Beiträge von Grund im Thema „Buddhismus und Musik“

    Hanzze:
    TMingyur:


    Obwohl es kein "Sinnesvergnügen" sein kann, denn sonst wäre es nicht die Verneinung davon, kann da eine Fessel sein. Genau deswegen lehrt der Buddha, dass auch wenn alles aufgegeben wird, Unterscheidung nicht aufgegeben werden sollte.
    Grüße
    TM


    Aus dem Kontext heraus (Kusala - Lärmbelästigung) ist es sehr wohl ein trachten nach einem Sinnesvergnügen. ...


    Ich bezog mich im Kontext von "Nicht-Sinnesvergnügen" auf meditative Versenkung, nicht auf Anhaftung an Stille.



    Grüße
    TM

    accinca:

    Irgendwie habe ich manchmal den Eindruck ich rede gegen eine Wand.
    Hatte ich nicht geschrieben:
    "Geistiges begehren ist damit noch nicht einbezogen insoweit
    es nicht unmittelbar den Genuß der fünf Sinne anbelang
    t."


    D.h. wenn es dem Genuß bei den fünf Sinne entspricht ist es auch mit einbezogen!


    Auf die Gefahr hin, dass es nun zu einem weiteren Missverständnis kommt:


    Zum ersten handelt es sich hierbei wohl um ein Missverständnis bzgl. des unbestimmten Begriffes "unmittelbar". Denn wie ist "unmittelbar" bzgl. des Bewußtseins in Bezug auf die 5 physischen Sinne und ihre Objekte zu deuten? Kann es überhaupt ein "unmittelbar" geben?


    Zum zweiten, geht es im Kontext Begierde des Bewußtseins nicht ausschließlich um die 5 Sinne und deren Objekte.
    Impliziert ist dies hiermit:

    Zitat

    Das Ergötzen an Gedanken und Vorstellungen fällt in der Lehre des Buddha eben auch in die Klasse der "Sinnesvergnügen" bzw. "Sinnesbegierden", auch wenn dies dem westlichen Denken fremd erscheinen mag ...


    Hiermit meine ich nicht ausschließlich "Gedanken über solche Sinnesobjekte" wie im Satz davor geschrieben, sondern grundsätzlich Gedanken und Vorstellungen jeglicher Art.


    Kann es eine Begierde nach Gedanken und Vorstellungen geben, welche nicht "Gedanken über solche Sinnesobjekte" sind, die geeignet sind als Sinnesvergnügen der 5 physischen Sinne zu fungieren?
    Ja, als Beispiel seien genannt: Vorstellungen des "Eins-seins-mit-allem", Gedanken über "Komik" aus Ausdruck der Begierde nach "Über-etwas-Lachen"; Vorstellungen, Gedanken über ein wahres "Selbst", Vorstellungen über eine paradisische Zukunft, weltliche Ansichten ... es gäbe viele weitere Beispiele.



    Grüße
    TM

    accinca:

    Auch wird mit Sinnenvergnügen bzw. Sinnenbegierden
    eigentlich immer nur auf die fünf Sinne bezogen.


    kāma (Adj.), kāmo/am (Subst.)
    „gern haben" = Begehren, Sinnenbegier, Sinnensucht, Sinnengenuß, Sinnlichkeit


    Geistiges begehren ist damit noch nicht einbezogen insoweit
    es nicht unmittelbar den Genuß der fünf Sinne anbelangt.


    Das ist eine Aussage, die verkennt, dass der wesentliche Unterschied zwischen der buddhistischen Herangehensweise und der philosophischen (im Westen bekannten) die ist, dass dem Bewußtsein und seinen Bedeutungsobjekten im Buddhismus eben keine Sonderrolle eingeräumt wird.


    Es ist ebenso unheilsam sich Sinnesobjekten, welche mit den physischen Sinnen wahrnehmbar sind, hinzugeben wie es unheilsam ist, sich den Gedanken über solche Sinnesobjekte hinzugeben.


    Das Ergötzen an Gedanken und Vorstellungen fällt in der Lehre des Buddha eben auch in die Klasse der "Sinnesvergnügen" bzw. "Sinnesbegierden", auch wenn dies dem westlichen Denken fremd erscheinen mag (was wohl auch an der Unzulänglichkeit von Übersetzungen liegt, die eben mit dem konventionellen Wortschatz einer Sprache auskommen müssen).



    Grüße
    TM

    Hanzze:

    Auch das Nicht-Sinnesvergnügen ist ein Sinnesvergnügen wenn man es noch nicht durchschaut hat. *schmunzel*


    Obwohl es kein "Sinnesvergnügen" sein kann, denn sonst wäre es nicht die Verneinung davon, kann da eine Fessel sein. Genau deswegen lehrt der Buddha, dass auch wenn alles aufgegeben wird, Unterscheidung nicht aufgegeben werden sollte.



    Grüße
    TM

    Sinnesvergnügen ist Sinnesvergnügen, ganz egal, um welche Sinne es geht.
    Ablenkung durch die Sinne ist Ablenkung durch die Sinne, ganz egal, um welche Sinne es geht.
    Bedingtheit erkennen ist Bedingtheit erkennen, ganz egal, um welche Sinne es geht.



    Grüße
    TM

    Relativierend:


    Betreff: Der Buddha sprach nicht nur für Mönche und Nonnen




    Da es jedoch heißt:

    Zitat


    Zum Laien als Stromeingetretener und Einmalwiederkehrer:
    ...
    "Vaccha, es gibt nicht nur hundert oder zwei- oder drei- oder vier- oder fünfhundert, sondern weit mehr Laienanhänger, Schüler von mir, die weißgekleidet sich sinnlicher Vergnügen erfreuen, die meine Anweisungen ausführen, meinem Rat folgen, den Zweifel hinter sich gelassen haben, von Verwirrung frei geworden sind, Selbstvertrauen erlangt haben und in der Lehre des Lehrers von anderen unabhängig geworden sind."


    http://palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m073z.html


    Bedeutet dies, dass der Buddha sich auf solche bezieht, die bereits diese Ariya Status erreicht haben. Und so darf Zweifel aufkommen, dass jene, die dies noch nicht erreicht haben, einfach die erforderliche Balance finden können zwischen "sinnlicher Vergnügen erfreuen" und "meine Anweisungen ausführen, meinem Rat folgen "




    Grüße
    TM