Beiträge von lagerregaL im Thema „Bhikkhu Bodhi: Dhamma ohne Wiedergeburt?“

    Kat:


    Ja, Erklärungsersuche, was Wiedergeburt ist. Diese habe ich aus meiner Sicht geschildert.


    Auf Grundlage von Naturwissenschaftlichen Floskeln.

    Zitat

    Ich finde es schade, wenn die Lehre auf die Frage reduziert wird, ob es Wiedergeburt gibt. Was ist mit dem Edlen Achtfachen Pfad? Mit den darin verankerten ethischen Grundsätzen?


    Was sollte damit sein?

    Zitat

    Ja, ich bin ein Westler. Ich bin ein Kind der Aufklärung und sehr froh darüber.


    Diese einseitige auf den 5 körperlichen Sinnen begrenzte, banale leicht zu begreifende wissenschaftliche "Aufklärung" wurde tragischerweise zum Allheilmittel hochsterilisiert.

    Zitat

    Das, was wir hier machen, in diesem Forum und in anderen, in unterschiedlichen Meditationszentren, ist der laufende Versuch einer Synthese zwischen dem Buddhismus und der westlichen Welt, einer weitegehend säkulären, wissenschaftlich geprägten Welt.


    Das ist ein Problem. Denn meistens kommt dann irgendein Mischmasch heraus der wenig bringt.

    Zitat

    Es ist kontraproduktiv von solchen Mensche zu verlangen, sie sollen erstmal so etwas fremdes und, ja, zuerst absurdes wie Wiedergeburt fraglos akzeptieren.


    Niemand verlangt das. Muss halt jeder selber wissen. Aber Buddhismus bleibt Buddhismus, Zweifel bleiben Zweifel und Vertrauen bleibt Vertrauen.

    Kat:


    Dass er da das Werden und Vergehen der Wesen als Erwachter betrachtet hat, ist doch etwas anderes, als wenn wir im Forum in wilde Spekulationen verfallen....


    Es gab bzw. gibt ja Zweifel daran, ob es Wiedergeburt überhaupt gibt. Wiedergeburt, so wie es der Erhabene Budda aufrund seiner eigenen Erfahrung gelehrt hat ist aber eine wichtige Sache, die die ganze Lehre bestimmt und ohne die von der Lehre nicht mehr viel übrig bliebe. Der Sinn würde auch fehlen.

    Zitat

    Zu Lebzeiten eines Wesens werden die Informationen mithilfe von chemischen und elektrischen Impulsen übermittelt. Nach dem Tode eines Lebewesens..? Ich weiss es nicht.


    Typisch Westler. :)

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    und persönlich werden. ;)


    Was willst du damit sagen?

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    Solchen Gemütes, innig, geläutert, gesäubert, gediegen, schlackengeklärt, geschmeidig, biegsam, fest, unversehrbar, richtete ich das Gemüt auf die erinnernde Erkenntnis früherer Daseinsformen. Ich erinnerte mich an manche verschiedene frühere Daseinsform, als wie an ein Leben, dann an zwei Leben, dann an drei Leben, dann an vier Leben, dann an fünf Leben, dann an zehn Leben, dann an zwanzig Leben, dann an dreißig Leben, dann an vierzig Leben, dann an fünfzig Leben, dann an hundert Leben, dann an tausend Leben, dann an hunderttausend Leben, dann an die Zeiten während mancher Weltenentstehungen, dann an die Zeiten während mancher Weltenvergehungen, dann an die Zeiten während mancher Weltenentstehungen-Weltenvergehungen. 'Dort war ich, jenen Namen hatte ich, jener Familie gehörte ich an, das war mein Stand, das mein Beruf, solches Wohl und Wehe habe ich erfahren, so war mein Lebensende; dort verschieden trat ich anderswo wieder ins Dasein: da war ich nun, diesen Namen hatte ich, dieser Familie gehörte ich an, dies war mein Stand, dies mein Beruf, solches Wohl und Wehe habe ich erfahren, so war mein Lebensende; da verschieden trat ich hier wieder ins Dasein.' So erinnerte ich mich mancher verschiedenen früheren Daseinsform, mit je den eigentümlichen Merkmalen, mit je den eigenartigen Beziehungen. Dieses Wissen, Brahmane, hatte ich nun in den ersten Stunden der Nacht als erstes errungen, das Nichtwissen zerteilt, das Wissen gewonnen, das Dunkel zerteilt, das Licht gewonnen, wie ich da ernsten Sinnes, eifrig, unermüdlich weilte.


    "Solchen Gemütes, innig, geläutert, gesäubert, gediegen, schlackengeklärt, geschmeidig, biegsam, fest, unversehrbar, richtete ich das Gemüt auf die Erkenntnis des Verschwindens-Erscheinens der Wesen. Mit dem himmlischen Auge, dem geläuterten, über menschliche Grenzen hinausreichenden, sah ich die Wesen dahinschwinden und wiedererscheinen, gemeine und edle, schöne und unschöne, glückliche und unglückliche, ich erkannte wie die Wesen je nach den Taten wiederkehren. 'Diese lieben Wesen sind freilich in Taten dem Schlechten zugetan, in Worten dem Schlechten zugetan, in Gedanken dem Schlechten zugetan, tadeln Heiliges, achten Verkehrtes, tun Verkehrtes; bei der Auflösung des Leibes, nach dem Tode, gelangen sie auf den Abweg, auf schlechte Fährte, zur Tiefe hinab, in untere Welt. Jene lieben Wesen sind aber in Taten dem Guten zugetan, in Worten dem Guten zugetan, in Gedanken dem Guten zugetan, tadeln nichts Heiliges, achten Rechtes, tun Rechtes; bei der Auflösung des Leibes, nach dem Tode, gelangen sie auf gute Fährte, in selige Welt.' So sah ich mit dem himmlischen Auge, dem geläuterten, über menschliche Grenzen hinausreichenden, die Wesen dahinschwinden und wiedererscheinen, gemeine und edle, schöne und unschöne, glückliche und unglückliche, ich erkannte wie die Wesen je nach den Taten wiederkehren. Dieses Wissen, Brahmane, hatte ich nun in den mittleren Stunden der Nacht als zweites errungen, das Nichtwisssen zerteilt, das Wissen gewonnen, das Dunkel zerteilt, das Licht gewonnen, wie ich da ernsten Sinnes, eifrig unermüdlich weilte.


    http://www.palikanon.de/majjhima/m004n.htm

    Onda:
    pali:


    Es gibt viele Buddhisten, die "Wiedergeburt" für einen unverzichtbaren Bestandteil des Dharma erachten. Ich finde es spannend, deren Argumente anzuschauen, auch wenn sie mich nicht überzeugen können. So kann ich mich der Definition von "Überwinden des Leidens", die Bodhi vornimmt, nicht anschließen. Und mit ihr steht und fällt seine gesamte Argumentation.
    Onda


    Ich würde aber sagen, alle Buddhisten halten die Wiedergeburt für einen unverzichtbaren Bestandteil des Dharma. Andernfalls wären sie keine Buddhisten, auch wenn sie es behaupten.
    Dann ist es vergleichbar damit, wie wenn ein Mönch der nach den Regeln des Erhabenen Buddhas lebt(und sich nicht offiziell losgesagt hat von diesen Regeln) z.B etwas (absichtlich) stielt. In dem Moment ist er dann nämlich kein Mönch mehr. Unabhängig davon, ob er weiterhin eine Robe trägt oder erwischt wurde. Weil dieses Vergehen als Mönch ein innerliches Scheitern auf dem Weg nach Nibbana gleichkommt.