Beiträge von Simo im Thema „Mahamudra“

    lelopa:

    und????


    das ist die bekannteste version...klar!
    aber wenn man kagyüpa-texte von lamas vor und nach marpa/mila/gampopa liest und vergleicht, und sich vorstellen kann, daß so eine person wie mila sich einige belehrungen der "alten", zu seiner zeit sehr verbreiteten tradition (im vergleich zu den nagelneuen kagyüs) zu herzen nahm und dann noch die position mit der mila dargestellt wird (mit hand am ohr) aus dem dzogchen kennt und obendrein noch der einige durchaus eher gelehrte lamas, oder auch tibetologen das so sagen - scheint mir das durchaus nicht das unlogischste zu sein. auch die 4 yogas im mahamudra sind den 4 tingedzin aus dem dzogchen verblüffend ähnlich! außerdem hat der 3. karmapa sehr viel getan mahamudra wie dzogchen zu lehren und darzustellen. in indien findet man keine texte über mahamudra in diese richtung - bestenfalls aus den gesängen der siddhas, wenn sie das ziel beschreiben!



    Ich kenn das zwar so auch nicht, halte es aber für durchaus möglich. Allerdings lehrte der 3. Karmapa Rangjung Dorje Mahamudra nicht wie Dzogchen lehrte , sondern dass er das Mahamudra mit dem Dzogchen verband. Die Karmapas haben fast immer auch die Übertragung des Dzogchen gehalten.


    Der 19. Vers der Mahamudra Wünsche des 3. Karmapa:


    frei von einengenden vorstellungen zu sein ist das grosse siegel;
    frei von begrenzungen zu sein ist der grosse mittlere weg;
    alles einschliessend, wird es auch grosse vervollkommnung genannt.
    mögen wir die gewissheit erlangen, dass mit der erkenntnis von einem alle verwirklicht sind!


    Alles Liebe


    Simo

    Lieber Yeshe,
    Ich hab schon von vielen Lamas diese Aussage gehört. Ich habe auch ein Buch über Meditation in dem auch Namen der Praktizierenden stehen, die durch das Ngöndro sich verwirklicht haben. Ich bin allerdings grad nicht daheim und hab dass Buch nicht griffbereit :). Ich schau aber nach, sobald ich die Möglichkeit dazu hab und schreibs dir dann. :)


    Alles Liebe


    Simo



    Hallo Yeshe :)


    Also die einzelnen Praktiken des Ngöndro, zum Beisile die Zufluchtnahme mit dem Entwickeln von Bodhichitta, die Verbeugungen (die ja ne richtige "Energiepumpe" sind :) ), die Vajrsattva-Praxis, die Mandala-Schenkungen und natürlich das Guru-Yoga waren in Nalanda bekannt und sind sehr alt wurden aber wahrscheinlich nicht als "Paket" geübt. Sie wurden dann später erst von späteren Meistern systematisiert (wie z.B. vom 9. Karmapa). Aber ich denke es gab auch andere verwirklichte Meister zu der Zeit, auf die ein Guru-Yoga meditiert wurde (dazu ist ja nicht unbedingt ein Karmapa nötig, wobei natürlich heute in der Kagyü Linie auf ihn meditiert wird).
    Zu deiner zweiten Frage:
    Obwohl es spezielle Mahamudra Belehrungen gibt (z.B über die Natur des Geistes) gibt, besteht das Mahamudra aus Grundlage, Weg und Ziel. Die Grundlage ist die Einheit der zwei Wirklichkeiten und unsere Buddha-Natur, der Weg sind die zwei Ansammlungen von Verdienst und Weisheit (also von positiven befreienden Eindrücken im Geist und der wachsenden Erkenntnis der Natur des Geistes) und hierzu gehört das Ngöndro, und das Ziel ist die Verwirklichung der Buddhaschaft in all ihren Facetten. das Ngöndro ist also der Mahamudra-Weg und somit untrennbar damit verbunden. Mahamudra wird also nicht erst nach den Grundübungen geübt sondern schon währenddessen.


