Beiträge von catflap08 im Thema „Ist die SGI Nichiren und ist das Ganze Buddhismus?“

    Hallo


    Na da nähern wir uns doch zumindest etwas an.


    Was die Würdigungen angeht machen mich als Akademiker die vielen Doktorwürden eher skeptisch. Fakt ist, dass an ausländischen Unis Zuwendungen und Sponsorentätigkeiten mit solchen Würden quittiert werden. Ob nun Herrn Ikedas Titel so zu Stande kamen bleibt offen. Dies nachforschen wäre sicher interessant, aber ist mir viel zu aufwendig. In Europa fallen diese Würdigungen auffallend spärlich aus, auch wenn selbst in Deutschland Konzernmanager nun mit Ehrenprofessuren „gewürdigt“ werden – hat an den entsprechenden Unis auch für Aufsehen gesorgt.
    Selbst nachgeforscht habe ich nur den „Gold medal of merit der European Academy of Sciences and Arts“ den er im Jahre 2000 bekam. Auf Anfrage wurde mir bestätigt, dass Herrn Ikedas Sohn (Hiromasa Ikeda) Mitglied der „European Academy of Sciences and Arts ist – gut kann man nun denken was man will.
    Für die „Gandhi Foundation for Non-Violent Peace“ konnt ich wenig finden nur dass sie wohl nichts mit der offiziellen Gandhi Foundation zu tun hat.
    Die „Organisation for the Research of World Peace“ hat ihren Sitz in Nigeria … fand es komisch dass der Preis dann in Paris verliehen wurde.
    Dass du Gandhi anspricht bringt mich gleich auch auf Dr. Martin Luther King – gerne wird Ikeda in der SGI mit diesen Männern verglichen. In Rick Ross sagte jemand, dass es schon interessant sei, dass nicht dokumentiert sei, dass die SG diese beiden Männer zu Lebzeiten sei es verbal oder in anderer Form unterstützt hat. Gerade im Falle King interessant, da Herr Ikeda in diesen Jahren die USA bereiste. Das sind alles um Gottes Willen keine Beweise für irgendetwas aber es macht einen wie mich dann doch etwas stutzig.


    Dein Vergleich zw Politik und Religion ist ein charmanter Gedankengang. Ist auch Thema bei Robert J. Lifton.
    In beiden Fällen wird man den Mainstream finden, klare politische Ziele oder religiöse Vorstellungen. Man findet auch bei beiden die Extreme, die Mechanismen in extremen politischen und religiösen Gruppen gleichen sich meiner Meinung nach sehr. Eine Art fanatische Treue zu einer Idee die andere Ideen und Wertvorstellungen meist ausschließt sowie auffallend oft Hinwendung und Treue zu einer Führerfigur.

    @ easyguard


    Zitat


    Die Frage was dich 20 Jahre lang davon abgehalten hat den Personenkult zu erkennen wird wohl unbeantwortet bleiben. Wäre interessant gewesen.


    Noch zwei Punkte zur Sektendefinition:
    1. soziale Abschottung der Mitglieder von der Ausswenwelt
    2. Druck, sein Vermögen an die Glaubensgemeinschaft abzugeben


    Ob das auf SGI zutrifft weisst du selber.


    Also irgendwie habe ich das Gefühl die liest etwas oberflächlich. Der Personenkult war lange unterschwellig da, verstärkte sich jedoch in einem großen Maß seit etwa den 2000er Jahren (siehe als ich Paradigmenwechsel schrieb).
    War man in früheren Jahren etwas "Ikedaskeptisch" war wurde das zur Kenntnis genommen und ich machte daraus auch nie ein Geheimnis (wie andere auch). Mit der Verschärfung in der Rhetorik um den Priesterschaftskonflikt, zweite Änderungen im Ablauf des täglichen Gebets und Verkürzung der Rezitation des Lotos Sutras, wurde die Gewichtung auf Ikeda mehr und mehr verstärkt, selbst Nichiren trat in den Hintergrund. Shakyamuni Buddha wird kaum mehr im Studienmaterial groß erwähnt oder in Studienversammlungen beiläufig erwähnt.
    In früheren Jahren wurden die Schriften Nichirens ausführlich studiert nun werden die Schriften Ikedas ( Siehe der ROMAN[!] die "Menschliche Revolution") mit gleicher Hingabe studiert wie früher die Schriften Nichirens. Ich trat in der 1980er Jahren bei und somit beschreibe ich hier einen Prozess. Mit meinem wachsenden Unmut ob der Zustände in der SGI die ich auch zur Sprache brachte (man empfahl mir meine Beziehung zu Ikeda mittels chanten zu vertiefen - ganz großes Kino) ging ich dazu über auch einmal Studienmaterial im Bezug auf den Nichiren-Buddhismus, welches weder von der SGI noch einer anderen Nichiren-Schule sanktioniert wurde, zu konsultieren. Nach Abgleich mit dem Materialien der SGI, der Nichiren Shoshu und der Nichiren Shu musste ich feststellen dass mir in machen Punkten schlicht weg die Unwahrheit aufgetischt wurde.
    Nach 20 Jahren setzt da schon eine gewisse, wie soll ich sagen, Unzufriedenheit ein. Man muss hier sagen dass das Internet auch das Offenlegen anderer Quellen sehr erleichtert, derlei Quellen überhaupt zu konsultieren wurde damit quittiert zu sagen dass mein Glaube nicht tief genug sei.
    In Sachen soziale Abschottung sei angemerkt dass hiermit keine Isolierung gemeint ist sondern dass wenn man bis zu drei, vier Versammlungen pro Woche besucht man quasi nur noch von SGI-Mitgliedern umgeben ist und persönliches nur noch mit Mitgliedern bespricht. Eine Falle in dich gelaufen bin genauso wie zu glauben, dass nur das was die SGI sagt auch Wahrhaftig sei.
    Sagt man am Telefon „ich würde aber lieber zu dieser oder jener Party gehen „ oder einfach mal 5 gerade sein lassen heißt es "aber XY braucht unsere Unterstützung".
    Und glaube mir bitte eines. Ein Vorwurf der in Rick Ross gemacht wurde, dass manche Verantwortliche der SGI von einer Versammlung zur anderen rennen um andere zu "unterstützen" während sie selbst zu Hause katastrophale Beziehungs- und Familienverhältnisse hatten kann ich zu 100% bestätigen !
    In Sachen Finanzen kannte ich genug Mitglieder, die in sehr großem Umfang spendeten - denn zu Spenden vermehrt ja das Glück für das eigene Leben - Zitat ende.
    Im normalen Leben spendet man jedoch einfach weil man helfen will - Punkt um - ohne Gegenleistung. In der SGI stellt man es jedoch so dar als würde es die guten Umstände im eigenen Leben in Gang setzen. Ich kenne Mitglieder die im fünf stelligen Bereich spendeten ---- okay paar Jahre später waren sie fast Pleite aber was soll es - komisch da unterstützt dann niemand. Zudem gibt es in der SGI keinen Jahresbericht wie er in jedem Kaninchenzüchterverein üblich ist – soviel zur Transparenz.
    Du scheinst die Kritik, meine Kritik, als Kritik gegen dich und deine Frau gerichtet zu sehen. Ich habe selbst noch Kontakt zu sehr netten SGI-Mitgliedern, die sogar meine Kritik teilen aber schlicht weg fürchten diese Kritik selbst offen zu äußern, meinen Schritt zu folgen lässt sie fürchten in die "Hölle des unaufhörlichen Leides" zu fallen. Wenn eine Organisation, und deren Führer, fähig ist solche Empfindungen zu generieren werde ich dazu nicht schweigen. Zur gleichen Zeit werde ich den Teufel tun ein einziges Mitglied beim Namen zu nennen denn es würde eine Weltbild zusammenbrechen.
    Wenn der einzelne nicht gewillt oder in der Lage ist zu erkennen dass in dieser Gruppierung etwas nicht stimmt so kann ich ihn oder sie dazu nicht zwingen, aber ich kann dazu beitragen zu versuchen einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Um dies zu tun müssen aber auch Informationen vorhanden sein. Ein eisernes SGI-Mitglied wird diesen Versuch jedoch erst gar nicht unternehmen denn das wäre für ihn/sie ein Akt der Verleumdung.

