Beiträge von Erdmaus im Thema „Ob "Wiedergeburt" je wissenschaftlich nachweisbar sein wird?“

    Zitat

    Für mich bestünde einfach keine Notwendigkeit mich in diesem Leben mit der Lehre auseinanderzusetzen, wenn meine Handlungen kein neues Leben schaffen würden. Ich bräuchte mich mit Triebuberwindung nie auseinandersetzen und könnte rücksichtslos mein Leben bis zum Lebensende leben.


    Ich denke schon das unser Handeln neues Leben schafft und ich kann mir vorstellen, dass das Karmaprinzip existiert. Ich glaube jedoch, dass ich auch dann weiter an mir arbeiten würde, wenn ich wüsste, dass dem nicht so ist. Ich weiß ja, dass mein Handeln im sozialen Kontext Auswirkungen auf andere Menschen und die Gesellschaft als Solches hat. Mein Leben prägt das Leben auf diesem Planeten über meinen Tod hinaus. Wenn ich mich liebevoll anderen Menschen gegenüber verhalte, dann freut das diese Menschen und das ist für mich bereits sehr sinnvoll.


    Ich habe manchmal das Gefühl mein Leben macht Sinn, nur weil ich jemanden angelächelt habe und derjenige sich dadurch freut. Diese Kleinigkeiten sind es mir Wert an mir zu arbeiten, ganz gleich ob nach dem Tod alles zu Ende ist oder nicht.


    "Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, so würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen", hat Martin Luther einmal geschrieben.


    lg
    maus

    Zitat

    Ob "Wiedergeburt" je wissenschaftlich nachweisbar sein wird?


    Wie vermutlich schon durchgeklungen sein dürfte, bin ich kein Anhänger der "persönlichen" Wiedergeburt. Fast jeder spricht davon das Person xy wiedergeboren wird oder man selber schonmal in einem frühren Leben Person xy war. Ich halte diese Sicht für ein tiefes Missverständnis. Ich will das nicht näher erläutern, da ich es schon tat. Darum werde ich dazu nichts sagen.


    Was die wissenschaftliche Nachweisbarkeit betrifft: Ein denkbarer Nachweis bestünde darin reproduzierbar nachzuweisen, dass im Gedächtnisspeicher einer Person "a" Informationen vorliegen, welche eine bereits verstorbene Person "b" angesammelt hat und welche Person "a" unter keinen (natürlichen) Umständen wissen kann.


    Es gibt zwar Berichte davon, dass sowas schonmal irgendwo vorgefallen ist, aber es gibt praktisch von jeder beiliebigen paranormalen Begebenheit auch entsprechende Geschichten zu (Loch Ness wurde schon 100 mal beobachtet). Diese basieren wohl in erster Linie auf falschen Beobachtungen, selektiver Wahrnehmung, esoterisch forcierter Phantasie usw und sind weder statistisch sauber überprüft, noch lassen sie sich nachprüfen (es gibt auch immernoch sowas wie Zufall)...


    Selbst ich habe Erinnerungen, welche mich schonmal an die Wiedergeburt haben glauben lassen und welche der emotionale und gedankenabgewandte Teil meiner selbst immer wieder damit in Verbindung bringt. So habe ich beispielsweise als dreijähriges Kind sehr oft einen Traum gehabt, in dem ich Türme gesehen habe, welche ich viele Jahre später als die Türme von Angkor Wat identifizierte. Bin ich da also schonmal in einem früheren Leben gewesen?


    Wenn ich jedoch meinen Verstand benutze, so muss ich unweigerlich feststellen, dass es jede Menge viel einfachere Erklärungen gibt. Vermutlich habe ich als kleines Kind diese Bilder irgendwo mal gesehen. Im TV, auf einem Foto oder sonstwo. Gemäß des ockhamschen Rasiermessers wähle ich aus rationalen Gründen die einfachste Erklährung. Ich gehe ja auch davon aus, dass ich meinen Socken einfach nur verlegt habe und er nicht in einem Wurmloch von einer außerirdischen Zivilisation verschluckt wurde. ^^


    Faktisch gibt es keinen gültigen Beweis. Wenn es Naturgesetze gibt, welche den Informationsfluss von einem Lebewesen zum nächsten durch "geisterhafte" Wirkung ermöglichen, dann wird man sie auch früher oder später entdecken. Solange man sowas aber nicht entdeckt, muss man wohl davon ausgehen, dass es sowas nicht gibt, oder aber die Wiedergeburt missverstanden wird (wie ich oben schon schrieb).


    gruß
    maus