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Der Grund warum die SGI (so wie auch mache tibetische) Gruppen nicht in der DBU sind liegt wohl eher an der SGI. Wenn man sich nun eben mal nicht mal zu dem Grundstäzlichen bekennen kann unter dem man versucht so viel Richtungen unter einen Hut zu bekommen hat man es eben schwer
Nichiren hätte das "Bekenntnis der DBU" m.E. kaum akzeptieren können, da es das Lotus-Sutra gar nicht erwähnt. Ein gemeinsames Bekenntnis scheint mir überhaupt sinnlos zu sein, da es ohnehin nur die realen Unterschiede mystifiziert (verbirgt) und alle Beteiligten dieses Bekenntnis ohnehin nach eigenem Gutdünken (also "frei") interpretieren. Entscheidend ist aber, dass sich NIchren auf solch einen "Kompromiss" wohl nicht eingelassen hätte.
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Wenn ich aber höre, dass Mitglieder einer anderen Gruppierung von einem hochrangigen SGI-Mitglied als Krebsgeschwür bezeichnet werden hört für mich der Spass auf. Solche Vergleiche zog man eigentlich in einer anderen Periode unserer Geschichte.
Stimmt, das mit der Periode. Allerdings sind dies Bezeichnungen (Vergleiche) aus der Nichiren-Periode (und nicht aus der Hitler-Periode). Du weißt doch, welche Äußerungen von Nichiren über Zen usw. überliefert sind. Um das überhaupt bewerten zu können muss man den Zusammenhang kennen, wen meinte er überhaupt und warum, welcher Sprachgebrauch war damals üblich, wie wurde er von seinen Gegnern tituliert, man muss die Motivation, die Gründe kennen.
Und natürlich das Lotus-Sutra. Was wird dort über diejenigen gesagt, die dieses Sutra anzweifeln, den Inhalt schmähen usw. - geht es da nicht um die Avici-Hölle? Beginnt nicht schon im zweiten Kapitel (Hoben) die Trennung von den Fünftausend und wie werden diese beurteilt.
Abgesehen davon, ein Krebsgeschwür als Krebsgeschwür (das vielleicht für manche unsichtbar, für die Sehenden aber sichtbar erscheint) zu bezeichnen ist nicht verkehrt. Häufig ist es so, dass sich alle möglichen Menschen gegenseitig (vice versa) als Krebsgeschwüre usw. titulieren, man kann manchmal den Überblick verlieren. Übrigens: Wer hat in deinem Beispiel wen so bezeichnet?
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Wenn die Erleuchtung nur unter der Befolgung der Führung eines alten Mannes in Japan namens Ikeda für möglich erachtet wird und es als Ideal angepriesen wird das 1/3 aller Menschen dem SGI-Buddhismus folgen so hat dies in der Tat meiner Meinung nach starke Züge einer Sekte unter der Leitung eines Sektenführers.
Ikeda war auch schon jünger, heute ist er halt älter, (so jung wie heute werden wir alle nicht mehr sein), dynamisch ist er immer noch - warum machst du ihm das zum Vorwurf? Alle im Lotussutra genannten Buddhas und Bodhisattvas (und andere auch) tun alles, was ihnen möglich ist, sie wenden sogar alle möglichen geschickten Mittel an, um die Wesen, um alle Wesen (nicht nur ein Drittel von ihnen) zu befreien (von Duhkha). Das ganze Streben Nichirens ging in die gleiche Richtung.
Müsste die SGI (als eine wichtige Repräsentantin und Praktizierende) des "Nichiren-Buddhismus" nicht dafür kritisiert werden, dass sie nur 1/3 der Menschen überzeugen (und somit potentiell befreien) will?
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Vielelicht würde es auch Zweifel nähren, dass wenn man noch in den 90er Jahren den Hohen Priester der Nichiren Shoshu ob seiner autoritären Art und der Tatsache dass das Verständnis der Lehren Nichirens nur über ihn zu laufen hat noch verdammt und kritisiert hat einen sich fragen lässt warum dies nun genau die Postion ist die Ikeda inne hat.
Es gehört m.E. zu den großen Errungenschaften der Soka Gakkai die Trennung von dem Hohen Priester, d.h. von der Nichiren Shoshu vollzogen zu haben. Die Zurückweisung der fast schon monströsen Autorität des Hohen Priesters (und des diese Idee und Praxis stützendem Systems) war die wirkliche Trennung. Insofern trennte sich die SG von der NSS, wer dies in formaler und rechtlicher Hinsicht tat (die NSS schloss die SG aus) scheint mir nebensächlich zu sein.
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Vielelicht und nur vielelicht erklärt dies warum vor allem langjährige Mitglieder sich von der SGI distanzieren. Vielelicht sind das eben Leute die von diesem ganzen Säbelrasseln der SGI gegenüber der Nichiren Shoshu (und gegenüber allem was sich Mönch und Priester nennt und nicht in der SGI ist) die Nase voll haben weill sie pratizieren möchten
Vielleicht. Es gibt sicherlich keine Organisationen, von denen sich nicht auch Mitglieder distanzieren, das liegt in der Natur von Mitgliedern und Organisationen. Manche kommen, andere gehen. Das ist nicht nur bei der SGI so.
In den ersten Jahrhunderten nach der Reformation (ich meine die Lutherische) gab es auch einen tiefen Abscheu vor dem Mönchstum - im Laufe der Zeit legt sich das. Ich selbst übrigens, um das auch mal zu sagen, bin weder aus Prinzip für oder gegen Mönche und Nonnen, dies gilt für den buddhistischen Kontext genauso wie für andere. Übertreibungen in die eine oder andere Richtung sind nicht gut.
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somit wären wir also bei deiner Peitsche. Ja, ich kann Verlogenheit nicht abhaben.
Das verstehe ich, es geht mir ganz genau so.
Kongjiazhong