Beiträge von Alephant im Thema „Warum gibt es so wenig Erleuchtete?“

    Ich habe die Worte Erleuchteter / Erleuchtung hier nicht eingeführt, sondern das hat der Themenstarter gemacht.


    Einfach die Worte auszuwechseln ist nicht zielführend.


    Ganz meine Rede. Ich finde es nicht zielführend die Bezeichnung, die sich der Buddha selbst gegeben mit 'der Erleuchtete' auszuwechseln.



    Wenn man Worte auswechselt, wechselt man nämlich auch die Bedeutung aus. Oder man betont einen Aspekt stärker und oder einen anderen weniger.



    In dem Fall 'erwachen' ist es so, dass damit jeder einigermassen eindeutig schonmal ne Ahnung davon bekommen kann, in welche Richtung es ungefähr geht. Denn den Vorgang des Aufwachens und insbesondere den Vorgang des Aufwachens aus einem schlimmen oder evtl auch viel zu schönen Traum kennen alle. Und das vollkommen ohne weitere Definitionen usw. Und darum gehts (mindestens einerseits) bei dem Wort. Auf diese Erfahrung hinzudeuten.



    Also das ist auch ein Vorteil dieses Namens 'der Erwachte' - man muss damit nicht die Definitionen kennen die du dir scheinbar im Zusammenhang mit dem Wort 'Erleuchtung' denkst und dir da wünschen würdest, dass andere die genauer zur Kenntnis nehmen würden.



    Sind halt evtl zu viel Leuchten in diesem Thread aktiv.

    Urvertrauen ist mir lieber als Erleuchtung. Wenn man vom Blitz getroffen wird, ist man kurzzeitig auch erleuchtet.

    Erleuchtung hat nichts mit Licht zu tun.

    Dann benutze doch dieses irreführende Wort nicht mehr, wenn du so denkst. Ich schlage vor: Erwachen. Und ich bin mir sicher, würden alle dieses Wort ernsthafter benutzen, würde die BuddhaLehre auch weniger missbraucht werden von Leuten, denen sehr leuchtende also sehr anziehende Fantasien beim Begriff 'Erleuchtung' aufgehen.

    Also man sollte schon klar zwischen den verschiedenen Lehren und den verwendeten Begriffen unterscheiden. 'Erleuchtung' - das ist ja verständlicherweise schon kein Buddhawort. Da ist der Term: Erwachen oder 'Buddha' - der Erwachte.



    Wenn man da nicht die Unterschiede anerkennt oder anerkennen will und noch weiter ... so implizit behauptet: die (diese Unterschiede) gibt es nicht, dann wird man selber schnell zum Propheten und kann dann ja ne eigene Religion gründen oder sonstig grosse Weisheiten proklamieren oder einen esoterischen Krimskramsladen aufmachen.



    Eckart war doch sicher kein Erwachter. Und Jesus ja wohl auch nicht. Und x bestimmte Wissenschaftler?

    Ich hab nicht über Blumen und jemanden der da lächelt geschrieben. Sowas ist ja schön anzuschauen und das find ich an Kindern aber auch älteren Menschen schön. Wenn die mal lächeln und sorgenfreier im Moment sind.

    Bei kleinen Kindern im übrigen sieht man was “Erleuchtung” ist. Sie sind noch viel näher im sein. Heute hat mich eine dreijährige gefragt: “Kommst du wieder wenn jetzt heute ist?” . Was für ein wunderschönes Koan. Besser hätte es wohl kein Meister formulieren können. Ich bin immer wieder fasziniert von der Weisheit dieser kleinen Geschöpfe.

    Ja stimmt. Das ist ganz erstaunlich wie reflektiert und distanziert Kinder und insbesondere Kleinkinder mit ihren Gefühlen und Wünschen umgehen.



    Das sieht so richtig aufgewacht aus.




    Ja nee. Ich versteh das. Kinder leuchten so schön manchmal, da träumt das sowas sicher gerne. Dass die ganz nah an irgendeiner höheren Wahrheit sind.

    Da hast du sicher recht. Aber ich glaube genau das ist das Problem. Das Ziel ja. Freiheit und absolutes Mitgefühl. Aber den Weg? Nein! Sonst wäre es ja viel einfacher.. den Weg muss jeder alleine gehen. Da hilft auch kein Wissen. Es soll nicht Sinn sein einer Lehre zu folgen. Am besten man vergisst alles was man weiss. Darum geht es!


    Gewissermassen geht jeder seinen Lebensweg allein. Hilfreich sind gute Umstände. Insbesonders gute Menschen um einen herum. Da ist dann das 'Problem' geringer.



    Gibt, denk ich, noch andere Problemverringerungsmöglichkeiten 😉

    Die Ursünde im Buddhismus ist die Unwissenheit möcht ich irgendwie hier noch hineinposaunen. Aber ohne Posaune leider. Sonst wäre es viel lauter noch und alle würden das hören dann


    Bezieht sich die Unwissenheit auf Wissen das sich in Worte fassen lässt?

    Es lässt sich Wissen auf jeden Fall (bedingt) vermitteln. Das ist die Grunderfahrung in der Menscheitsgeschichte. Kommunikation und besseres Verständnis ist möglich.



    Auf einen Punkt gebracht ist es im Fall der Lehrreden das Wissen um die Vergänglichkeit und potentielle Leidhaftigkeit aller Phänomene.



    Im Leben (in der Praxis, in den verschiedenen Handlungen) äussert sich dieses Wissen durch einen achtsameren, also bewussteren Umgang mit den eigenen Gefühlen und Wünschen und Ablehnungen.

    Deshalb sagte Buddha wohl auch; "Wenn du mich erkennst, töte mich". Naja trotzdem glaube ich, dass ein spirituelles Erwachen viel bewirken könnte. Unsere Probleme liegen im Aussen diese ebenfalls im Aussen zu bekämpfen währe Wahnsinn. Eine Veränderung ist nur von Innen möglich. Ob dies nun vom Buddhismus kommt oder von anderen Religionen bzw. Philosophien halte ich nicht für entscheidend. Je nach Blickwinkel haben ja auch das Christentum und der Buddhismus viel Gemeinsam. Wie heisst die Ursünde: "Die Frucht der Erkenntnis von Gut und Böse". So wird auch hier auf die Problematik des Dualismus verwiesen.

    Das ist am Ton schon erkennbar ein Zenspruch. In den Lehrreden findet er sich nicht. Und ich glaube, ein durch und durch nüchterner Mensch kann solche Worte auch nicht sprechen, nur damit einer von einer Vorstellung ablässt (das ist glaub ich das Ziel dieses Spruches).


    Die Ursünde im Buddhismus ist die Unwissenheit möcht ich irgendwie hier noch hineinposaunen. Aber ohne Posaune leider. Sonst wäre es viel lauter noch und alle würden das hören dann.