Beiträge von accinca im Thema „Das Gewissen“

    Maybe Buddha:


    Der Vergleich hinkt extrem... und stimmt so auch nicht... Wildkräuter machen nicht alle anderen Pflanzen platt.


    Naja, dann besorge dir mal ein Stück Land und
    mache einen Gemüsegarten. Wenn du das dann
    einige Jahre gemacht hast reden wir nochmal.
    Vielleicht weißt du dann was Unkraut ist. Der
    Buddha hat viele Beispiele aus der Natur entnommen
    unter anderem dieses:


    "Darum also, ihr Mönche: verleugnet das Schlechte, seid stetig im Guten;
    denn also werdet auch ihr in diesem Orden der Wahrheit zum Gedeihen,
    zur Reife und Entfaltung gelangen.


    "Gleichwie etwa, ihr Mönche, wenn sich da in der Nähe eines Dorfes oder
    einer Stadt ein dichtes Gehölz befände, von Rizinusstauden umwuchert;


    und es erbarmte sich einer der Bäume, um sie zu hegen und zu sichern:
    da ginge er hin und holzte die krummen, entsäfteten Stämme ab, schaffte
    sie fort und hielte den wohlgesäuberten Forst sauber instand;


    die geraden, gutgewachsenen Stämme aber, die pflegte er sorgsam;
    und so käme wohl diese Waldung, ihr Mönche, beizeiten zum Gedeihen,
    zur Reife und Entfaltung:


    ebenso nun auch verleugnet, ihr Mönche, das Schlechte, seid stetig im Guten;
    denn also werdet auch ihr in diesem Orden der Wahrheit zum Gedeihen,
    zur Reife und Entfaltung gelangen
    . (M 21)

    Maybe Buddha:

    Warum sollte eine Pflanze weniger berechtigung haben zu leben und zu gedeihen als eine andere...?


    Irgendwie hast du das selbst beim Unkraut noch nicht verstanden.
    Da hat dir jemand einen "Floh ins Ohr gesetzt".
    Es geht doch beim Unkraut gar nicht darum das eine Pflanze
    weniger berechtigt ist. Es geht darum, das zwischen den
    Pflanzen ein Kampf besteht um Licht, Wasser usw. und es
    Pflanzen gibt die, würde man sie lassen, alle anderen Pflanzen
    platt machen oder stark behindern würden. Das möchte man
    ja nicht und deswegen sind diese an diesem Ort ungeeignete
    Pflanzen und das nennt sich "Unkraut". Es bedeute aber nicht,
    daß es gar kein Kraut wäre. Ebenso ist es mit dem Unwissen.
    Es bedeutet nicht notwendig "gar kein Wissen" sondern es
    handelt sich im wesentlichen um falsches bzw. für die Leidbefreiung
    ungeeignetes Wissen. Es gibt auch das Beispiel von einem Menschen
    der mit einem randvollen Eimer mit Wasser verglichen wird und
    man daher diesem Menschen die Wahrheit nicht mehr erzählen kann
    weil er eben voll mit diesem ungeeigneten Wissen = Unwissen ist.

    Maybe Buddha:

    Das war jetzt auch gar nicht auf dein Gleichnis bezogen... Es gibt einfach kein Unkraut! Ob Bauer oder Astronaut... Unkraut ist eine Erfindung des Menschen... :D .Das sieht der Bauer aber anders... schön für den Bauern.
    Und viele Regierungschefs halten auch Mord (durch Krieg) für gerechtfertigt. Viele Menschen bilden sich halt ein weil es gut für sie ist, das es halt einfach gut (oder schlecht) ist... So ist es aber nicht...


    Du bist ja idealistischer Ideologe! :)
    Du meinst Unwissen gibt es nicht hat der Buddha nicht gelehrt.
    Und wenn du meinst es gäbe kein Unkraut, dann gibt es wohl
    auch kein Unglück. Und wenn es kein Unglück gibt, dann gibt
    es wohl auch kein Leiden und wenn es kein Leiden gibt, dann
    gibt es wohl auch kein Buddha und keine Lehre des Buddha
    und wir schreiben hier auch gar nicht.


