Beiträge von fotost im Thema „Mit Gier ist nicht nur "gierig sein" gemeint“

    Norbert:

    ....


    Sieh es mal so : Wenn jemand sich bemüht heilsuntaugliches zu mindern (z.B. Gier), so schafft er es indem er gleichzeitig das entsprechend heilstaugliche mehrt (Großzügigkeit). Er entwickelt eine Neigung zu Großzügigkeit. Hinneigung als solches betrachtet bleibt erhalten, sie wird nur mehr und mehr von etwas heilsuntauglichem zu etwas heilstauglicherem gelenkt. Somit wird Hinneigung (auf Heilsuntaugliches) durch Hinneigung (auf etwas Heilstaugliches) überwunden.



    Danke Norbert,


    heilstauglich ist der Schritt zurück in die Mitte des Weges. Heilsuntauglich - verlangensbehaftet - ist der Schritt von der Mitte weg.


    Dein Text führt in die Mitte zurück. Falls mein erster Beitrag zu diesem Thema zu verkopft oder zu verspielt gewesen sein sollte entschuldige ich mich

    Onyx9:

    hmmm, also ganz ehrlich: der wunsch nach befreiung ist nicht mit verlangen und gier zu verwechseln, im menschlichen sinne.
    er entspringt nämlich dem spirituellen selbst.
    die sehnsucht nach einheit kann nur durch eine "erinnerung" an einheit entstehen.
    und diese erinnerung ist tiefer liegend als die instinkte des egos.



    Wunsch ist Wunsch und hält nur fest im Leid,
    heiter und möglichst wunschlos gilt es, den mittleren Weg zu gehen.
    Worte wie spirituelles Selbst oder Ego
    verlieren langsam ihre Bedeutung

    Religiöse oder philosophische Themen bis an den Rand auszudenken bringt (immer) die Gefahr von Selbstbezüglichkeit mit sich.


    Wie steht es um das Verlangen nach rechter Erkenntnis?
    Wie steht es um den Wunsch nach förderlichen Beziehungen im Sangha?
    Wie steht es um das eifrige Bestreben, sich von Bestreben zu befreien?


    ;)


    Ich finde solche Fragen schwierig, wenn ich sie wirklich auf konkrete Einzelthemen zuspitze..