Beiträge von Lirum Larum im Thema „"Du meditierst wahrscheinlich noch nicht sehr lange, wenn du“

    Genau - aber doch "Bauch", gell?


    Nun fällt mir gerade auf: wenn man intensiv weint oder lacht, dann sind einige Chakren in Action. Vom Weinen bekommt man Kopfweh im 6.Chakra. Oder es schnürt einem die Kehle (5.Chakra) zu. Vor Lachen kann einem der Bauch weh tun (Zwerchfell/ 4.Chakra) oder man wird kurzzeitig inkontinent (2.Chakra)


    Ja, ja, der Mensch ist doch nicht nur Kopf und Tippfinger. ;)

    monikamarie:

    ...
    Aber es betrifft eben die gesamte Lebensweise und -einstellung, die vielleicht als völlig falsch erkannt wird. Wer jedoch schon von Kindesbeinen an die Möglichkeit hatte, gutes Karma anzuhäufen und ein sinnvolles Leben zu führen, der wird auch nicht unbedingt solche Erschütterungen erleben. Außerdem kann es auch nur eine körperliche Reaktion sein, die sich durch zuviel entstandener Spannung entlädt (nur dann ist für mich wieder die Frage, warum war er/sie so ge-spannt?).


    Ja, das sehe ich auch so. Ich wollte auch wirklich nicht in "die Guten Emotionalen" und die "Ignoranten" unterteilen. Jeder nach seiner "Fassong", finde ich.



    monikamarie:

    ...(* Darin sehe ich übrigens auch die Wichtigkeit der rechtzeitigen Versöhnung, selbst wenn ich mich immer noch im Recht fühle.)


    Yep! Ich lasse auch nie jemanden im Streit auf die Autobahn ziehen. Das Leben kann zu kurz sein.

    Hanzze:
    Losang Lamo:


    Weinen aus Traurigkeit oder vor Lachen funktioniert nicht ohne ein dickes Selbst?
    Das ist bei mir, glaub ich, anders. *kopfkratz*


    Liebe Grüße


    Liebe Losang Lamo,
    Dann schau dir das doch genau an, das Selbstmitleid, das Mitleid, die Trauer... Die weltliche Freude, das schallende Lachen... Du wärst eine Ausnahme. *schmunzel*


    Lieber Hanzze,
    ich schaue seit Tagen, seit Du das geschrieben hast. ;) So wichtig und bedenkenswert nehme ich Deine Worte.
    Aber ich komme zu dem Schluss, dass unserer beiden Erfahrungsbereiche mit dem Weinen wohl nicht so eine große Schnittmenge haben.
    Bestärkt wird dieser Eindruck durch die Aussagen von Lillitschka und Brigitte. Die beiden sprechen mir aus dem Herzen. Ihre Erfahrungen kann ich bestens nachempfinden - und sowas sind besondere Momente des Zu-sich-kommens, was wirklich nichts mit Selbst-Dünkel zu tun hat. *kopfschüttel*


    Aber, ich denke, da können wir uns jetzt gegenseitig fusselig schreiben - solange die eigene Erfahrung das nicht verifizieren kann, kann man sich einander auch nicht verständlich machen.

    crazy-dragon:

    Weinen kann ich auch, na und? Da habe ich keine Probleme damit. Und ich bin Voll-Mann... :D


    _()_ c.d.


    Ich wusste, das so ein Einwand kommen muss - nicht nur von Dir, lieber cd.
    Deshalb schrieb ich auch

    Losang Lamo:

    ... (Sowas kennen diese Männer nicht :P )


    ...diese... - nicht "jene", so wie Du, cd.


    Wobei ich das eigentlich wirklich wertungsfrei meine. Manchmal ist die mangelnde Emotionalität von Männern sehr hilfreich und konstruktiv und entspannend einfach. Nur, es kommt eben drauf an, wann und wo diese Emotionalität mangelt...
    Wenn dieser Zustand als der "einzig richtige" hingestellt werden soll, finde ich, ist der Blick etwas verstellt.

    Lillitschka:

    Meine Erfahrung ist, dass durch die Meditation verdrängte Traumen ans "Licht" kamen. Während eines Retreats; und ich habe Rotz und Wasser geheult; das war sehr reinigend.


    Und als ich zum ersten Mal zum Gespräch mit dem Meditationslehrer ging, vor dem ich fast Panik hatte.
    Noch nie vorher spürte ich soviel Mitgefühl und Güte.
    Das hat mich so tief berührt, dass sich eine Schleuse in mir geöffnet hat und wieder war heulen angesagt...


    L.


