Beiträge von Bambus im Thema „Nasenspitze als Objekt für die Vertiefungspraxis geeignet?“

    monikamarie:

    Ich verstehe das so, dass es dann auch keine Wahrnehmung einer Nase oder des Atems mehr gibt, was ja Bambus - so wie ich das verstanden habe - negativ mit "verloren" ausdrückt, also wohl eher positiv ist.


    Als ich diese Erfahrung erstmals machte habe ich sie instinktiv negativ bewertet. Nach dem Motto "Den Atem sollst Du beobachten - wenn Du das nicht kannst machst Du etwas falsch" Später habe ich "genauer" hin geschaut und die Empfindung des Atems wahrnehmen können auch wenn er für die frühere Wahrnehmungsfähigkeit zu subtil geworden ist. Positiv habe ich das "Verschwinden" nie gesehen. Meine aktuelle Auffassung ist neutral. In den ersten Minuten des Sitzens ist die Beobachtung wichtig. Und wenn der Atem zu subtil wird ist das halt so. Nicht werten.


    Kusala:

    Es spricht nicht dagegen, die Augen halb geöffnet zu lassen und zu Beginn event. eine Stelle/Punkt auf dem Boden in ungefähr 1m Entfernung zu "fixieren" (und dann den Atem beobachten).


    Das lenkt mich doch zu stark ab. Mit geschlossenen Augen geht es deutlich einfacher. Die Fokussierung ist eine normale körperliche Reaktion - denke ich :D Und mit zunehmender Entspannung (positive Entspannung, achtsame Entspannung, keine Schläfrigkeit) verschwindet das Problem ganz von selber.


    Ich dachte mir, ich teile einfach mal meine Erfahrungen, und Schlußfolgerungen dazu, mit. Vielleicht geht es anderen ja ähnlich und sie können Anregungen aus meinem Kommentar ziehen. Deshalb gebührt mein Dank auch Erdmaus für seine Schilderung. Ich habe (vermeintlich) schon viel aus solchen Berichten gelernt. Man erkennt sich wieder, bekommt Antworten auf Fragen, die man noch gar nicht gestellt hat. Oder sich nicht traut, weil sie zu profan oder gar peinlich sind.


    Wohin man auch schaut - Gelegenheiten zur Schulung der Achtsamkeit aller Orten.

    Zwei kurze Anmerkungen zur Nasenspitze, rein subjektiv:


    - Mir geht häufig bei längerem Sitzen das Gefühl für den Atem gänzlich verloren. Wo es anfänglich gut und deutlich fühlbar war verliert es sich später vollständig. Als ob ich gar nicht atmen würde. Wahrscheinlich wird mein Atem so flach, dass meine Aufmerksamkeit oder Achtsamkeit nicht ausreicht um ihn weiter wahrzunehmen.


    - Bei zu einseitiger, oder besser gesagt zu angestrengter, Konzentration auf den Atem bekomme ich Kopfschmerzen. Der Grund liegt darin, dass sich meine geschlossenen Augen auf den Punkt meiner Aufmerksamkeit fokussieren. Wenn der Fokus sich auf die doch recht nah vor dem Gesicht befindlichen Nasenspitze richtet fange ich an zu "schielen", verbunden mit Unwohlsein. Dieses optische Fokussieren passiert nicht nur an der Nasenspitze, sondern grundsätzlich - also z.B. auch bei einem plötzlichen Geräusch von rechts unten. Die Augenmuskulatur zu entspannen und "blicklos" zu schauen ist zumindest für mich nicht leicht.


    Fazit: Viel zu üben, viel noch los zu lassen. Aber die Nasenspitze schadet sicher nicht :)