Beiträge von Erdmaus im Thema „Organspende“

    Zitat

    in Anbetracht der vielen Kinder, die durch unser aller gierhaftes Verhalten tagtäglich sterben ist es für mich schon Hohn, wegen vergleichsweise wenig fehlender Organe so zu argumentieren.


    die Tatsache, dass Kinder durch andere Dinge zu Schaden kommen, ist kein Argument dafür, dass Kinder die ein Spenderorgan benötigen nun warten sollen (das wäre wirklich sehr widersinnig). Du willst doch nicht im Ernst damit argumentieren? Gut möglich, dass ich dich falsch verstanden habe.


    Zitat

    Aber die Argumente, die Du oben anführst, kommen mir schon lächerlich vor in Anbetracht des Leidens, das nur allein dadurch schon zustande kommt, dass wir hier in Wohlstand leben und uns solche Möglichkeiten überhaupt zur Verfügung stehen.


    Weil wir westlichen Menschen uns in der Welt so schlimm aufführen, sollen wir also aus Reue keine Organe spenden, so dass hunderte Kinder vor sich hinvegitierend auf ein Organ warten müssen?


    Es kommt dir also lächerlich vor, wenn tausende Menschen leiden, weil zu wenige Spender existieren und ich auf dieser Basis dafür argumentiere sich einen Spenderausweis zu besorgen? Macht es aus deiner sicht also auch keinen Sinn ein einzelnes Kind zu retten, weil doch täglich tausende Kinder in der dritten Welt verhungern? Denke nochmal drüber nach, vor allem über den Sinn dessen was du schreibst ;)


    Zitat

    Ich möchte nicht wissen, wieviele Menschen deshalb schon ausgeschlachtet werden. :shock:


    also erstens wird bei uns niemand ausgeschlachtet und zweitens ist grade das ein Argument für die Organspende. Denn der illegale Organhandel basiert ja auf einem Mangel an Organen. Sowas nennt man auch Gesetz von Angebot und Nachfrage.


    lg
    maus

    Chandan:

    So viel ich weiß wird im tibetischen Buddhismus das Spenden des Herzens (wörtlich) als ungünstig betrachtet. Das Herz ist bei verstorbenen Meistern ja noch länger warm als normal, ihm werden im weitesten Sinne geistige Prozesse zugeordnet. Bei einer Spende kann das negative Konsequenzen für Spender und Empfänger haben, da der Sterbeprozess nicht ganz abgeschlossen ist und der Geist noch nicht gänzlich weiter gewandert ist.


    Wenn man solche Vorbehalte hat, so kann man auch im Spenderausweis ausdrücklich vermerken, welche Organe man spenden will und welche nicht. Das ist allemal besser als gar keiner Spende zuzustimmen!

    Yoni:

    Also ich persönlich halte das Gespende ja für nicht sehr heilsam ...will auch niemandem meine Organe zumuten. :oops:
    ...würde auch keine annehmen wollen. Ich befürchte damit eher eine Verlängerung des Leidens.


    Numerisch betrachtet könnte die Sachlage schon als unheilsam (wortwörtlich) verstanden werden.


    In Deutschland warten zu jeder Zeit etwa 12000 Menschen auf ein Spenderorgan. Was solch eine Warterei für den Wartenden und seine Angehörigen bedeutet, ist kaum zu umschreiben. Bangen, Hoffen und unglaubliche psychische Belastungen entstehen durch solch eine Situation. Ich hatte in meiner Kinderzeit einen Kumpel dessen Vater auf eine Niere gewartet hat. Unglaublich was die durchgemacht haben, wärend der Vater vor sich hinsiechte über Jahre hinweg. Jeden Tag sterben etwa 3 Menschen auf der Warteliste. Das sind nur Zahlen, aber das dahinter stehende Leid ist schwer zu ermessen. Unter den Wartenden sind auch 800 Kinder, die langsam vor sich hinsiechen und dringend ein Organ brauchen. Wie fühlen sich wohl die Eltern, die quasi wie in einer Lotterie auf den erlösenden Anruf warten das nun ein Organ tranplantiert werden kann? Man muss auch bedenken, dass solch ein Anruf jederzeit kommen kann und dann innerhalb von Stunden eine Operation durchgeführt werden muss. Unter dieser Anspannung steht die ganze Familie dann das ganze Jahr über.


    Und was ist, wenn man selber mal ein Organversagen hat? Verzichtet man dann auf die Rettung und stirbt, weil man selber nie einer Organspende zugestimmt hat? Meines Erachtens wäre das die soziale Entscheidung mit Rückgrad.


    lg
    maus

    Onyx9:

    Deutlicher formuliert: Der Körper soll doch einen längeren Zeitraum nicht berührt werden, laut tib. Totenbuch.


    da müsste man die tibetischen Freunde fragen. Das Problem was ich sehe ist, dass es zu der damaligen Zeit noch keine Organspenden gab und es überhaupt keinen Grund dafür gab Organe zu entnehmen. Aus heutiger Sicht sieht das natürlich ganz anders aus und wer weiß wie das tibetische Totenbuch dann aussehen würde wenn es zur heutigen Zeit verfasst worden wäre.

    Die Organspende ist ein Akt von Mitgefühl und sozialer Verantwortung. Was sollte daran nicht buddhistisch sein?
    Meines Erachtens sind nur die Zeugen Jehovas gegen sowas. ^^


    In dem Zusammenhang mach ich gleich mal Werbung dafür:


    http://www.organspende-info.de…ausweis%20ausfuellbar.pdf


    Ausdrucken, Ausfüllen und in die Brieftasche. Es könnte kaum einfacher sein. "Ausweis" klingt immer so nach Aufwand, aber man muss da nichts anmelden oder so. Bloß ausdrucken. :)


    lg
    maus