    Das hat mit Wut recht wenig zu tun ... sondern damit meinen Teil der Geschichte darzulegen. wenn für dich Personenkult okay ist ist es sowieso unnötig weiter zu diskutieren - siehe DBU-Liste.
    Die Auslegung der Meister-Schüler Beziehung der SGI hat in meinen Augen, und in den Augen anderer Buddhisten, auch Nichiren-Buddhisten, wenig mit Buddhismus gemein. Mein Anliegen ist, dass man den Eindruck erliegen könnte die SGI sei die alleinige Repräsentantin des Nichiren Buddhismus. Das ist sie nicht - Beispiele warum die das m. E. nicht ist habe ich angeführt - darum geht es.

    LOL
    ich habe mir nicht zur Aufgabe genmacht die SGI zu bekämpfen, sondern dort wo nötig meine Sicht der Dinge darzustellen, aber wenn du nicht slelbst Anhänger der SGI bist fehlt dir der Hintergund auch im Hinblick auf die Geschichte.
    Ich habe auch selbst geholfen die Villa Sachen zu renovieren, ob du das was ich als Unrecht im Sinne des Nichiren-Buddhismus nenne nachvollziehne kannst wage ich zu bezweifeln weil du als nicht-SGI-Anhänger die nicht einmal im Ansatz anchvollziehen kannst. Du hast nicht die Einsichten.
    Rick Ross ist keine Sekte sondern nicht mehr und nicht weniger als ein Forum in dem sich Mitglieder und EX-Mitglieder verschiedeber Kultbewgeungen und Familienangehörige austauschen. Die SGI ist da von marginaler Bedeutung.
    Die Zugehörigkeit des Seitenbetrisbers zur jüdsichen Religion haben nicht ich sonden DU ins Spiel gebracht.

    Zitat

    Der Buddhismus ist sehr wohl vom Deutschen Staat als Religion anerkannt, nur gibt es in Deutschland keine als Kirche anerkannte Buddhistische Körperschaft.


    Diese Aussage ist rechtlich richtig. Wenn man auf Anträgen als Religion Buddhist, Hindu oder Krümmelmoster angibt so erscheint ein ./.
    Es geht nicht um die Erfassung als (anerkannte) Religion an sich sondern um die Anerkennung als Kirche, zwecks u.a. der Erhebung der Kirchensteuer.

    @ Easyguard


    Hass, Propaganda … da hat sich an der Rhetorik ja nicht viel geändert, wenn man Erfahrungen und Meinungen hat die im Widerspruch zum Selbstbild der SGI stehen. Ich werde nur in diesem Thread auf deine messages antworten.


    Ich muss den Hut vor Dir ziehen wenn du die fast 300 Seiten auf Rick Ross innerhalb von 10 Minuten schon gelesen hast. In der Seite wird deutlich dass sie moderiert wird und wie ich schon sagt gibt es da ein paar Poster (Anticult und Nichijew), die auch bei mir Stirnrunzeln hervorrufen. Ich verfolge die Debatte in Rick Ross mit.


    Beim Ausstieg aus einer Sekte, die doch einen großen Platz im eigenen Leben hatte ist es nicht ungewöhnlich, dass man eine Bedürfnis nach Austausch und Kommunikation hat. Da die SGI rein von ihrer Größe jedoch von marginaler Bedeutung ist wird man vor Ort kaum Gruppen finden um mit anderen Aussteigern zu sprechen. Diese Lücke füllt diese Seite.
    Dass du dieses Bedürfnis nicht nachvollziehen kannst ist einleuchtend. Dass diese Kommunikation im 21. Jahrhundert mittels Internet passiert dürfte auch so neu nicht sein.


    Wenn man alle Berichte auf Rick Ross so liest (manche schreiben da schon lange rein andere tauchen wieder ab), so sind es eben KEINE Sensationsberichte, die dort zum Besten gegeben werden, sondern persönliche Erfahrungen. Erfahrungen erzählt man sich ja auch in der SGI sehr gern, natürlich nur im Rahmen einer eng abgesteckten Diskussion. Der Name des threads (es gibt auch andere zum Thema SGI dort) ist „Former SGI-Members“ – also nur für die gedacht, die sich nicht mehr als Mitglied der SGI sehen. Ja du hast Recht, es gibt wenige Seiten die sich mit Ehemaligen auseinadersetzen – das liegt in der Natur der Sache, die SGI ist eine kleine Gruppe in der buddhistischen Welt außerhalb Japans. Seiten voll des Lobes gibt es ja genug. Seltsam jedoch, dass dich scheinbar die pure Existenz der Seite stört und du dich weniger auf den Inhalt beziehst.
    Dass Rick Ross unter Beschuss ist (unter anderem eine Klage durch Scientology scheint mir nicht verwunderlich – die haben ja auch etwas Probleme mit Kritik). In einem anderen Thread hier bei Buddhaland nahmst du auf seine jüdische Herkunft Bezug. Ich finde das allerdings unterste Schublade (welchen Geistes Kind bist du?). Innerhalb deiner 10-Minutigen Untersuchung sollte dir aufgefallen sein, dass es auch jüdische Kulte/Gruppen gibt, die dort ebenfalls beobachtet werden. Es ist zumindest das einzige Forum in dem auch ehemalige SGI’ler zu Wort kommen und sich austauschen können.