    Liebe Grüße,


    Simo

    Naja das Ngöndro wurde in abgewandelter Form schon in der Nalanda Universität praktiziert. Aber ich meinte eher, dass zwischen Mahamudra und dem Mahamudra Ngöndro, also zwischen Weg und Ziel nicht wirklich eine Trennung besteht. Das Ngöndro ist schon Mahamudra und das Mahamudra ist im Ngöndro. Es gibt einige Praktizierende, die durch das Ngöndro zur vollen Verwirklichung gelangt sind.


    Liebe Grüße


    Simo

    ich denke das zählen ist auch eine Motivation am Ball zu bleiben oder? :) Man weiß, was man schon hat, und was man noch erreichen möchte. :)

    Zitat
    nyalaana:


    Anzahl "abhaken", das höhrt sich so negativ an. Die übungen machst Du ja für Dich alleine, wann will man selber entscheiden ob man das nun genug Praktiziert hat oder nicht? Das Ngöndro ist ja die grundlegende übung die man quasi als Basis macht bevor man mit Saddhanas oder anderen Praktiken anfängt. Gerade als Anfänger macht man sich doch da viel zu leicht was vor, man hätte dies und jenes erreicht, und es reiche nun jetzt. Der innere Schweinehund siegt da viel zu leicht über einen. Da eine Anzahl festzulegen, finde ich garnicht mal so schlecht. Dann muss man sich über die Dauer keine Gedanken machen und kann ohne diese Verantwortung einfach einmal praktizieren. Der Lehrer hätte viel zu tun wenn jeder Praktizierende alle 1000 oder 10.000 Niederwerfung kommen würde und fragt:" und? Habe ich fortschritte gemacht, bin ich nun fertig?" Die 111.111 sind dann glaube ich auch einfach nur praktisch. Wenn man 200 Niederwerfungen die Stunde macht, dann sind das 555 Stunden Übung. Wenn Du "hardcore" machst und 1000 Stück am Tag machst kannst du in 3 Monaten fertig sein, wenn du 1 h am Tag machst brauchst Du 1,5 Jahre. Ich glaube nicht, das man das einfach so mechanisch runtermachen "abhaken" kann, ohne dass sich etwas in einem verändert. Zumindest körperlich fitter wirst Du werden. Und wenn man über 1,5 Jahre oder länger etwas täglich macht, dann wird man sich das in der Zeit schon genau überlegt haben, ob und warum man diese Tätigkeit über so einen langen Zeitraum aufrecht erhält oder nicht.
    Festigen der Zuflucht, Mitgefühl, innere Kanäle, Karma... Wenn ich jetzt als Anfänger selbst entscheiden sollte, dass ich genug Niederwerfungen gemacht habe weil ich in diesen Kategorien das und jenes erreicht habe, wie soll ich denn das beurteilen? Das sind alles nicht messbare Kategorien bei denen ich den Eindruck habe selbst ein Praktizierender welcher nciht mehr Anfänger ist, könnte Schwierigkeiten haben zu einem Schluß zu kommen ala :"ich habe mein Mitgefühl nun soweit gesteigert, dass ich mit den Niederwerfungen aufhöhren kann... "


    Danke Nyalaana du hast das mit vollkommeneren Worten ausgedrückt, als ich das je könnte ^^Auf den Punkt.


