Dudjom:
Erdmaus:
Ich nehme grundsätzlich nur überprüfbare Dinge aus seiner Lehre an.
Gut. Ich will dich auch nicht überreden.
Aber bedenke, dass das, worum es hier geht, nicht überprüfbar ist und nie überprüfbar sein wird. Denn wenn du die Wirkungen spürst, um die es hier geht, dann erinnerst du dich nicht an die Lehre und daran, dass du mal gesagt hast "Ich nehme grundsätzlich nur überprüfbare Dinge aus seiner Lehre an" und du erinnerst dich nicht an "Erdmaus" oder welche Namen du sonst auch noch zu tragen pflegst in diesem Leben.
LG
Es geht doch darum Reinheit im eigenen Herzen zu kultivieren und sich loszulösen von dem was mir Leid verursacht. Loszulassen von einem Konzept, das wir "Ich" nennen. Sich innerlich frei machen von der Last, welche es mit sich bringt dieses Konzept vom Ich herumzutragen.
Das alles kann ich überprüfen. Ich kann mich darin üben innerlich klarer, stiller und friedvoller zu werden und die Natur des Ich-Konzepts anzusehen. Der edle achtfache Pfad ist ein Weg im eigenen Herzen. Ein Weg des Loslassens.
Ich kann diesen Weg gehen ohne auch nur im Ansatz von Dingen ausgehen zu müssen, die ich nicht überprüfen kann. Diese unüberprüfbaren Dinge sind auch gar nicht von Belang für die Praxis, die mir hier auf der Erde, in diesem Körper, direkten Nutzen bringt.
Und was wäre wenn es einen Himmel und eine Hölle gäbe? Es wäre nicht weiter schlimm, denn die in ihrer Wirkung überprüfbaren Werkzeuge bewahren einen vor diesen hypotetischen Bereichen. Ich schlage mit einer Klappe auf jeden Fall die überprüfbare Fliege in diesem Leben. Ob es noch einen Schwarm anderer Fliegen gibt, die ich damit zusätzlich erwische, ist nicht mehr von Belang für mich.
Einfachheit und Purismus ist für mich ganz wichtig. Der Dschungel der Konzepte, Vorstellungen, Phantasien hat mich nie glücklich gemacht. Aber seid ich anfange loszulassen wird mein Herz freier. Dies bedeutet für mich aber auch die Bereitschaft bescheiden zu werden, die eigene Verletzlichkeit anzunehmen und meine geistige Beschränktheit. Ich bin winzig, schwach, klein und wusle in meiner eigenen kleinen geistigen Welt herum. Aber diese Schwäche, Winzigkeit und Verletzlichkeit wird bedeutungslos, wenn es niemanden mehr gibt, der diese Attribute besitzt. Das ist das wundervolle an der Existenz. Das Ich mit seiner unglaublichen Schwere stellt sich als Illusion heraus, die losgelassen werden kann. Dieser Körper mit seinem Gehirn wird diese Attribute immer behalten. Er wird immer jene wuslige, variable Ansammlung bleiben, bis der Tod sie auflöst. Aber in dieser Ansammlung steckt eine Vorstellung vom Ich. Diese Vorstellung kann befreit werden. Sie kann sich auflösen wie ein spukhaftes Phänomen, wie eine rauchige, leidhafte Erscheinung. Das macht mich glücklich, gibt mir Hoffnung und Frieden.
lg
maus