Beiträge von accinca im Thema „Langeweile- was ist das?“

    Erdmaus:
    Zitat

    Dabei dürfte es sich kaum um buddhistisch geübte Menschen gehandelt haben.


    Liest du meine Beiträge eigentlich ganz durch? :) Ich habe doch weiter unten bereits geschrieben, dass meditative Techniken vermutlich helfen können solche Zustände heil zu überstehen, eben weil das Hirn gelernt hat sich mit sich selbst zu beschäftigen.


    Ein Gehirn welches sich nur mit sich selber beschäftigt wenn nichts los ist bringt es aber nicht.
    Entscheidend ist ein innerer Zustand bei dem man sich auch wohlfühlen kann.
    Das wird (falls nicht vorhanden) durch die Minderung der Befleckungen erreicht
    und durch den Abbau von Ärger und Begierden.

    Ebenso heißt es in der Lehre des Buddha:


    "Da pflegen, ihr Brüder, die Jünger des einsam weilenden Meisters der Einsamkeit nicht;
    und was der Meister als verwerflich bezeichnet hat, das verwerfen sie nicht;
    und anspruchsvoll werden sie und aufdringlich, suchen vor allem Gesellschaft,
    fliehen die Einsamkeit als lästige Last.


    Somit, ihr Brüder, gereichen drei Fälle den älteren Mönchen zur Schande:
    Der Meister weilt einsam zurückgezogen, aber die Jünger pflegen der
    Einsamkeit nicht', das ist der erste Fall, der den älteren Mönchen zur
    Schande (zum Tadel) gereicht.


    Was der Meister als verwerflich bezeichnet hat, das verwerfen sie nicht'.
    Das ist der zweite Fall, der den älteren Mönchen zur Schande gereicht;
    und anspruchsvoll sind sie und aufdringlich, suchen vor allem Gesellschaft,
    fliehen die Einsamkeit als lästige Last', das ist der dritte Fall, der den älteren
    Mönchen zur Schande gereicht.
    Den älteren Mönchen also, Brüder, gereichen diese drei Fälle zur Schande.


    10. Und den mittleren Mönchen, Brüder, und den neuen Mönchen, Brüder,
    gereichen drei Fälle zur Schande: 'Der Meister weilt einsam zurückgezogen,
    aber die Jünger pflegen der Einsamkeit nicht', das ist der erste Fall, der
    den mittleren Mönchen, der den neuen Mönchen zur Schande gereicht;
    'und was der Meister als verwerflich bezeichnet hat, das verwerfen sie nicht',
    das ist der zweite Fall, der den mittleren Mönchen, der den neuen Mönchen
    zur Schande gereicht; 'und anspruchsvoll sind sie und aufdringlich, suchen
    vor allem Gesellschaft, fliehen die Einsamkeit als lästige Last', das ist der
    dritte Fall, der den mittleren Mönchen, der den neuen Mönchen zur Schande gereicht.
    Den mittleren Mönchen also, Brüder, den neuen Mönchen also, Brüder, gereichen diese drei Fälle zur Schande.


    Das ist die Art, ihr Brüder, wie die Jünger des einsam weilenden Meisters Einsamkeit scheuen.


    11. "Wie wird nun, ihr Brüder, von den Jüngern des einsam weilenden Meisters Einsamkeit geübt?


    Da pflegen, ihr Brüder, die Jünger des einsam weilenden Meisters der Einsamkeit;
    und was der Meister als verwerflich bezeichnet hat, das verwerfen sie;
    und sie werden nicht anspruchsvoll, nicht aufdringlich, fliehen Gesellschaft als
    lästige Last, suchen vor allem Einsamkeit.


    Somit, ihr Brüder, gereichen drei Fälle den älteren Mönchen zur Ehre:
    'Der Meister weilt einsam zurückgezogen und die Jünger pflegen der Einsamkeit',
    das ist der erste Fall, der den älteren Mönchen zur Ehre gereicht;
    'und was der Meister als verwerflich bezeichnet hat, das verwerfen sie',
    das ist der zweite Fall, der den älteren Mönchen zur Ehre gereicht; 'und
    sie sind nicht anspruchsvoll, nicht aufdringlich, fliehen Gesellschaft als
    lästige Last, suchen vor allem Einsamkeit', das ist der dritte Fall, der
    den älteren Mönchen zur Ehre gereicht.
    Den älteren Mönchen also, Brüder, gereichen diese drei Fälle zur Ehre.


    12. Und den mittleren Mönchen, Brüder, und den neuen Mönchen, Brüder,
    gereichen drei Fälle zur Ehre: 'Der Meister weilt einsam zurückgezogen
    und die Jünger pflegen der Einsamkeit, das ist der erste Fall, der den
    mittleren Mönchen, der den neuen Mönchen zur Ehre gereicht; 'und was
    der Meister als verwerflich bezeichnet hat, das verwerfen sie', das ist der
    zweite Fall, der den mittleren Mönchen, der den neuen Mönchen zur Ehre
    gereicht; 'und sie sind nicht anspruchsvoll, nicht aufdringlich, fliehen
    Gesellschaft als lästige Last, suchen vor allem Einsamkeit', das ist der
    dritte Fall, der den mittleren Mönchen, der den neuen Mönchen zur Ehre
    gereicht. Den mittleren Mönchen also, Brüder, den neuen Mönchen also,
    Brüder, gereichen diese drei Fälle zur Ehre.