    Der Buddha hat aber gelehrt und zwar das gute zu tun und
    das schlechte zu lassen: eben weil es gut für Nachfolger ist
    sich daran zu halten. Weil es ihnen zum Vorteil gereicht und
    nicht zum Nachteil. Daher sagt der Buddha:


    "Wenn, ihr Mönche, das Lassen des Unheilsamen zum Schaden und Unglück gereichte, so würde ich nicht sagen: 'Laßt das Unheilsame!'...und:
    Wenn, ihr Mönche, die Erweckung des Heilsamen zum Schaden
    und Unglück gereichte, so würde ich nicht sagen: 'Erwecket das Heilsame!'" (A.2.19)


    Wie beim Bauer geht es nur darum ob etwas zum Vorteil
    oder Nachteil führt und so gibt es eben Ungeeignetes
    Kraut sog. Unkraut und das erwünschte Kraut. Und so
    auch Unwissen und Wissen. Wobei das mit dem Unwissen
    natürlich noch viel tiefer zu verstehen ist. Unwissen ist
    nämlich das verblendete oberflächliche oder weltliche Wissen.


    In der Lehre ist avijjā (unwissen) ist das durch moha gefärbte
    Wissen, so daß die eigentliche Natur der Dinge unsichtbar bleibt.

    TMingyur:
    accinca:

    Da hast du dich verrannt. Gewissenlosigkeit ist ein Begriff mit dem man
    ausdrückt, das die Taten mancher Menschen so grausam sind, als hätten
    sie kein Gewissen da man sich sonst diese solche sinnlose Grausamkeit
    nicht erklären könne. Und du gehst hin und sagt das ist nicht schlecht.
    Ich nenne das falsche Rede.


    Nein, jetzt bringst du weltliche Vorstellungen von "Gewissen" vor um deine weltlich naiven Gedankengänge zum Begriff "Gewissen" zu verteidigen. Als rhetorisches Mittel, um damit an Emotionen zu appellieren, setzt du auf das Bild von "sinnlose Grausamkeit" und bezichtigst mich der unrechten Rede, grade so als ob du meine Analyse des Begriffes "Gewissen" und dessen Bedeutung im Kontext abhängigen Entstehens in die Nähe von "sinnlose Grausamkeit" rücken wolltest. Was Aufrichtigeres fällt dir nicht ein, oder?TM


    Mir fällt nur auf, daß du nichts vorbringen kannst.

    TMingyur:


    Also z.B. das Ge-Wissen. Ich sage doch die ganze Zeit, dass Bewußtsein die Folge von Un- im Sinne von Nicht-Wissen ist und auf die Formationen folgt.


    Oder auch umgekehrt.


    TMingyur:

    Gewissen ist nur Erlerntes, Konditioniertes. Fehlen die Ursachen und Bedingungen gibt's keins. Gewissenlosigkeit ist nicht notwendigerweise schlecht ...


    Da hast du dich verrannt. Gewissenlosigkeit ist ein Begriff mit dem man
    ausdrückt, das die Taten mancher Menschen so grausam sind, als hätten
    sie kein Gewissen da man sich sonst diese solche sinnlose Grausamkeit
    nicht erklären könne. Und du gehst hin und sagt das ist nicht schlecht.
    Ich nenne das falsche Rede.


    TMingyur:


    Womit du nun sicherlich nicht andeuten willst, dass es ein Gewissen gäbe, das mal gut und mal schlecht sein könne. Denn wo Unwissenheit, da die Fabrikationen und wo die Fabrikationen da Bewußtsein.

    TM[/quote]
    Und wenn das Gewissen sich nicht rührt, gibt es auch Fabrikationen und Bewußtsein - na und?

    TMingyur:
    accinca:

    Awa, dann ist Unkraut auch kein Kraut?


    Kein Ahnung bin kein Botaniker.
    Aber Unwissen steht für Nicht-Wissen. "Un-" ist eine verneinende Vorsilbe.


    Ja, wenn das wirklich so ist, dann hast du eben Nichtwissen (avijjā)
    noch nicht verstanden.


    TMingyur:


    Denn wo Unwissenheit, da die Fabrikationen und wo die Fabrikationen da Bewußtsein.TM


    Und Leiden oder umgekehrt.
    Oder wo Gier, Haß und Verblendung ist da Leiden usw. usw.

