Beiträge von Milou im Thema „Ist man als Buddhist noch menschlich?“

    Hanzze schreibt:

    Zitat

    ,,, Also soll ma menschlich bleiben oder menschlich werden? ...


    Gute Frage. ;)


    Mein Gefühl ist, um menschlich (in dem einen Sinne) zu werden, muss ich mich ein Stückweit von den mich umgebenden
    Menschen und deren normaler Lebensart (geistig) lösen.


    LG,


    Milou

    Zitat

    Raphy schreibt:
    ... wobei man auch oder gerade durch falsche Entscheidungen sehr viel lernen kann, "falsch" ist also eh relativ nach meiner Erfahrung ...


    Da hört sich an wie das Urvertrauen was in der Gita propagiert wird (Karma Yoga).

    Zitat

    Egal was passiert, es wird gut für mich sein.


    Gibt es was Vergleichbares im Buddhismus?


    LG,


    Milou

    Hallo Raphy,


    geistige Freiheit gibt mir in jedem Moment auch die Chance mich falsch zu entscheiden - daraus kann auch Leid entstehen.



    Freier Wille ist eben auch mit Verantwortung für die eigene Person verbunden.
    Das Schaf auf der Alm ist ohne freien Willen sicher ganz glücklich (bis es geschlachtet wird).


    LG,


    Milou

    Hallo Mabuttar,


    was hilft mir aber die Freiheit des Geistes, wenn ich dadurch soviel Leid erfahre?
    Wenn die Gründbedürfnisse deiner Katze befriedigt sind, dann leidet sie auch nicht mehr.
    Unsere geistige Freiheit ist Fluch und Segen zugleich.


    Homer Simpson hat mal gesagt (in etwa): Trinken wir auf das Bier, die Ursache und die Lösung aller Probleme.


    Ergo: Danken wir der geistigen Freiheit, der Ursache und der Lösung aller unserer Probleme. :D


    LG,


    Milou

    Hallo crazy-dragon,


    ich laufe tatsächlich - und sogar mit den Füßen. Hab sogar schon einen Marathon hinter mir :D
    Das scheint mir im Vergleich zu den Herausforderungen des Buddhismus einfach. Ein Schritt in
    Richtung Erleuchtung wiegt wohl mindestens 108 Marathons. Ommmm


    LG,


    Milou

    Hallo FrischMilch,


    danke für deinen Beitrag. Ich denke der zeigt mir den richtigen Weg.


    Hallo Erdmaus,


    Ja, vielleicht sollte ich mehr Mut zu Fehlern haben und einfach das Urvertrauen aufbringen, dass alles was geschieht gut für mich sein wird und
    ich schon rechtzeitig merken werde, wenn ich in der falschen Richtung unterwegs bin.


    Ich beschäftige mich ja schon seit ca. 10 Jahren mit dem Buddhismus. Da ich aber nicht bewusst praktiziert habe, habe ich den Weg verloren und bin
    damit letztendlich voll auf die Schnauze gefallen. Nur Buddhismus gut finden reicht wohl nicht. ;)


    Wenn man wirklich versucht täglich zu üben, ist es vielleicht einfacher den richtigen Weg zu finden.


    LG,


    Milou

    Hallo Maus (warum eigentlich Erdmaus und nicht Fledermaus :) ?),


    ich sehe das im Prinzip auch so wie Du. Vor mir liegt allerdigs noch ein laaaaaanger Weg :doubt:
    Ich habe nur Bedenken, dass auf die von Dir beschriebene Weise


    Zitat

    ... Mittlerweile koste ich es regelrecht aus, wenn ich beispielsweise eine Konstellation im Altag vorfinde, welche mich wütend, verwirrt oder anderweitig irritiert zurücklässt. Nur wenn ich sowas erlebe, habe ich das Gefühl an mir arbeiten zu können. ...


    in mir eine Art Überheblichkeit oder Arroganz heranwächst: Ich stehe über den Dingen ... gebt mir Herausforderungen die ich meistern kann ... yeah }:-)


    LG,


    Milou

    Hallo Onda,


    vielleicht hätte ich fragen sollen: Ist man als Buddhist noch normal? :grinsen:


    Was mich umtreibt ist nunmal die Problematik, wie weit ich mich aus der Gesellschaft und dem Umfeld in denen ich
    täglich lebe, entfernen muss, um mein Seelenheil zu finden. Muss ich letztendlich total aussteigen, mich von allem
    Normalen abgrenzen, weil mich alle anderen und die täglichen Verlockungen daran hindern erleuchtet zu werden?
    (Bitte keine weitere Diskussion über das Wort normal, ich Denke was ich meine kann man verstehen).


