Onda:Alles anzeigenHanzze:Wille ist nicht Gefühl, Gesinnung ist nicht Empfindung, Haltung hat nichts mit Emotionen zu tun.
Ich habe den Eindruck, der buddhistische Weg besteht für dich darin, ab einer gewissen Entwicklungsstufe emotions- und empfindungsfrei zu werden. Sehe ich das richtig?
So wie ich die Lehre verstehe, geht es jedoch um die Auflösung des Leidens und nicht um die Auflösung von Gefühlen und Empfindungen.
Ja, wirst du jetzt einwenden: gerade diese Gefühle sind es doch, die das Leiden erst auslösen. Um also nicht mehr mehr zu leiden, gelte es, diesen kompletten Empfindungs- und Gefühlskram zu entsorgen. Was für ein Mensch steht am Ende einer solchen "Schulung"? Ein gefühlloser Bio-Roboter?
LG
Onda
Praktiziere doch einfach, dann wirst du bald sehen das die Frucht der Praxis eine ganz andere ist als du es dir es je vorstellen könntest.
Es geht um absolute Freiheit, das sagt doch eigentlich schon alles. Diese kennt keinen Anfang und auch kein Ende, entzieht sich jeder Beschreibung, da Worte doch außerordentlich begrenzend sind, und übersteigt alles.
Schau dir doch trotzdem vielleicht mal das Wort Gleichmut ein bisschen genauer an. Da ist keine Spur von Neutralität oder gar Gleichgültigkeit zu finden.
Es bedeutet alles so zu sehen wie es ist, ohne das man sich einem bestimmen Ding im tiefsten zuwendet (Zuneigung des Geistes) oder abwendet (Abneigung des Geistes).
In der Tiefe bleibst du absolut still, auch wenn du dich an der Oberfläche mit der ein oder anderen Sache beschäftigst.
Das gehen des Weges wird nicht umsonst gerne mit dem aufblättern einer Lotusblüte verglichen. Selbst wenn du nach Jahren die 500.ste Schicht aufgedeckt hast, und voller Überzeugung rufst: "Jetzt hab' ichs!", dann sind da trotzdem noch 500 tiefere Lagen, die du bald auch entdecken wirst, wenn du nur ehrlich hart an dir arbeitest, und alle vorgefertigten Meinungen und Ansichten, so richtig sie sich auch anfühlen, auf den Prüfstand stellst.