine ich nicht nur die sexuelle Erregung) entstandene Getriebenheit meine innere Ruhe verunreinigt bzw. beschmutzt.
    Folglich steht die Erregung in Konflikt mit innerer Ruhe. Nun wäge ich so ab: Ruhestörende Erregung und durch das Nachkommen der Erregung entstandene "Freude" - die "" bei Freude deswegen, weil sie letztendlich vergänglich und deshalb leidhaft und unbefriedigend ist - stehen einer zufriedenstellenden permanenten inneren Ruhe gegenüber. Ich entscheide mich für letzteres.*


    accinca:


    Jedenfalls sollte man die Vernunft niemals mit Füßen treten.


    Tut mir Leid, ich verstehe nicht ganz wie das meinst.



    Dudjom:


    Die Widerwärtigkeit des Körpers kennst du ja schon. Übe das doch, das hilft. Im Moment der Begierde ist's zu spät. Du musst es vorher üben, kontinuierlich, dass dir das "ins Blut" geht und das Resultat spontan erscheint, wenn es erforderlich ist.


    Dazu hätte ich eine Frage. Zur Vergegenwärtigung der Widerwärtigkeit soll man ja die 31 Körperbestandteile visualisieren (?). Aber sie erregen in mir kaum Ekel, weil ich sie mir vermutlich nicht bildhaft genug vortellen kann; womöglich weil ich sie noch nie gesehen habe oder weil meine Vorstellungskraft nicht ausreichend ist (Mir wurde gesagt, dass ich ein Kinästhet sei, also jemand der vorrangig über das Fühlen wahrrnimmt und auch "fühlend" denkt) . Wie bewerkstellige ich, dass ich ekel empfinden kann, so dass die "Widerwärtigkeitsmeditation" möglichst effektiv ist oder ist dazu gar kein Ekel von Nöten?

    Hallo zusammen,


    Ich habe mal wieder ein Problem, das ich hier erläutern möchte.
    Nun, wenn mir - sagen wir mal - anreizende Gedanken vom anderen Geschlecht kommen, dann kann ich diese meist gut kontrollieren und "auflösen", aber wenn ich im Alltag ein hübsches Mädchen sehe, dann verspüre ich eine starke Gier danach, dieses Mädchen anzusehen, und wenn ich es dann ansehe, versprüre ich ein unstillbares Verlangen nach mehr Sinnesreizen. Da dieses Verlangen sehr grosses Leiden mit sich bringt, versuche ich es zu "bekämpfen". Aber alle Methoden, die bei anderen Gefühlen wie Abneigung usw. häufig funktionieren, wie z.B. das vor Augen führen, dass das Gefühl leer ist, nicht selbst, leidhaft etc. wirken bei dieser Art von Verlangen nicht so gut; möglicherweise weil die auslösenden Sinnesreize (die Mädchen) , die das Verlangen hervorrufen, auf dem Weg zur Schule, in der Schule oder wo auch immer fast ununterbrochen und zu Hauf auf mich einwirken; da überfluten mich die Sinneseindrücke quasi, das sind echte Höllenqualen . Mir ist zwar die Kontemplation der Widerwärtigkeit des Körpers geläufig, die da vielleicht abhilfe schaffen könnte, aber bis man sie so weit verinnerlicht hat, dass man auch direkten Nutzen aus ihr ziehen kann, bräuchte man eine Übergangslösung. Habt ihr Ideen, Ratschläge, Methoden ...? Wäre sehr dankbar.


    Danke im Voraus
    dernichterleuchtete