Das das Bewusstsein nicht-algorithmischer Natur sei, ist jetzt nicht das große Problem (zumindest nicht für mich als Informatiker), sofern man nicht doch irgendwann das Gegenteil beweist. Auch wenn man sagt, dass Bewusstsein ist aus seinem eigenem System heraus bzw. innerhalb des eigenen Systems nicht beweisbar bzw. seine (erste) Ursache darin nicht erkennbar/ableitbar, so ist dies auch noch kein Beinbruch für die Wissenschaft, den Buddhismus oder gar die menschliche Zivilisation. Vielleicht kann man das Bewusstsein - und somit seine Ursachen - außerhalb des "Systems" ausfindig machen bzw. ableiten. Man darf nicht vergessen, dass Buddha selbst die Existenz einer Art (nahezu) unveränderlichen und unsterblichen (bzw. den Tod/Sterbeprozess überdauernden) "Seele" - aufgrund seiner Erleuchtung - als falsch entlarvte. Deshalb hat ja der Begriff 'Wiedergeburt' für uns Buddhisten eine etwas andere Bedeutung als z.B. für Hindus. Nach Buddha besteht die Gesamtheit unseres Bewusstseins/Seele aus vielen verschiedenen mentalen und physischen Zuständen/Prozessen (Skandhas), die ineinander übergehen und sich gegenseitig beeinflussen bzw. miteinander interagieren. Diese Zustände bzw. mentale und physische Prozesse kann man gewiss in noch weitere Unterkategorien aufteilen. Was das betrifft, geht die heutige Neurowissenschaft Hand in Hand in Sachen Erkenntnis den Weg, den wir Buddhisten schon vor 2500 Jahren beschritten haben. Unabhängig davon, ob wir nun die letztendlichen Ursachen/Komponenten für die Entstehung dessen, was wir heutzutage als menschliches bzw. tierisches Bewusstsein bezeichnen, entdecken, sollten wir zumindest als Buddhisten nicht vergessen, dass so interessant eine solche wissenschaftliche Entdeckung auch wäre, sie - als intelektuelle Erkenntnis - uns dennoch nicht aus dem Kreislauf der Wiedergeburten befreien und uns die Leidfreiheit schenken wird. Dies erreicht man nur, in denn man den Weg des Buddha zu Ende geht.
Gruß
Garfield