    YEP!!! Genau. Das meinte ich. (Sowas kennen diese Männer nicht :P )


    Im Lamrim heißt es auch, das Weinen sei ein Zeichen, dass einen das (Mahamudra oder wie auch immer man das jetzt benennt) berührt hat. Ich kann das nicht so gut artikulieren, deshalb hab ich es bis jetzt gelassen.
    Aber jetzt, wo Du es erwähnst, L., muss ich auch sagen, am meisten weine ich, wenn ich meinen Lehrer nach langer Zeit wiedersehe und er irgendwas Berührendes erzählt, oder auch bei Einweihungen. Man sollte nicht ohne Taschentücher zu einer Avalokiteshvara-Einweihung gehen. :)


    Liebe Grüße, LL ;)

    Das sowieso. :)


    Das mit dem Weinen aus Ego heraus beschäftigt mich:


    Im Falle von Selbstmitleid stimmt es - es gibt heftige Tränen, weil man sich viel zu wichtig nimmt.
    Aber, bei mir zumindest, gibt es so viele Gelegenheiten, wo die Tränen kommen. Gar nicht immer aus Verletzung heraus, sondern noch öfter, wenn alles wieder gut ist.


    Z.B. hatte eine Bekannte letzens große Sorge, ob ihr Sohn (ein junger Erwachsener) wohl eine schwerwiegende operation überleben würde. Die Chancen standen nicht so richtig gut. Ich hab sehr mit den beiden mitgefühlt und versucht zu trösten, was ein ziemlich filigranes Unterfangen war.
    Als sie nach zwei Wochen mitteilen konnte, dass ihr Sohn das Ganze gut überlebt hat, musste ich total heulen - einfach weil der Druck von mir abfiel.


    Na gut, vielleicht ist diese Art der spontanen Reaktion auch nicht das Ergebnis langjähriger Meditation sondern hat eher mit den Nerven und dem Hormonhaushalt zu tun.

    TMingyur:


    Du hast es falsch verstanden. Ich meinte nicht die Tränen oder heftiges Weinen als ich-Aufblähung sondern auf diese Aussage:

    Zitat

    "Du meditierst wahrscheinlich noch nicht sehr lange, wenn du noch nicht heftig geweint hast."


    (...)


    Naja, stimmt, diese "Du"-Aussagen sind immer problematisch. Das ist eine der wenigen generellen Aussagen, die man überhaupt machen kann. 8)


    Allerdings mildert das "wahrscheinlich" den Satz doch etwas ab. Es kann also sein, dass "man" schon lange meditiert, aber trotzdem noch nie heftig geweint hat.
    Aber vielleicht sollte man sich das dann mal betrachten, wenn dem so ist.


    Hanzze:

    ... Beides funktioniert aber nicht ohne ein dickes "Selbst", ...


    Weinen aus Traurigkeit oder vor Lachen funktioniert nicht ohne ein dickes Selbst?
    Das ist bei mir, glaub ich, anders. *kopfkratz*


    Liebe Grüße

    TMingyur:

    .... Das nennt man dann ich-Aufblähung.


    Thema verfehlt, TM.


    Tränen können auch ein Zeichen sein, dass der Geist in eine neue Stufe eingetreten ist. Ein Zeichen von berührt sein.
    Mit Ich-Aufblähung hat sowas dann wahrhaftig nichts zu tun. Im Gegenteil.


    Und wer z.B. hat wohl mehr Stolz? Der Weinende oder der Stein?


    Witzig, dass dieses Thema so kontrovers diskutiert werden kann. :)

    Geronimo:

    "Du meditierst wahrscheinlich noch nicht sehr lange, wenn du noch nicht heftig geweint hast."
    Sagte sein Lehrer zu Jack Kornfield.
    Ich denke da ist etwas sehr wahres dran, und zugleich ein guter Rat an alle die sich von der Meditation einfach nur ein paar angenehme Erfahrungen erhoffen. ...


    Hmm, das Buch dazu hab ich natürlich nicht gelesen - aber wenn ich diesen Satz so für sich allein höre, würde ich "Tränen" nicht unbedingt per se mit einer "unangenehmen Erfahrung" gleichsetzen.


    Denn wer wirklich weinen kann, ist offen. Also ist das Weinen-können ein Resultat des Öffnungsprozesses, der in jahrelanger meditativer Kleinarbeit stattfindet. (Über das Heulsusen-Stadium hinauszukommen in einen echten, liebevollen Gleichmut wäre dann der nächste Schritt.)


    Jedenfalls ist es als Zustand erheblich besser, wenn man kräftig heulen KANN, als wenn alles noch blockiert ist und man trotz Schmerz oder Mitleid innerlich hart wie Stein bleibt.