    Es gab sogar einmal ein relativ offenes Forum in einer Yahoo Gruppe in dem Mitglieder der SGI, Ehemalige und Mitglieder anderer Nichiren Gruppen diskutierten. In der SGI störte man sich jedoch am Namen der Forums „Soka Gakkai“. Man drohte mit rechtlichen Schritten und benannte das Ding in „Soka Gakkai Unofficial“ um – Folge war eine stärkere Moderation in der die Kritiker der SGI nicht mehr groß zu Wort kamen, das Forum ist nun ein Schatten seiner selbst.


    Ein anderes Froum/Blog ist „Fraught with peril“ da geben alle möglichen Nichiren-Anhänger ihre Gedanken Preis (auch aktive SGI-Mitglieder) – „A Byrds eye View“ ist ein interessanter Blog dazu --- auch das Schicksal der Autorin.


    Das die SGI mit Kritik bzw. alternativen Sichtweisen schlecht umgehen kann ist nicht neu. Im Normalfall wird Kritik bzw. werden Kritiker als Propaganda, Erfindungen der Japansischen Regenbogenpresse, als wütige Hokkeko-Mitglieder oder Feinde des buddhistischen Gesetzes beschrieben. Oftmals zieht man die Personen an sich ins Lächerliche oder wirft eben selbst mit Dreck zurück. Letzteres nahm ja schon epische Ausmaße an beim Konflikt mit den Priestern der Nichiren Shoshu, wobei ich den Eindruck habe das letztere die SGI in den letzen Jahren, offiziell zumindest, ignorieren.
    Ich habe das Gefühl dass man es in der SGI es schon als Erfolg ansieht Kritiker mundtot zu machen und wenn das nicht fruchtet sie zu diffamieren.


    Vor einigen Jahren gab es einen Vorfall um eine amerikanische Autorin/Journalistin die Mitglied der SGI in den USA war und auch für die SGI arbeitete. In ihrer eigenen Webseite übte sie Kritik an SGI internen Abläufen und deutete an dass sie als Ghost-Writer für die "World Tribune" fungierte.
    Wie reagierte die SGI? Die Dame wurde verklagt weil sie einen Arbeitsvertrag unterschrieben hatte nach einem eventuellen Ausscheiden aus dem Arbeitsverhältnis nichts über die SGI zu verlautbaren. Gut, rein rechtlich hatte die gute Frau schlechte Karten. Abgesehnen dass solch ein Vorfall ein schräges Licht auf die Meinungsfreiheit in den USA wirft frage ich mich aber wie paranoid muss man als religiöse Organisation eigentlich sein muss überhaupt solcherlei Verträge aufzusetzen??? Bei jeder Firma die Industriespionage fürchtet mag das nachvollziehbar sein. Selbst in der katholischen Kirche riskiert man vielleicht den Rauswurf oder Entzug einer eventuellen Lehrerlaubnis. Aber so was?

    In dem oben angesprochenen Forum wie in meinen Beiträgen hier gibt es natürlich Deckungsgleichheit, da die Gründe für den Ausstieg eben bei vielen identisch sind.
    Die SGI vollzieht in den letzen Jahren einen Paradigmenwechsel hin zu einem Personenkult um Herrn Ikeda. Ich war lange vor der Trennung von der Priesterschaft Mitglied der DNS. Die Priester spielten jedoch keine große Rolle abgesehen von der Grußbotschaft zum neuen Jahr und der Verteilung der Gohonzons. Nach der Trennung waren laut SGI-Lesart die Priester das Übelste was die Welt jeh gesehen hat UND es konnte nicht sein dass die Erleuchtung nur über eine Person, den Hohenpriester läuft – Korrekt.
    Warum ist dann nun in der SGI ein Verständnis der Lehre Nichirens quasi nur über die Anerkennung Herrn Ikedas als Meister möglich? Und wenn du schon das Wort Hass erwähnst wäre dies genau die richtige Beschreibung wie der Priesterschaftskonflikt (von beiden Seiten) geführt wurde?
    Somit wirst du in diesem Punkt zwei Arten von kritischen Äußerungen lesen. Diejenigen die neu in der SGI sind und denen der besagte Personenkult von Anfang an negativ auffällt und diejenigen die lange schon in der SGI waren und diesen oben angesprochenen Paradigmenwechsel nicht mehr tragen wollen oder können. In der letztern Gruppe sollte dir auffallen, dass viele davon weiterhin Buddhismus praktizieren und NICHT bei der Nichiren Shoshu sind.


    Somit sind weder ich noch andere die diese Punkte zur Sprache bringen von irgendeinem Hass beseelt. Sondern es werden die Kommunikationswege gewählt Kritik zu äußern welche die SGI nicht fähig oder gewillt war zu hören als die jeweiligen Personen noch aktiv waren.
    Die Interpretation des Prinzips von „viele Körper, ein Geist“ führt nun eben auch dazu, dass es keinen wirklichen kritischen Dialog innerhalb der SGI gibt, Ansätze dafür waren in einigen nationalen SGI-Organisationen vorhanden und wurden schlicht weg abgewürgt.


    Die SGI liebt es in epischer Breite sich selbst zu beweihräuchern und sie täte gut daran, gerade in der heutigen Zeit mit anderen Mitteln der Kommunikation, zu lernen, dass es eben auch andere Meinungen zu ihrem Selbstbild gibt. Meinungen die derjenige der sich für die SGI interessiert mit der Darstellung der SGI vergleichen kann.
    Es gibt Menschen die eben, wie ich, ein etwas ernüchterndes Fazit zur SGI ziehen und es auch durchaus mitteilen wollen, es nicht zu tun wäre gleichzusetzen mit Stillschweigen zu bewahren. In meinen Augen, und in den Augen vieler die auch bei Rick Ross schreiben, ist das was in der SGI passiert eben KEIN Nichiren-Buddhismus mehr.

