Beiträge von Grund im Thema „Warum kennen eigentlich so wenig Buddhisten den Pali-Kanon?“


    Gut dass du sagst, dass Sutten auch Praxisanleitungen sind und nicht von "Theorie" sprichst.


    Mit der "inhaltliche praxisbezogene Struktur" meine ich etwas anderes, sozusagen eine strukturierte Metaebene über allen Sutten.



    Grüße
    TM

    Kusala:

    Die wenigsten haben die Möglichkeit sich länger in einem Buddhistischen Land aufzuhalten. So ein Umfeld trägt und fördert natürlich ungemein.


    Wenn das mal nicht irrationaler Romantizismus ist.


    Hanzze:

    ich denke nicht, dass es ein buddhistisches Land gibt, aber ich denke, dass es wichtig ist seinen Palast zu verlassen und dort zu praktizieren wo auch Wind weht.


    Der Buddha lehrt hingegen, dass man so leben soll, dass man ein sorgenfreies und nicht-abgelenktes Dasein hat und dass unter solchen Bedingungen Befreiung am ehesten gelingt. Wenn der Wind stört, dann ist es gut, windfreie Orte aufzusuchen.


    Hanzze:


    Im bequemen Wohnzimmer und dem gewöhnten Lebenswandel ist das Beobachten schwer.


    das bequeme Wohnzimmer kann ein ebenso guter Rückzugsort sein wie der Platz unterm Baum im Walde, wo sich lt. Buddha der Mönch zu Meditatiion niederlässt. Das Problem kann allerdings beim "gewöhnten Lebenswandel" liegen.



    Grüße
    TM

    Kusala:

    Gerade deshalb gilt es auch die "Lehrer" anhand der Lehre zu überprüfen. Dafür muss ich aber wissen wie und da bleibt wieder nichts anderes übrig als zu lesen. ;)


    Wenn ich das erweitere zu "Lehrer und Lehre überprüfen", dann komme ich wieder zu meinem Leitsatz "Sutta pitaka als (Gold-)Vergleichs-standard"


    Kusala:


    Die Theorie dient also den meisten hier nicht nur zum überprüfen, sondern auch als Praxisanleitung.


    Was sie natürlich auch ist, eben weil sie keine Nur-Theorie ist. Die Schriften (nicht "die Theorie") sind auch Praxisanleitung.


    Aber jene, die ihre Belehrungs-Rolle in Gefahr sehen, möchten natürlich gerne von anderen geglaubt haben, dass es ohne Belehrung durch sie selbst nicht geht und wenn man den Schriften auch "Praxisanleitung" zugesteht, dann kommt zuletzt einer auf die Idee, dass er sich nur auf die Schriften verlassen könne und ihre Belehrung nicht braucht.
    Aber ich seh ein, dass die Tradition sich natürlich selbst bewahren will und dies geht nur über Rekrutierung von Schülern.



    Grüße
    TM

    Hanzze:

    Persönlich muß ich sagen, dass ich zu einer Zeit, in der ich Verlangen nach dem was Buddha nun "wirklich" gesagt hat, keinerlei Zugang hatte oder fand. Dies ließ mich mit denn den wenigen Dingen alleine und ich musste selbst auf die Suche gehen.


    Ich habe erst durch erfahrungsbasierte Lehren der Tibeter Zugang zur Lehre des Buddha erhalten und erst dadurch gelernt, wie hilfreich Vernunft sein kann und wie man sie richtig einsetzt. Richtig eingesetzt ist sie nun die oberste Instanz und es gibt keinen Widerspruch zur Erfahrung mehr, was früher ganz anders war.



    Grüße
    TM

    Geronimo:

    Aber erstaunlicherweise haben tatsächlich die wenigsten Buddhisten je einen Blick in den Kanon geworfen, wenn sie überhaupt von ihm gehört haben...


    Wie kommt's?


    Ich denke du redest bzgl. deiner Erfahrung im deutschen Sprachraum. Meiner Meinung nach kommts daher, dass keine zugänglichen Übersetzungen auf deutsch vorhanden sind (soll heißen der Sprachstil der Übersetzungen ist grauenhaft) und der Palikanon jegliche inhaltliche praxisbezogene Struktur vermissen lässt.
    Ganz allgemein aber erscheint mir die deutsche Sprache nicht wirklich geeignet um damit die Lehre zu vermitteln.


    Grüße
    TM