Beiträge von gbg im Thema „Bhikkhu Bodhi: Dhamma ohne Wiedergeburt?“

    sumedha:

    unter "Nichts" verstehe ich etwas dass Merkmalfrei ist, ein Potential das alles beinhaltet aber "Nichts" ist.
    aus diesem potential entsteht unter bestimmten bedingungen etwas das merkmale hat, also was ist.
    so verstehe ich auch die wiedergeburt: das entstehen von "etwas" bei erfüllung von bestimmten bedingungen die es möglich und nötig machen, das dieses in der form entsteht.
    für mich ist es ein erklärungs modell, dem ich auch keine weitere bedeutung beimesse.


    Hallo sumedha


    Ich kann das sehr gut nachvollziehen...


    Es ist im Gegenteil ein sehr schönes Modell das Du da ausbreitest. :)


    Das Merkmalfreie das das Potential in dem als Fülle alles beinhaltet von dem Du schreibst ist das was ich für mich als "Eins ohne Zwei" beschreiben würde das was in jedem von uns existiert.
    Dieses Merkmalfreie erscheint nur notwendig als "Nichts" da es sich hierbei um den Zusammenfall aller wahrgenommener Gegensätze handelt!
    Es liegt allen Gegensätzen - angefangen mit dem Gegensatz Subjekt/Objekt oder auch dem Gegensatz Beobachter/Beobachtetes - zugrunde.
    Notwendig das aus diesem etwas erscheint ist das Anhangen die Abstoßung oder Unwissenheit (Gier Hass oder Verblendung) an Teil oder Gegenteil des jeweiligen Gegensatzpaares das das "Eins ohne Zwei" unser eigenes Innerstes es aufspaltend durchdingend erfährt und sich von ihm abwendend hinter sich wieder vereinigen läßt!


    P.S.: Das "Nichts" von dem Du schreibst, sumedha
    ist als Synthese aus Beobachter und Beobachtetem aus Subjekt und Objekt alleinstehend wie beim Stäbchenziehen ein zuerst gezogenes Stäbchen noch keine Länge besitzt!
    Oder auch wie ein roter Raum mit rotem Beobachter für den es keine Farben gibt.
    Hier gilt stets:
    Der eine Teil eines Gegensatzes ist das Maß des anderen Teils dieses Gegensatzes und umgekehrt.
    So erscheint die Fülle des "Eins ohne Zwei" der Zusammenfall aller Gegensätze auch vor dem in die Welt Geworfensein und im Tode wie ein "Nichts".


    P.S.2: Aus der Welt der Fülle In die Welt der Gegensätze eintretend geht das "Eins ohne Zwei" wie durch die Gegensätze sie aus dem "Eins ohne Zwei" aufspaltend hindurch.
    Sich abwendend vereinigen sich die Gegensätze wieder und werden so als "Eins ohne Zwei" vor eins ohne Zwei" für das "Eins ohne Zwei" also für unser eigenes Innerstes wieder unwahrnehmbar.


    P.S.3: Die Frage zu Wiedergeburt d.h. ob man wiedergeboren wird oder nicht hängt mE davon ab ob man nach dem Tod also nach dem Zusammenfall aller Gegensätzen für sich selbst (angefangen mit den Gegensätzen im Objekt also dem Beobachteten und schließlich mit dem
    Gegensatz Objekt/Subjekt) in dieser Gegensatzlosigkeit verweilen kann.


    Notwendige Bedingungen wären sicherlich:


    Keine Gier kein Hass
    (d.h. kein Hin- und Hergetriebenwerden innerhalb der gegensätzlichen Begriffe und Meinungen wo Wahrheit nicht zu finden ist)
    also auch keine Verblendung.


    P.S.4: Das "Eins ohne Zwei" bedeutet nicht in erster Linie eine Singularität sondern wie beim Stäbchenziehen bei der Länge des ersten Stäbchens auch eine Unbestimmtheit!


    Noch etwas am Rande:


    Ich vermute mal wir brauchen den Tiefschlaf um Gegensätze zusammenfallen lassend uns in diesem "Eins ohne Zwei" zur Ruhe kommen zu lassen und so "neu aufzutanken".
    D.h. aber auch:
    Im Nirvana werden wir dort vollständig angekommen wohl nicht wieder müde werden ;):)


    L.G. gbg