    In Sachen DBU und Situation in Österreich solltest du die rechtlichen Grundlagen vergleichen. In Deutschland benötigt man als Ansprechpartner eine zentrale Körperschaft (wie bei Katholiken, Protestanten, Juden etc.). Momentan laufen diese Diskussionen bei den Muslimen wo es eben um genau diesen zentralen Ansprechpartner geht. Hier drängt sich die Ditib in den Vordergrund die eben nun auch nicht alle Muslime anerkennen da sie auch eng mit der türkischen Regierung verbunden ist.
    Übrigens werden auch zahlreiche evangelische Freikirchen nicht anerkannt.
    Meines Wissens nach will die DBU die SGI nicht, aber die SGI gerne in die DBU (ob das Gerüchte sind kann ich nicht bestätigen), jedoch sehe ich persönlich gerade im Hinblick auf die Entwicklung in der SGI keine Chance auf deren Mitgliedschaft in der DBU. Zumindest nicht in naher Zukunft. Die Entwicklung disqualifiziert sie geradezu als Repräsentantin des Nichiren-Buddhismus.
    Ob die DBU diesen Schritt um Anerkennung wagen wird mag ich nicht beurteilen wollen – die SGI wird wohl nicht Teil dieses Schrittes sein.
    Außerdem denke ich gibt es wichtigeres als die Anerkennung als Religionsgesellschaft ... oder will man ‚Kirchensteuer’ erheben? Hierfür müsste man in Deutschland die Mitgliederzahl auch offiziell erheben, das könnte für die SGI recht ernüchternd ausfallen. Dies hängt auch mit dem Vereinsrecht zusammen und nach diesem Veriensrecht dürfte die Anzahl der offiziellen SGI-D e.V. die Zahl 12 nicht merklich überschreiten. Ergo die Mehrzahl der sog. Mitglieder sind rein rechtlich nicht Mitglied der SGI-D e.V. Das ist ein Fakt. Meines Wissens nach nachlesbar im Amtsgericht Darmstadt.
    Was übrigens in deiner Heiratsurkunde stand ist richtig. Als Religion anerkannt zu sein ist nicht mit Konfession gleichzusetzen es geht hierbei auch um die Erhebung der Kirchensteuer.

    Ich stimme Benkei hier zu. Ich sehe nicht den Zwang sich für einen der beiden Wege entscheiden zu müssen – Laien oder Ordinierte.
    Es gibt Beispiele für einen ineffektiven Klerus aber auch für zweifelhafte Laienorganistaionen, die in sich wieder neue Machtstrukturen aufbauen. Es gibt aber eben auch Beispiele wo man beides kombiniert. Wie sich dies hier im Westen entwickelt und ob es Erfolg hatte werden zukünftige Generationen beurteilen müssen da es sich um einen Prozess handelt.

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    Ich habe eine Begründung (Vermutung) dafür geliefert, dass es logisch wäre, wenn die Soka Gakkai nicht in die DBU wollte, dies sollte als Entschuldigung (Erklärung) dafür genommen werden, dass sie "sektiererisch" sei. Du siehst es aber anders. Sie ist gerade deshalb sektiererisch, weil sie in die DBU will. Sie ist also keine Sekte, die alle anderen für unrein erklärt und unter sich bleiben will, sondern es ist ganz hervorragend, wenn die in der DBU organisierten Organisationen und Gruppen die SGI-D für aussätzig (unrein) erklären.


    Nach meinen Informationen verhält es sich eben umgekehrt. Die SGI will in die DBU und die DBU will sie unter jetzigen Gegebenheiten nicht. Dass man sich in der DBU wohl unter dem kleinsten gemeinsamen Nenner zusammenfindet liegt klar auf der Hand. Ich vermute jedoch dass die DBU nicht Steigbügelhalter für eine gewisse Seriosität gelten will, zudem ist die abfällige Haltung der SGI zu anderen Nichiren-Buddhisten sowie Anhängern anderer buddhistischen Bekenntnisse mehr als bekannt.

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    Die Verwendung von Krebs und anderen Krankheiten als Metaphern scheint mir keine unbekannte rhetorische Figur zu sein, ähnlich wie dies auch für Nagetiere, eine besondere Säugetierfamilie aus der Ordnung der Paarhufer und für Insekten gilt. Als Krebsgeschwür können Islamisten, Terroristen, Anti-Faschisten, Feministinnen, Faschisten, die Soka Gakkai, Kongjiazhong und so weiter bezeichnet werden. Das sollte man nicht all zu ernst nehmen. Schwerwiegender (und nachdenkenswerter) finde ich das, was im Lotus-Sutra über diejenigen gesagt wird, die sich gegen das Sutra wenden.


    Nun ich denke vieles was im Lotus-Sutra beschrieben wird ist als Metapher zu verstehen ich glaube ja auch nicht, dass alle Teilnehmer bei der Zeremonie in der Luft sich der Erdanziehungskraft entzogen. Von einem Repräsentanten der SGI kann man doch wohl eine solche geistige Transferleistung zu heutigen Themen erwarten. Oder nicht?



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    Abgesehen davon, dass das kapitalistische Weltsystem keine andere Autorität anerkennt als die Verwertung des Kapitals (Personen sind nur Staffage, sozusagen das Anatman des Kapitals) verstehe ich was Du meinst. Es ist aber so, dass - so weit ich weiß - es innerhalb der DBU keinerlei organisierten Tendenzen gibt, die das (gesellschaftliche Verhälntis namens) Kapital (wenigstens in Form von Chefetagen und Banken) in Frage stellten. Das ist also keine Besonderheit der Soka Gakkai.


    Um ehrlich zu sein ist das was die DBU hier tut Jacke wie Hose ich bin nicht ein Mitglied der DBU. Wenn aber eine Organsitaion wie die SGI schwer im Aktienhandel auch von zweifelhaften Firmen tätig ist wirft das Fragen auf genau wie sie Friedhöfe, Bürokomplexe und de facto SGI-Wohnanlagen betreibt. Als Besonderheit werte ich das nicht – siehe katholische Kirche.


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    Das ist unerfreulich, aber auch in Deutschland gibt es kriegsführende Parteien, die sich als Teil der "Friedensbewegung" sehen, das ist also keine SG/Komeito-Besonderheit. Ikeda hat jedenfalls große Verdienste erworben bei den Bemühungen um eine "Aussöhnung" zwischen Chinesen und Japanern (wie ich finde, ähnlich wie Brandt zwischen Polen und Deutschen).


    Ikeda ist in der Aussöhnungsfrage auf einen fahrenden Zug aufgesprungen nicht mehr und nicht weniger. In Gang gesetzt hat er diesen Zug sicher nicht – auch wieder eine historische Verdrehung die man nur außerhalb Japans abkauft. Ihn mit Brandt zu vergleichen finde ich sehr amüsant.


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    Der Buddhismus (auch der Nichiren-Buddhismus) ist eine missionierende Religion. Missionierung und Bauen auf Einsicht muss sich nicht widersprechen.


    Die Mittel die die SGI als auch die Nichiren Shoshu im Sinn von Shakubuku anwendeten sind so neu. Shoju wäre nach Ansicht in anderen Nichiren-Schulen das Mittel der Wahl.


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    Was spricht dagegen, sich zu bemühen, das Herz des Mentors/Meisters/Gurus zu versehen. Ich übe mich zum Beispiel darin, das Herz meiner Freundin zu verstehen - so etwas ist nur von Vorteil, finde ich


    Hier nennst du einen schwerwiegenden Unterscheid. Es bleibt zu hoffen, dass du deine Freundin kennst und dich mit ihr austauschen kannst – sonst fristet du womöglich das Dasein eines Stalkers. Die Meister/Schüler Beziehung ist traditionell im Buddhismus eine sehr persönliche – nicht per Videoleinwand. Die verhindert dann auch dass ein anderer Schüler einem andern sein Verständnis vom Herzen des Meisters aufs Auge drückt.


