Beiträge von void im Thema „Einsam und Verlassen“

    Im SZ Magazin war vor kurzem ein Artikel über einen Mann der für Monate ganz alleine in einer Hütte in der Wildnis lebte. Er beschrieb aber, dass er sich nach einiger Zeit keinswegs einsam fühlt sondern sich im Gegenteil immer mehr für die Umgebung und die Tiere öffnete. Er stellte seinen inneren Dialog ein und war ganz offen.


    So schätze ich mal, dass Einsamkeit als "Gefühl der Verlassenheit" vor allem mit dem Grad der Verschlossenheit und dem Gesondertsein zu tun hat. So kann man sich ja, wenn man das Gefühl hat "niemand versteht einen" auch inmitten von Massen einsam fühlen.

    Onyx9:

    Ein Mönch namens Jui sagte: " Ich bin einsam und verlassen.Helft mir, Meister!"
    Der Meister sagte: " Lehrer Jui ! Kommt näher !"
    Der Mönch trat vor den Meister, und dieser sprach: "Ein Mann hat drei Schalen Wein getrunken und sagt, seine Lippen seien nicht nass geworden."
    (Tsau Schan)


    Gütige Geister, wie interpretiert ihr das ?


    Wenn jemand etwas getrunken hat und nachher, behauptet seine Lippen seien dabei nicht nass geworden, dann hat er wohl etwas ganz Offensichtliches übersehen. Vielleicht weil er beim Trinken an ganz was anderes gedacht hat und sich null seiner Lippen bewusst war.


    Genauso ist der Mönch Jui immer schon ganz mit allem verbunden gewesen. Das er sich so allein und verlassen ist, ist nur eine Einbildung. Seine Einsamkeit entspringt mangelnde Achtsamkeit.