    Das ist die Art, ihr Brüder, wie die Jünger des einsam weilenden Meisters Einsamkeit üben.

    Erdmaus:


    Es ist noch nicht ausreichend einfach irgendeinen Input zu bekommen, sondern einen Input, mit dem sich das Hirn "gerne" beschäftigt.


    Sagte ich doch, es soll dem Begehren entsprechen. Nur dann macht es auch Spaß.
    Und genau das ist ja auch das Problem, nämlich genau diese Sucht nach Vielfalt
    der Welt in den Griff zu bekommen. Darum geht es in der Lehre des Buddha weswegen
    es ja auch heißt:
    "Ebenso nun auch, Hausvater, überlegt der heilige Jünger bei sich: 'Kahlen Knochen
    gleich sind die Begierden, hat der Erhabene gesagt, voller Leiden, voller Qualen, das
    Elend erweiternd'. Und So er sieht es also, der Wirklichkeit gemäß, mit vollkommener
    Weisheit an:
    Und den Anblick, der vielfältig Vielheit sucht, diesen verleugnet er, und den Anblick,
    der einfältig Einheit sucht, wo jedes Hangen an weltlichem Köder gänzlich vereitelt wird,
    ja diesen Anblick verwirklicht er.

    TMingyur:

    Ich muss sagen, dass mich "Informationsinput" derart langweilt, dass ich mich gerne davon "abschneide" und in "Isolation" freudvoll verweile.


    Das ist schön!!!
    Und da hast du auch völlig recht. Allerdings ist das
    auf längere Sicht auch nicht für jeden so einfach.
    Aber selbst dann sollte man es immer wieder versuchen.
    Die Übung in Einsamkeit ist ja wichtig. Und Gemeinschaft
    empfindet er als lästige Last -sagt der Buddha.

    TMingyur:
    Erdmaus:


    Bei der Langeweile liegt halt ein Mangel an Informationsinputs vor, die jedoch für das Überleben ebenso von Bedeutung sind wie stoffliche Nahrung.

    Wer sagt das? GrüßeTM


    Natürlich liegt bei Langeweile ein Mangel an Informationsinputs vor!
    Und zwar nicht nur irgendeiner, sondern ein ganz bestimmter. Und
    zwar den, den man gerne hätte zum Beispiel einen primitiven aber
    spannenden Aktionsfilm im Fernsehen oder eine ebenso primitiven
    Zeichentrickfilm mit ganz vielen schnellen Bildern und schnell
    wechselnden Inhalten - je nach dem worauf der "Geschmack" gerade
    aus ist. Das nennt sich dann "Lebenswichtige Funktion der Natur".
    Leben ist eben Leiden. :)

    Erdmaus:

    Bei Kindern und Jugendlichen erfüllt die Langeweile einen ganz wichtigen Zweck. Da sich wärend dieser Zeit große Teile des Gehirns verknüpfen und neue Dinge in großem Umfang gelernt werden müssen, sorgt die Langeweile dafür, dass das Kind den Zustand der Eintönigkeit (mangelnder Input) als unangenehm empfindet und ihn daher durch neue Aktivität und Abwechslung versucht aufzulösen. Das hat die Natur schon ganz trickreich gelöst. Für den Menschen ist es lebenswichtig zu lernen und wenn Zustände eintreten, welche das Lernen unterbrechen, sorgt die Langeweile für den nötigen Antrieb diesen Zustand wieder zu verlassen.


    Na, dann hat "brigittefoe" aber Pech gehabt, das sie das gar nicht kennt.

    brigittefoe:

    Hallo Susi, ob ich nun Buddhist bin oder nicht -
    Langeweile ist mir fremd. Das war schon als Kind, Jugendliche und Erwachsene so.
    Ich finde das Leben spannend und mich erst recht.


    Wer immer was zu tun hat, der langweilt sich auch nicht ob
    nun als Kind oder Erwachsener und als Jugendlicher muß
    man auch nirgendwo "abhängen". :)

    LeylaAlJamila:

    Was ist eigentlich Langeweile aus buddhistischer Sicht?
    Eine Art hungriger Geist auf der Suche nach immer mehr? Eine Art suchender,
    süchtiger Geist auf der Suche nach immer aufregenderen Erfahrungen?


    Jedenfalls mehr als gerade vorhanden ist und länger nur
    weder Wohl-noch-Weh eintritt und der Geist nicht weiß
    wie er sich von seiner inneren Leere und Öde und Dunkelheit ablenken könnte.


    LeylaAlJamila:


    Und was tut man im Buddhismus gegen Langeweile?


    Den achtfachen Pfad folgen wie immer das möglich ist.