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    Ich kenne diese Definition nicht (http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Lifton), meinst Du die "Korrektur der Gedanken"?


    Die Definition ist in ihrer Ausführlichkeit auch in der Literatur nachzulesen und beinhaltet auch die Gedankenkontrolle im Sinn von Einreden eines schlechten Gewissens. Das kann die SGI sehr gut.


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    EIne Frage konnte ich bislang noch nicht beantworten. Dass sich die SG von der NSS trennte (oder die NSS die SG, erst Ikeda usw...) finde ich nachvollziehbar. Aber warum assoziierte sie sich überhaupt selbst mit der NSS und warum trennte sie sich erst "so spät"? Hast Du dafür eine Erklärung?


    Na da musst du Beteiligten Ikeda und Nikken Abe fragen. Meiner Meinung nach war es ein purer Machtkampf um die Laien verbunden mit nicht zu vernachlässigenden Einkünften aus Spenden. Die SGI war eine Laienorganisation innerhalb der Nichiren Shoshu, nicht die einzige. Der Kult um Ikeda lies eben zwei Egos nicht mehr zu und auch wenn ich nicht Mitglied der Nichiren Shoshu bin so tat sie mit dem Ausschluss der SGI das einzig logische. Die Nichiren Shoshu stellt innerhlab des Nichiren-Buddhismus eine Außenseiterrolle mit ihrem Anspruch auf Orthoxidität dar ... einen Anspruche den die SGI übernommen hat und der leider im Westen das Bild des Nichiren Buddhismus geprägt hat. Nochmals die SGI wurde durch die Nichiren Shohsu ausgeschlossen nicht umgekehrt.

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    Nichiren hätte das "Bekenntnis der DBU" m.E. kaum akzeptieren können, da es das Lotus-Sutra gar nicht erwähnt. Ein gemeinsames Bekenntnis scheint mir überhaupt sinnlos zu sein, da es ohnehin nur die realen Unterschiede mystifiziert (verbirgt) und alle Beteiligten dieses Bekenntnis ohnehin nach eigenem Gutdünken (also "frei") interpretieren. Entscheidend ist aber, dass sich NIchren auf solch einen "Kompromiss" wohl nicht eingelassen hätte.


    Es gibt wohl dutzende Nichirengruppierungen die alle, aber auch so was von ganz genau, zu wissen glauben was Nichiren gedacht oder getan hätte. Nichiren muss demnach eine gespaltene Persönlichkeit gewesen sein, denn all diese Gruppierungen finden schon unter sich auf keinen grünen Zweig. Komisch nur dass die SGI gern in die DBU will


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    Stimmt, das mit der Periode. Allerdings sind dies Bezeichnungen (Vergleiche) aus der Nichiren-Periode (und nicht aus der Hitler-Periode). Du weißt doch, welche Äußerungen von Nichiren über Zen usw. überliefert sind. …


    Abgesehen davon, ein Krebsgeschwür als Krebsgeschwür (das vielleicht für manche unsichtbar, für die Sehenden aber sichtbar erscheint) zu bezeichnen ist nicht verkehrt. Häufig ist es so, dass sich alle möglichen Menschen gegenseitig (vice versa) als Krebsgeschwüre usw. titulieren, man kann manchmal den Überblick verlieren. Übrigens: Wer hat in deinem Beispiel wen so bezeichnet?


    Stimmt solche Äußerungen kamen von Nichiren – dieser lebte im feudalen Japan des 12ten Jahrhunderts. Ergo befinden sich mache in der SGI (und nicht nur in der SGI wie es scheint) also noch im mittelalterlichen Japan. So heute zu argumentieren ist schlichtweg Blödsinn.
    Ein Beispiel:
    „Es ist ein überaus gerechtes Gesetz, dass die Zauberinnen getötet werden, denn sie richten viel Schaden an, was bisweilen ignoriert wird, sie können nämlich Milch, Butter und alles aus einem Haus stehlen… Sie können ein Kind verzaubern… Auch können sie geheimnisvolle Krankheiten im menschlichen Knie erzeugen, dass der Körper verzehrt wird… Schaden fügen sie nämlich an Körpern und Seelen zu, sie verabreichen Tränke und Beschwörungen, um Hass hervorzurufen, Liebe, Unwetter, alle Verwüstungen im Haus, auf dem Acker, über eine Entfernung von einer Meile und mehr machen sie mit ihren Zauberpfeilen Hinkende, dass niemand heilen kann … Die Zauberinnen sollen getötet werden, weil sie Diebe sind, Ehebrecher, Räuber, Mörder … Sie schaden mannigfaltig. Also sollen sie getötet werden, nicht allein weil sie schaden, sondern auch, weil sie Umgang mit dem Satan haben.“
    Hast du auch immer so ein ungutes Gefühl wenn heutige Protestanten vor ihrer Kirche Hexen verbrennen, schrecklich diese Flugasche. Warum ich das frage? Weil dies Martin Luthers Worte sind (Predigt vom 6. Mai 1526, WA 16, 551f.). Er sprach in recht ähnlicher Weise auch von den Juden. Ich glaube es gäbe Irritationen würde man heute noch genauso handeln wie von Luther angeregt, oder?


    Ich kenne die von dir angesprochene Motivation und Gründe. Wer aber im 21 Jahrhundert noch immer sich keiner aktuellen Umgangformen bedient ist entweder von dumpfem Gemüt oder in seiner Geisteshaltung denen von denen ich sprach näher als man glaubt – ich zumindest lebe ich in Europa und wer HEUTE, auch nur verbal, Menschen zu Geschwüren degradiert hat eine Geisteshaltung die qualitativ der eines Faschisten/Rassisten in nichts nachsteht. In sofern ist die alte Kritik an der SGI im Grunde hausgemacht. Ich werde den Teufel tun und hier Namen nennen – es war ein hoher japanischer Verantwortlicher, das muss hier genügen. Es tut mir übrigens leid, dass man sich in deiner Umgebung scheinbar alltäglich als Krebsgeschwür tituliert.