    Maybe Buddha:

    Ach, ich danke dir vielmals für dieses schöne Beispiel für das erstellen von Konzepten. Ich habe Gärtner gelernt und "Unkraut" ist ein so tolles Beispiel für das bauen von Konzepten, von einer Idee, einer Vorstellung von gut und böse des Ichs. Es gibt kein Unkraut :D


    Als Bauer würdest du das sicher ganz anders sehen.
    Weil es da auf den Ertrag ankommt.
    Genau so ist das bei der Lehre des Buddha auch da kommt
    es auf den Ertrag an und deswegen hat der Buddha das
    "geeignete Kraut" im Gegensatz zum "ungeeigneten Kraut"
    klar dargelegt und deswegen gibt es auch heilsam und
    unheilsam und auch Wissen und Unwissen. Das ungeeignete
    Wissen eben wie zum Beispiel, das Wissen wie man eine
    Bank überfällt. So ein Wissen ist in der Lehre Unwissen weil
    für die Leidüberwindung nicht wirklich geeignet.

    TMingyur:
    accinca:


    Jedes Wissen ist virtuell auch Unwissen.


    Also Unwissen ist kein Wissen, deshalb ist Unwissen nicht in "jedes Wissen" enthalten.


    Awa, dann ist Unkraut auch kein Kraut?
    Mangel an Wissen gibt es natürlich auch aber in der Lehre
    ist avijjā (Unwissen) aber auch das falsche d.h. ungeeignete
    Wissen. Auch alles Wissen das zwar wahr sein kann,
    aber nichts zur Befreiung aus dem Leiden taugt und eine
    Welt vorgaukelt in der es einen Blumentopf zu gewinnen gäbe.


    TMingyur:


    Und warum sollte Wissen virtuell sein? Du meinst vielleicht
    begriffliches Wissen? TM


    Nein, ich meine jegliches durch Bewußtsein erscheinendes
    stimmendes oder scheinbares Wissen.

    TMingyur:

    Denn wenn du den nicht ignorieren würdest, dann müsstest du ja eingestehen, dass das was du "Gewissen" nennst und "virtuelle Welt" ein Produkt von Unwissenheit ist.TM


    Das ist aber nicht der Grund warum ich nicht alles zitiere,
    sondern weil ich nicht zu allem was zu sagen habe.
    Im übrigen wie kommst du überhaupt auf die Idee,
    das sich eine "virtuelle Welt" und Unwissenheit gegenseitig
    ausschließen sollten? Jedes Wissen ist virtuell auch Unwissen.
    avijjā ist aber die letzte der 10 Fesseln und avijjā ist auch
    mit "Unwissen" nicht ausreichend wiedergegeben. Vor allem
    ist avijjā geistige Blindheit, diejenige Seite der saññā, die durch
    moha gefärbt ist, so daß das Eigentliche der Gesetze unsichtbar bleibt.
    Aber auch vijjā ist virtuell d.h. hier soviel wie geistig, von Bewußtsein
    abhängig.


    Doch, doch genau das. Schließlich gibt es ja eine virtuellen Welt
    in der wir Leben und da gibt er jede Menge Gewissen.
    Wenn du es nicht verstehen kannst lass es einfach.

    TMingyur:


    Ach so? Es gibt eine virtuelle Welt? ... Nun ich halte es da mit dem BuddhaTM


    Ja, ich halte es dabei auch mit dem Buddha u.a.:


    „Vom Geist gehn die Gebilde aus,
    sind geistigen Stoffes, geistgeformt.
    Wo man verderbten Geistes spricht
    und aus verderbtem Geiste wirkt,
    da folgt zwangsläufig Leiden nach
    wie Wagenspur der Zugtierspur.
    Dhammapada


    Doch, doch genau das. Schließlich gibt es ja eine virtuellen Welt
    in der wir Leben und da gibt er jede Menge Gewissen.

    TMingyur:

    Gewissenlosigkeit ist nicht notwendigerweise schlecht ... TM


    Insbesondere ein schlechtes Gewissen nicht zu haben.
    Das Gute Gewissen ist ja eh kein Problem. - Wer will
    auch schon ein schlechtes Gewissen voller Schuldgefühle
    wer will das schon? Dann doch lieber gar keins. Das
    wollen sie alle. Das Glück des reinen Gewissens oder
    anders ausgedrückt das Glück der Befreiung vom
    schlechten Gewissen. Und genau das gibt es auch und
    ist ein wesentlicher Punkt auf dem Wege in der Lehre.
    Aufgeregtheit und Gewissensunruhe (uddhaccakukkucca)
    ist schließlich eines der fünf Hindernisse.