    Danke
    Simo

    Es ist in der Karma Kagyü Tradition die Übertragung und die Tradition, dass jede Grundübung 111.111 mal wiederholt wird (natürlich kann man das Ngöndro danach beliebig oft wiederholen, es gibt nicht besseres). Sie bauen aufeinander auf und arbeiten als Gesamtpaket. Die Zahl 111.111 wurde gewählt, weil sie sehr hoch ist aber nicht unmöglich zu erreichen. Nach so vielen Wiederholungen sollte wenigstens etwas im Geist passieren ^^. da vertraue ich auf die Übertragung und die Erfahrung meiner Lehrer wie zum Beispiel Lama Ole Nydahl, Sherab Gyaltsen Rinpoche, Shamar Rinpoche, und der 17. Karmapa. Außerdem steckt die Kraft von allen dahinter, die mit diesen Übungen zu Einsicht und Mitgefühl gelangt sind.


    Alles Liebe,


    Simo

    Ball flach halten^^
    ich meinte lediglich, das ich jetzt die Hälfte der 111.111 Verbeugungen habe, nachdenen ich zur nächsten Übung weitergehe.
    Und natürlich geht es nicht nur darum eine gewisse Anzahl abzuhaken. Bei der ersten Übung geht es um das Festigen der Zuflucht und um die Entwicklung von Mitgefühl. Aber das zählen ist eine gute Methode um sich auf dem Weg zu motivieren.
    Außerdem reinigen die Verbeugungen die inneren Kanäle des Körpers und altes Karma.


    Machst du Ngöndro Marion ?


    Liebe Grüße


    Simo

    Die vom 3. Karmapa sprechen mich mehr an ^^ aber Tilopas Gesang am Ganges ist echt genial weil er so..... "radikal" ist :) Karmapa ist etwas sanfter.


    Alles Liebe


    Simo

    So was hatte ich gedacht :) auf wen denn ? (wenn ich das fragen darf)


    wir üben auch Guru Yoga (lama´i naljor) außerhalb des Ngöndro. Es ist bei uns eigentlich die Grundlage von allem. ^^


    Alles Liebe


    Simo

    Hallo ihr lieben :)
    ich wollte mal einen Thread zum Thema Mahamudra aufmachen. Der ein oder andere praktiziert das Mahamudra schon oder macht das Ngöndro dazu. Vielleicht wollt ihr euch mal ausstauschen....
    Mahamudra ist, kurz gesagt, die letztendliche Bedeutung von Sutra und Tantra, den beiden im „Tibetischen Buddhismus" praktizierten Lehr- und Meditationswegen. Mahamudra wird auch der „Weg der Licht-Klarheit" genannt, das Erkennen der wahren Natur des eigenen Geistes, das Erlangen der Buddhaschaft. Alle tibetisch-buddhistischen Traditionen wie z. B. die vier großen Schulen (Nyingma, Sakya, Kagyü und Gelug) zielen auf genau diese Erkenntnis ab; sie setzen durchaus verschiedene Schwerpunkte in ihrem Lehr- und Meditationswegen, münden aber gleichermaßen in dieses Ziel ein.


    Das Sanskritwort „Mudra" bedeutet „Siegel" und bringt folgendes zum Ausdruck: Ebenso wie ein König durch sein Siegel die Authentizität von z. B. einem Schriftstück bestätigt, ist durch die Lehre Buddhas „besiegelt", dass Mahamudra den gesamten Weg zur Buddhaschaft umfasst. Die Grundlage für Erleuchtung ist die Buddhanatur, der eigentliche Kern unseres derzeitigen Erlebens von Samsara; dies ist das „Grundlage-Mahamudra". Auf dem Weg befreit sich der Praktizierende immer mehr von all dem, was ihn vom Erkennen der eigenen Buddhanatur abhält; dies ist das „Weg-Mahamudra". Die vollkommene Erkenntnis der eigenen Buddhanatur ist das „Frucht-Mahamudra", d. h. Erleuchtung, die volle Erkenntnis der Natur des Geistes.
    Ngöndro bezeichnet die vorbereitenden Übungen , die mit unterschiedlichen Schwerpunkten in allen Schulen des tibetischen Diamantwegsbuddhsimus geübt werden. Es sind vier Meditationen, die die Reinigung von Körper, Rede und Geist sowie den Aufbau von innerem Pre