    Es ist nun mal ein Unterscheid ob ich beispielsweise den Inhalt der Rissho Ankoku Ron nur nachplappere oder ob ich bemüht bin zumindest ansatzweise herauszufinden wie der Inhalt heute zu interpretieren ist. Zweifellos ist das erstere das Mittel der Wahl die den einfachen Weg suchen, das letztere erfordert Arbeit auch über den eigenen religiösen Tellerrand hinaus.
    Staatliche und religiöse Instanzen waren im damaligen Japan quasi identisch. Diesen Machtkampf Nichirens wiederaufzuwärmen und mit verbalen Entgleisungen gegen irgendwelche Priester zu wettern ist kein besonders großer Verdienst. Die Autoritäten sitzen heute in Chefetagen, Banken und Parlamenten und gerade in Japan mischt ja die SGI da sehr fleißig mit … und ich vermute einfach mal dass sie sich dort nicht mit besonders großem Eifer einer Systemkritik widmet, sondern schlichtweg Kohle scheffelt - das Spiel mitspielt. Den anfänglichen Auslandseinsatz japanischer Truppen mittels der Komeito-Partei mitzutragen spricht beispielsweise ja schon Bände über diese sog. Friedensorganisation.



    Zitat

    Ikeda war auch schon jünger, heute ist er halt älter, (so jung wie heute werden wir alle nicht mehr sein), dynamisch ist er immer noch - warum machst du ihm das zum Vorwurf? Alle im Lotussutra genannten Buddhas und Bodhisattvas (und andere auch) tun alles, was ihnen möglich ist, sie wenden sogar alle möglichen geschickten Mittel an, um die Wesen, um alle Wesen (nicht nur ein Drittel von ihnen) zu befreien (von Duhkha). Das ganze Streben Nichirens ging in die gleiche Richtung. ...
    Müsste die SGI (als eine wichtige Repräsentantin und Praktizierende) des "Nichiren-Buddhismus" nicht dafür kritisiert werden, dass sie nur 1/3 der Menschen überzeugen (und somit potentiell befreien) will?


    Die Tatsache dass man ab der Zeugung schon dem Alterungsprozess unterworfen ist, ist mir schon klar. Im Alter wird man weise oder störrisch … gerade im Hinblick auf den Konflikt zw. Herrn Ikeda und Nikken Abe denke ich aber eher an zwei störrische alte Männer die wohl noch eine Rechnung miteinander offen hatten – ich bin beeindruckt.
    Wenn ich jüngstes Videomaterial sehe zweifle ich Dynamik und Geistesgegenwärtigkeit des Herrn Ikeda stark an.
    Was Du hier beschreibst ist die Rechtfertigung von Missionierung statt auf Einsicht zu setzen. Da vielen in der SGI nur das hausinterne Studienmaterial zur Verfügung steht (alles andere wird ja von den Leitern argwöhnisch betrachtet) setzen sie also auf Missionierung.


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    Es gehört m.E. zu den großen Errungenschaften der Soka Gakkai die Trennung von dem Hohen Priester, d.h. von der Nichiren Shoshu vollzogen zu haben. Die Zurückweisung der fast schon monströsen Autorität des Hohen Priesters (und des diese Idee und Praxis stützendem Systems) war die wirkliche Trennung. Insofern trennte sich die SG von der NSS, wer dies in formaler und rechtlicher Hinsicht tat (die NSS schloss die SG aus) scheint mir nebensächlich zu sein.


    Das ist nun ein ziemlicher Unsinn. Wenn ich also aus einer gemeinsamen Wohnung geschmissen werde ist dies also als meine Errungenschaft zu werten? Wenn es diese Zerwürfnisse gab warum spreche ich erst nach dem Rausschmiss darüber? Es ist wie bei einem Ehepaar das jahrelang nebeneinander her lebt. Ist die Trennung vollzogen wirft man sich sog. Wahrheiten an den Kopf über die man vielleicht hätte schon vorher sprechen sollen. Normalerweise sind diese Wahrheiten aber dann weit von einer nüchternen Reflektion entfernt. Das ist zwar dann alles ziemlich menschlich aber bestimmt keine „Errungenschaft“. Die SGI reitet schon fast 20 Jahre auf dem Thema herum weil sie sich darüber schon definiert, die „Gegenseite“ scheint nun eben ziemlich unbeeindruckt ihr Ding zu machen – auch wenn es nicht mein Ding ist.
    In sofern ist die Einhaltung der formalen und historischen Abläufe wichtig, denn es drängt sich die Frage auf warum die SGI sich nicht schon zuvor zu Wort gemeldet hat. Priester die sowohl den Hohen Priester UND den Einfluss der SGI kritisierten hatten zumindest genug Chuzpe in den 80ern die Shoshinkai zu gründen. Sowas ist für mich nicht nebensächlich, da es viel über die Beweggründe der Beteiligten aussagt. Ausgeschlossen wurde zudem erst Herr Ikeda die generelle Mitgliederschaft folgte erst sechs Jahre später also 1997. Dass erst einmal Herr Ikeda (plus einige andere Repräsentanten der SGI) von dem Ausschluss betroffen war wurde uns damals nicht vermittelt.
    Zudem verwundert es mich dass die SGI ein Objekt der Verehrung verteilt (Gohonzon) welches von einem Hohen Priester (Nichikan) stammt, der die Nichiren Shohsu wie wir sie heute kennen erst möglich gemacht hat inklusive der starken Position des Hohen Priesters.
    Weiterhin verwundert es mich, dass die SGI zwar wie du es nennst die „monströse Autorität“ des Hohen Priesters ablehnte aber gleichzeitig gerade in den letzen Jahren die Meister-Schüler-Beziehung zu Ikeda so darstellt als sei eine Erleuchtung ohne diese Beziehung (zu Ikeda) nicht mehr möglich.
    Die eigene Erleuchtung von den „Erkenntnissen“ Ikedas abhängig zu machen ist nicht nur „monströs“ und selbstherrlich, sondern weißt klar auf einen Personenkult hin. Buddhaschaft und die Meister-Schüler-Beziehung zu Ikeda werden in einem Atemzug genannt.
    Somit wurde die Autorität der Priester durch die Ikedas ersetzt – ich kann hier beim besten Willen keine Errungenschaft ausmachen außer dass man vom Regen in die Traufe kommt. Und mich würde brennend interessieren wer für die Grundlagen der Auslegung der Lehre Nichirens in der SGI die Verantwortung trägt. Ich nehme an die Marschrichtung kommt aus Tokyo – tut mir Leid, in diesem autoritären Verhalten schenkt die SGI sich nichts mit den Priestern. Jahrzehnte lang karrte die SGI Mitglieder aus aller Welt zum sog. Dai-Gohonzon nach Taiseki-ji … gut nun karrt sie sie zum Lauschen der Worte Ikedas nach Japan. Ich kann hier keine Leistung erkennen außer der sich der Situation argumentativ anzupassen … alles was man vorher sagte und „predigte“ vergessen zu machen und sich eine neues „Heiligtum“ zu basteln, wobei die Position der SGI zum sog. Dai-Gohonzon noch immer nicht geklärt ist, da es ja bei so was ums Eingemachte gehen würde.