    Wieviele große Meister waren denn integraler Bestandteil der sie umgebenden Gesellschaft? Waren nicht die meisten
    in Klöstern, also bewuss isoliert von der normalen Gesellschaft? Was bedeutet diese Abgrenzung? Ich stehe über den
    Anderen, ich bin besser, ich bin anders, ich will mich mit der Masse nicht gemein machen, die Masse hindert mich daran
    meinen Weg zu gehen ...????


    Irgendwo habe ich mal was in der folgenden Art gelesen: Auf einem Berg, einsam inmitten der erhabenen Natur Erleuchtung
    zu erlangen ist einfach. Im täglichen Leben in der permanenten Konfrontation mit anderen Menschen Erleuchtung zu erlangen
    ist die wahre Herausforderung.


    LG,


    Milou

    Ich würde mich auch nicht als Buddhist bezeichnen (wahrscheinlich sind in diesem Forum nur verdeckte Ermittler anderer Religionen :grinsen: )


    Aber da ich nicht getauft bin und mit dem Christentum auch sonst nix am Hut habe, aber trotzdem einen enormen Bedarf an Religiosität und
    Spiritualität habe, versuche ich mir immer Rat im Buddhismus zu holen und mich im Zweifelsfall daran zu orientieren. Ich habe aber auch keine
    Hemmungen, meinen Bedarf an Spiritualität in anderen Religionen zu decken (z.B. Hinduismus). Wie die meisten modernen Menschen habe ich
    so eine Art Patch-Work-Religion für mich zusammengestellt (ich pauschalisiere schon wieder, ich weiß :roll: ). Der Buddhismus passt aber
    von allen am besten.


    LG,


    Milou

    Ja Erdmaus,


    körperlich bleiben wir sicher solange wir leben Menschen, aber hier geht es ja um den Geist, die Lebensweise.
    Es ist ja sicher unbestritten, dass der Buddhist als solcher (kling irgendwie doof, ich weiß) bestrebt ist, sich
    vom Durchschnitt, zumindest von dem was wir seit 2500 Jahren als Durchschnitt bezeichnen, zu entfernen.


    Die Frage die es zu beantworten gilt lautet also: Da die Masse genau das verkörpert was menschlich ist und
    wir uns mittels Buddhas Lehre davon entfernen wollen, sind Buddhisten dann weniger menschlich (nicht unmenschlich!!!)?


    Wenn ich aus der Arbeiterklasse stamme und nun zur bürgerlichen Mittelschicht gehören möchte, verleugne ich doch auch meine
    Herkunft, oder? Auch wenn es mir nun besser geht und ich mich wohler fühle.


    LG,


    Milou

    Ach Onda,


    Du bringst mich echt ständig zum lachen - Struppi - Danke.


    Ich gehe mal davon aus, dass Deine zuweilen bissigen Kommentare nett sarkastisch gemeint sind. :grinsen:


    Aber nochmal im Ernst: Sind Buddhisten nicht ständig bemüht sich vom normalen Menschsein zu entfernen?
    Oder sind Buddhisten menschlichere Menschen als die vermeintlich normalen Menschen?


    LG,


    MILOU

    Hmm, Onda,


    jetzt hast Du aber eine Wertung hineingelegt ;) . Ich habe nie behauptet das wir ent-menschlicht werden.
    Offensichtlich wollen die Buddhisten doch den normalen , Leid erzeugenden menschlichen Zustand verlassen.
    Am Ende ist man dann ein Übermensch - oder gar kein Mensch mehr, aber sicher nicht ent-menschlicht.


    LG,


    Milou

    Hallo,


    Zitat

    Chandan schreibt:
    ... Gier, Hass und Angst sind alles Emotionen, die einem zum Überleben dienlich sein können und von der Evolution daher vorangetrieben worden sind. Sie gilt es jedoch zu überwinden, ebenso wie die Ich-Illusion. ...


    Nun wird es ganz verrückt: Wenn wir alle menschlichen, uns durch die Evolution anerzogenen Merkmale ablegen, d.h essen wenn ich esse, schlafen wenn ich schlafe,
    laufen wenn ich laufe, kein Hass, keine Gier, kein Neid - dann sind wir doch wie Tiere. Tiere leben genau so, oder?
    Kommt nach dem Menschstadium das erneuerte, verbesserte, erweiterte Tierstadium als Synthese der besten Eigenschaften von Mensch und Tier?


