Beiträge von Schoppi im Thema „Der Buddha hat sich widersprochen...?“

    Um mal etwas Widersprüchliches zu nennen:


    Zur einen Zeit lehrt Buddha Glück, Wahrheit, Selbst, Ewigkeit, zur anderen Zeit lehrt er wiederum Leid, Illusion, Nicht-Selbst, Vergänglichkeit.



    Warum er dies tut, wurde bereits erwähnt, aber ich möchte es nochmal an einem Zitat aus dem Lotus Sutra festmachen.


    "At times for this multitude
    I describe the Buddha's life span as immeasurable,
    and to those who see the Buddha only after a long time
    I explain how difficult it is to meet the Buddha."


    "Zu Zeiten, für diese Versammlung,
    Beschreibe ich die Lebenspanne des Buddhas als unermäßlich,
    Und denen, die den Buddha nur nach einer sehr langen Zeit erblicken,
    Erkläre ich, wie schwierig es ist, den Buddha zu treffen."


    Der Buddha unterrichtet seine Schüler also immer je nach ihrer Aufnahmefähigkeit.


    Während für die einen die eine Lehre gut ist, kann für einen anderen einer vollkommen gegensätzliche Lehre gut sein.


    In diesem Sinne sagt der Buddha:


    "In order to save living beings,
    as an expedient means I appear to enter nirvana
    but in truth I do not pass into extinction."


    "Um die Lebewesen zu erretten,
    tue ich so, als ob ich in das Nirvana eintrete,
    aber in Wahrheit gehe ich gar nicht hinfort."


    Usw. ... Es gibt noch zig mehr Beispiele, die in die Richtung gehen.

    christiane72:

    Der zweite Mann war Atheist, in seiner Frage verbarg sich genauso schon die Antwort, die er lediglich von mir bestätigt haben wollte. Keiner der beiden war ein wirklich Wissender, keiner war ein Suchender, sie beide waren in ihrem Vorurteil gefangen. Der dritte Mann aber war ein Suchender, denn er hatte keine vorgefaßte Meinung, sein Herz war offen. Womit ich ihm helfen konnte, war eine Unterweisung in stiller Bewußtheit. Um nach Gott zu suchen, sind Worte volkommen nutzlos.


    1. Ein Atheist sucht nicht nach Gott, da er nicht davon ausgeht, dass es ihn gibt.
    2. Daher wäre es auch Blödsinn, wenn ein Atheist Buddha fragen würde, ob es Gott gibt oder nicht, ein Atheist geht ja nicht einmal davon aus, dass es so etwas wie die "Erleuchtung" gibt, zumindest nicht im herkömmlichen Sinne. Warum sollte er sich dann auf eine Meinung eines Mannes (Buddha) verlassen, der auch nur ein Mensch ist, wenn ein Atheist doch gar nicht daran glaubt, dass es Menschen mit "Sonderwissen" oder "Geheimwissen" geben kann?
    3. Es gibt voreingenommene Atheisten und offene Atheisten. Nur weil jemand Atheist ist, muss er noch lange nicht voreingenommen sein. Wenn es Beweise für die Existenz Gottes gibt, dann wird selbst ein Atheist zu einem Gläubigen. Solange es aber keine Beweise für einen Gott gibt, bleibt ein Atheist ein Atheist, das hat nichts mit Voreingenommenheit zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand. Und selbst wenn es einen Gott gibt, ist das für einen Atheisten noch kein Grund, 5 mal am Tag in die Kirche zu rennen (z.B.).
    4. Ein Atheist, der offen ist, kann genauso in Stille "Gott" finden, wie ein jeder andere auch.
    5. Seit wann taucht "Gott", so wie wir ihn im Judentum, Christentum usw. kennen, im Buddhismus auf? Ich dachte eine monotheistische Weltvorstellung hat es im Buddhismus gar nicht gegeben? Oder zumindest nur in Ansätzen?


    Ich halte das Zitat aus dem Beitrag für oben für irgendeine moderne Erfindung. Wahrscheinlich Hermann Hesse, wie Hanzze schon angemerkt hat.


    Meine Meinung ist außerdem, wenn man sich immer in Stille begeben müsste, um irgendetwas herauszufinden, warum warten wir dann nicht einfach auf den Tod? Da gibt es noch Stille genug.