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    Vielleicht. Es gibt sicherlich keine Organisationen, von denen sich nicht auch Mitglieder distanzieren, das liegt in der Natur von Mitgliedern und Organisationen. Manche kommen, andere gehen. Das ist nicht nur bei der SGI so.


    Da hast du sicher Recht. Aber wenn du dir den Link von mir in meiner ursprünglichen Mail anschaust. (Ein Forum von nunmehr fast 300 Seiten mit über 28.000 Zugriffen) so sind es meist nicht Menschen die sich einfach abseilen sondern über JAHRZEHNTE auch die SGI aufgebaut haben und sie nun auch mit ihrem Glauben verlassen.
    Immer wieder auch Berichte über Mitglieder der Jungendabteilung (hier aus dem angelsächsischen Bereich) die nicht mal auf der Welt waren als es den Konflikt mit der Priesterschaft gab, aber sich ab und an in fast schon fanatischen Hass dazu äußern. Ich, wie viele andere, wollte nicht mehr in einer Organisation sein die sich durch solcherlei Reden definiert und schon gar nicht ein Herdentier hinter von einem von wen auch immer ausgerufenen Mentor/Meister (Womöglich ein selbsternannter Meister/Mentor??). In dem oben genannten Forum sprach ein ehemaliges Mitglied von einem Ikedaismus um eine Entwicklung zu benennen die seit den 2000er Jahren sich immer mehr verstärkt hat, denn Zweifel an Ikeda werden oftmals gleichgesetzt mit Zweifel an der Praxis. Wenn nun also ein Mitglied zu Hause vor dem Gohonzon praktiziert und danach trachtet, wie vom Verantwortlichen aufgetragen, das Herz des Mentors/Meisters zu verstehen und sich dabei, gelinde gesagt schwer tut, so ist das auch eine Errungenschaft?? Gaaaanz großes Kino sage ich da nur.


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    In den ersten Jahrhunderten nach der Reformation (ich meine die Lutherische) gab es auch einen tiefen Abscheu vor dem Mönchstum.


    Das ist es wieder - dieses Gesäusel über Ordination vs Laien. Also ich kann weder in dem einem noch in dem anderen Extrem mein Heil suchen. Es gibt Ordinierte, deren Beweggründe man bezweifeln sollte und müsste. Es gibt Laien die ihrerseits ihre vermeidliche Autorität nutzen um vielleicht persönliche Defizite oder eine schwache Persönlichkeitsstruktur auszugleichen. Für mich ist das was die SGI vorlebt jedoch in keinerlei Hinsicht der Beweis einer Überlegenheit – im Gegenteil es wird eine Verwässerung der buddhistischen Lehre betrieben und auch noch sanktioniert. Im IDEALFALL wird sich ein Ordinierter tiefer gehend mit Fragen der Lehre auseinandergesetzt haben als es dem durchschnittlichen Laien rein zeitlich möglich sein wird. Nicht zu vergessen, dass es vor allem eben Ordinierte waren, die die Lehre weitergetragen haben. Dass es hier auch immer zu Machtfragen kam und kommt steht außer Frage. Wie sich dies in Zukunft gestaltet bleibt zu Recht abzuwarten da uns heute weitaus mehr Methoden zur Verfügung stehen Wissen weiterzugeben und zugänglich zu machen. Dass die SGI zum Beispiel mit der Wissensvermittlung via Internet ihre Probleme hat zeigt sich auch darin, dass sie in der Vergangenheit versucht hat gegen solch ein Form per Anwalt vorzugehen weil die Leute eben auch kritische Fragen behandelten (zu ca. 90% aktive SGI-Mitglieder übrigens). Resultat war dass die Moderatoren sich der „Autorität“ der SGI beugten und das Forum leider nur noch ein Schatten seiner selbst ist – soviel zum Umgang mit Kritik. (Da hat Herr Ikeda wohl viel in China gelernt.)
    Und um beim Thema SGI zu bleiben – die Strukturen der Verantwortlichkeiten innerhalb der SGI jedoch und die „Macht“ die manche dieser Verantwortlichen über Mitglieder ausüben steht der klösterlichen Organisation nur in wenig nach und unterscheidet sich nur in ihrer Ausdrucksweise.


    Ich werde mein Leben nicht damit zubringen gegen die SGI zu wettern aber ich werde meine Sicht der Dinge, meine Erfahrungen, darlegen wann immer ich es für nötig erachte und eine öffentlichen Selbstweihräucherung der SGI nicht kommentarlos stehen lassen. Sie ist und bleibt in meinen Augen, und nach Interpretation der DBU eine, wie sie es nennt, Gruppierung mit „unheilsamen Strukturen“.
    Nach der allgemein nun schon anerkannten Definition von Robert J. Lifton (nicht anerkannt natürlich von denen die sie betrifft) ist die SGI schlicht weg eine Sekte. Und ich meine damit Sekte so wie man den Begriff hierzulande im Allgemeinen benutzt.
    Und da dies das einzige Forum im deutschsprachigen Raum ist in dem man seine Sicht dieser Dinge frei darlegen kann werde ich es hier tun. Natürlich ist das Internet ein Medium in dem viel Blödsinn steht doch ist es auch ein Medium dessen Inhalte denen Unbehagen bereiten die traditionell nur ihre Sicht der Dinge gelten lassen. Die ist keine Verdammung aller SGI Mitglieder und der Beitrag eines Forumsteilnehmers (BigLebowski) im Thread "Soka Gakkai" zeigt dass es auch noch kritische Stimmen gibt. Sie stellen meiner Erfahrung jedoch die Einzelkämpfer, wie es ist wenn man in diesem Kampf unterliegt davon von kann man im Forum des Rick Ross Institutes duzende glaubwürdige Erfahrungen nachlesen.

    @ Kongjiazhong


    also ich kann nur aus 20 jahren Erfahrung in der SGI sprechen ... ich habe nicht alle Schulen abgeklappert.


    Zitat

    Gehe doch mal in ein tibetisch-buddhistisches Zentrum (z.B. in eines unter Leitung des Lama Ole Nydahl) und frage dort nach NIchiren, nach Zhiyi, nach Ikeda, nach Nyanaponika,
    Alle sind um Abgrenzung bemüht (z.B. möchten viele die SGI nicht in der DBU haben, wahrscheinlich um dadurch das "Sektenhafte" der SGI besser "beweisen" zu können


    Der Grund warum die SGI (so wie auch mache tibetische) Gruppen nicht in der DBU sind liegt wohl eher an der SGI. Wenn man sich nun eben mal nicht mal zu dem Grundstäzlichen bekennen kann unter dem man versucht so viel Richtungen unter einen Hut zu bekommen hat man es eben schwer - und ich bin froh dass wir nicht Österreich sind. Zudem verwechelst du wohl Dialog mit Gleichmacherrei. Unter den Gruppen der DBU gibt es sehr wohl einen Austausch.


