Beiträge von Klee im Thema „Ziele des buddhistischen Lebens.“

    Hallo Garfield,


    genau mit diesem "Schritt weiter" habe ich mich selbst komplett überfordert gefühlt, letztendlich war ich auch ratlos, wie ich mich einerseits aus Samsara befreien, andererseits aber geloben ("soll"), solange in Samsara zu bleiben, bis alle fühlenden Wesen gerettet sind.


    Mein Empfinden ist, dass "Samsara" in mir stattfindet, dass es sowas wie ein Spiegelbild meines Geistes ist und dass meine Erlösung letzten Endes auch nur durch mich stattfinden kann und die mir auch niemand abnehmen kann. Genauso wenig kann ich mir vorstellen, dass ich anderen Wesen aus Samsara heraushelfen kann, wenn ich mich selbst verpflichte in ("meinem") Samsara zu bleiben.


    Seitdem ich mich von dieser/meiner Vorstellung gelöst habe, geht es mir wesentlich besser und es beeinträchtigt meine soziale Kompetenz überhaupt nicht - ganz im Gegenteil fühle ich mich viel gestärkter, seitdem ich an dieser Vorstellung nicht mehr hafte.

    Hallo Losang Lamo,


    bei mir ist es so, dass ich es z.B. auch sehr ernst nehme, was ich gelobe oder rezitiere.
    D.h. wann immer ich z.B. die Meditation über den Lamrin rezitiert habe: ".....damit ich....die Verantwortung auf mich nehmen kann, die Lebewesen zu befreien..." oder ähnliches, habe ich mich selbst einem riesigen Druck ausgesetzt.
    Bis ich eben gemerkt habe, dass ich nicht soweit denken bzw. fühlen kann. Es ist mir nicht gegeben - ich tu' mich unbeschreiblich schwer, etwas auszusprechen, das ich mir mit meinen momentanigen Fähigkeiten und Limits nicht vorstellen kann.


    Aus dem Grund tut es mir gut, mich auf die Dinge zu konzentrieren, bei denen ich das Gefühl habe, dass ich sie noch in diesem Leben entwickeln kann.
    Erst waren es die 5 Silas, inzwischen traue ich mir auch langsam zu, die Kamma-Patha-Regeln immer mehr mit einzubeziehen.


    Ich fühle mich nicht so weit, mir etwas vorzustellen, das über mein Menschsein hinausgeht und übe mich deshalb lediglich im Rahmen dessen, was mir momentan gegeben ist.

    Für mich kann ich sagen, dass ich den "Ausstieg aus Samsara" anstrebe.


    Den sehe ich aber für mich als Schritt-für-Schritt-für-Schritt....mal nach vorne und manchmal geht's auch nach hinten los.


    Den Gedanken "allen aus Samsara heraushelfen zu wollen" habe ich für mich abgelegt, weil mich dieser Gedanke derart überfordert hat, dass ich nur noch an diesem Ideal festgeklebt bin, so dass ich Sorge für mich selbst und Eigenverantwortlichkeit immer mehr in den Hintergrund gedrängt und manchmal auch auf ungute Art und Weise vergessen habe.


    Ich versuche mich an dem zu orientieren, was mir gegeben ist und auch wieder meine eigenen Grenzen zu erkennen.
    Derzeit übe ich mich in der Einhaltung der Kamma-Patha-Regeln und damit bin ich beschäftigt genug. ;)



    Wichtig ist mir aber zu sagen, dass ich hier nur für mich spreche. Ich kenne Menschen, die meine tiefe Bewunderung und meinen größten Respekt haben, weil sie das Mahayana-Ideal mit vollster Hingabe leben.