    LG,


    Milou

    Wow,


    was lagerregal (lustiger Name) da schreibt geht voll auf die Zwölf.


    Kann es sein, dass Du eine leicht fatalistische Einstellung hast, oder kannst Du Deinen Sarkasmus nur so gut verpacken :?


    Zitat

    Natürlich kannst du dich über deine bizarren Ansichten freuen.


    Naja, sooo bizarr sind die Ansichten wohl nicht - Mensch möchte doch das Leben genießen und möglichst wenig leiden. (habe "man" weggelassen ;) )
    Ich denke schon, dass es das Ziel des Menschen ist, ein angenehmes Leben zu führen. Buddha und der Drogenjunkie vom Bahnhof unterscheiden sich da
    nicht. Der Unterschied lieg wohl eher in der Definition was angenehm ist bzw. was zu Glück führt.


    Dass es das Paradies auf Erden wäre, wenn alle Menschen "Superbuddhisten" wären? ... hmmm ... ist wohl eher Ansichtssache ...
    Die Menschheit definiert sich doch gerade auch durch Vielfalt. Nur noch gleichgeschaltete Buddhisten zu haben führt doch zu Einfalt.


    Weiterhin kann es auch nur möglich sein, z.B. in einem Kloster zu leben und sich durch betteln zu ernähern, wenn es normale Menschen
    gibt, die man "anbetteln" kann. D.h. hier lebt eine Minderheit in Symbiose mit einer Mehrheit, die hoffentlich immer die Mehrheit bleibt.


    LG,


    Milou

    Hallo Chandan,


    Zitat

    du schreibst:
    Die Evolution hat den Menschen nicht "gut" gemacht, sie hat ihn so "gestaltet", dass er überlebt. ...


    Naja, ein wenig mehr hat die Evolution - denke ich - doch geleistet ;)


    Heißt das aber nun, dass wir uns mit Hilfe des Buddhismus die nächste million Jahre Evolution ersparen? :o
    Oder weichen wir nun vom Weg der Evolution ab und entwickeln uns in die Richtung die wir für richtig halten?
    Oder ist der Buddhismus (oder jede andere geeignete Religion/Philosophie) nur der nächste logische Schritt
    in der Evolution?


    Definiert der Buddhismus ein anderes/ein neues Menschenbild?
    Macht uns der Buddhismus letztendlich eher menschlicher (in seinem Sinne)?


    Fragen über Fragen, LG


    Milou


    P.S.: Ich wechsle nun vollständig in meine neue Identität ;)

    Tja, was macht denn nun einen Menschen zum Menschen :?:


    In millionen von Jahren der Evolution hat sich doch gezeigt, dass das Konzept des Menschen genau so gut ist,
    wie es sich entwickelt hat. Und nun kommen in den letzten "paar" tausend Jahren irgendwelche Religionen
    und wollen uns weis machen, dass das alles nix taugt? Dass der Mensch total unvollkommen ist und religiös
    verbessert werden muss?


    Hat der Mensch irgendwann zwischen 20000 v. Chr. und 1000 v. Chr. verlernt Mensch zu sein? Wenn ja,
    was hat dazu geführt?


    LG,


    Micha

    Hallo Leute,


    nach reichlich Diskussionen zum Thema "Anhaftung versus Engagement" und nachdem ich noch einiges gelesen
    habe stellt sich mir nun folgende Frage, die (denke ich) einen eigenen Thread verdient hat.


    Frage: Ist man als Buddhist noch menschlich?


    Was macht den Menschen aus - Neugier, Kampfgeist, Ehrgeiz, ausgelassene Freude, tiefe Trauer, Fortpflanzung ...
    Natürlich auch Mitgefühl, Gelassenheit, streben nach Erkenntnis, schwächeren helfen, ...


    Wäre man brutal konsequent und alle Menschen würden nach den Lehren Buddhas leben, wäre das Leben dann nich totlangweilig,
    die Arterhaltung der Menschheit stark gefährdet. Klar, mit der Auslöschung der Menschheit würden wir vielleicht alle ins Nirvana
    eintreten, aber eigentlich ist es doch nicht das, was der (normale) westliche Mensch will.


    Man möchte das Leben mit seinen Lastern durchaus genießen aber eben weniger leiden.


    Können wir letzendlich nicht froh sein, dass nicht alle "Superbuddhisten" sind?


    Bin gespannt auf eure Meinung, lg


    Micha


    P.S.: Nicht verwirren lassen, ich bin noch der gleiche wie im anderen Thread, habe aber mein Login geändert
    und mir einen passenden Avatar zugelegt.