    Wenn ich aber höre, dass Mitglieder einer anderen Gruppierung von einem hochrangigen SGI-Mitglied als Krebsgeschwür bezeichnet werden hört für mich der Spass auf. Solche Vergleiche zog man eigentlich in einer anderen Periode unserer Geschichte.
    Wenn die Erleuchtung nur unter der Befolgung der Führung eines alten Mannes in Japan namens Ikeda für möglich erachtet wird und es als Ideal angepriesen wird das 1/3 aller Menschen dem SGI-Buddhismus folgen so hat dies in der Tat meiner Meinung nach starke Züge einer Sekte unter der Leitung eines Sektenführers.


    Man kann von niemanden erwarten ein Buddhologe zu sein, aber wenn man nicht einmal fähig ist im Anstaz die Geschichte des Nichiren-Buddhismus (dessen Geschichte soooo lang nun auch mal wieder nicht ist) zu vermittlen so stimmt das bedenklich. Vielleicht hat es aber auch damit zu tun, dass wenn man es tun würde es offensichtlich wäre, dass man sich in dogmatischer Hinsicht kaum von der Position der Nichiren Shohsu wieterentwickelt hat, die man ja in jeder Hinsicht verteufelt. Eine Postition übrigens die in sich vielerlei Fragen aufwirft.
    Vielelicht würde es auch Zweifel nähren, dass wenn man noch in den 90er Jahren den Hohen Priester der Nichiren Shoshu ob seiner autoritären Art und der Tatsache dass das Verständnis der Lehren Nichirens nur über ihn zu laufen hat noch verdammt und kritisiert hat einen sich fragen lässt warum dies nun genau die Postion ist die Ikeda inne hat.
    Vielelicht und nur vielelicht erklärt dies warum vor allem langjährige Mitglieder sich von der SGI distanzieren. Vielelicht sind das eben Leute die von diesem ganzen Säbelrasseln der SGI gegenüber der Nichiren Shoshu (und gegenüber allem was sich Mönch und Priester nennt und nicht in der SGI ist) die Nase voll haben weill sie pratizieren möchten - somit wären wir also bei deiner Peitsche. Ja, ich kann Verlogenheit nicht abhhaben.


    Link zu Ehemaligenforum (okay tummeln sich auch der einen oder aneder Kempon Hooke fanatiker dort):http://forum.rickross.com/read.php?5,87661,page=256

    Hallo,


    Ich gebe Ryonin hier Recht. Die Theorie des Ichinen Sanzen ist keine Erfindung Nichirens - schon ganz und gar nicht der SGI. Zudem wird dich (Rasmuss Kroemker) interessieren, dass Nichiren nachweisslich nie eine eigene buddhistische Richtung/Schule geründet hat.


    Nichiren blieb bis zu seinem Tode ein Priester des Tendai- Buddhismus. Wenn man das Leben Nichirens betrachtet so sah er sich wohl eher als Reformer der Tendai-Schule und es ist anzunehmen, dass in den Jahren nach seinem Tode auch seine Schüler sich noch als dem Tendai quasi zugehörig fühlten.


    Bis zum heutigen Tage wirst du in der Ausbildung der Priester der Nichiren Shu (nicht zu verwechseln mit der Nichiren Shoshu) Ähnlichkeiten zu der der Tendai-Schule finden. Nochmals kann ich nur raten auch einmal Studienmaterial zu Rate zu zeihen welches NICHT von der SGI/Nichiren Shoshu sanktioniert wurde. Leider ist es in der SGI so, dass nur die eigene Sichtweise studiert wird.


    Du wirst in der SGI sehr selten jemand finden der wirklich teifgründige buddhologische Kenntnisse hat oder auch mal in der Lage ist eine gewisse akademisch neutrale Position einzunehmen. Die SGI ist stets um Abgrenzung bemüht die keinen wirklichen Dialog mit anederen Buddhisten ermöglicht zumal dies offenbaren würde das die grosse Mehrzahl der Mitglieder (inklusive sog. Leiter/Verantwortlicher) nur eine sehr verquerte und oberflächliche Kenntnis über den Buddhismus allegmein und selbst über den Nichiren-Buddhismus hat.

    @ Rasmuss Kroemker


    Hallo,


    ich war lange Mitglied der SGI. Klar, die Menschen die dort triffst werden in der Regel nett sein. Ich brauchte 20 Jahre um mir endlich einzugestehen, dass FÜR MICH die SGI das ist was man umgangsprachlich als „Sekte“ bezeichnet oder wie es die DBU formuliert als Organisation mit unheilsamen Strukturen.
    Ein Richtig oder Falsch ist schwer festzulegen, dennoch glaube ich dass die SGI nicht den Nichiren-Buddhismus repräsentiert. Natürlich wird jede Richtung behaupten dem richtigen Weg zu folgen – so wie es jede buddhistische Schule am Ende für sich in Anspruch nimmt. Der Unterscheid ist jedoch dass sich die meisten Mitglieder der SGI sich so gut wie gar nicht in der Geschichte und Komplexität des Nichiren Buddhismus auskennen – von anderen Schulen ganz zu schweigen. In meinen Augen war der Ausschluss der SGI aus der Nichiren SHOSHU eine logische Kohnsequenz, zum anderen beeindruckt mich die Nichiren SHU als eine Richtung die ein Vielzahl von Strömungen unter einen Hut bringt und es in ihr auch sehr tolerante Ausrichtungen gibt – andere wieder sehr orthodox. Ich finde es sehr schade, dass die SGI gerade außerhalb Japans das Bild des Nichiren-Buddhismus prägt.
    Am Ende stelle ich fest, dass es in jeder “buddhistsichen“ Gruppe menschelt und man immer wieder auf Menschen trifft die vielleicht Dinge in ihrem Leben zu kompensieren versuchen und so eine vermeidliche Überlegenheit an den Tag legen oder sonst nicht fähig sind ihr Leben mit Inhalt zu füllen.
    Glaube und Religion könne eine Bereicherung sein, aber sie kann auch schlicht weg Mittel zum Zweck sein – Macht.
    Für mich handelt es sich bei der SGI um eine Gruppierung die den Buddhismus Nichrirens SEHR verzerrt wiedergibt. In meinen Augen ein reiner Personenkult um Ikeda, eine Mitgliedschaft die sich durch schwache Persönlichkeitsstrukrturen auszeichnet und wo es gerade in Japan um politische und wirtschaftliche Einflussnahme mit zweifelhaften Intensionen geht. Ob man Teil einer solchen Gruppierung sein möchte muss jeder selbst wissen. Für mich ist die SGI dem Buddhismus (auch dem Nichiren-Buddhismus) das was Scientology dem Christentum ist.